Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Land(es)zwinger

Land(es)zwinger

, m.


I landesschädliche Person, die auf dem Land oder in einem Land (II 1) eine Gewalttat androht oder begeht
  • 1300 Hugo v.Trimberg V. 6969
  • verbieten allen holtzgeaer und allen lantwinger als schedlich laut landen und leuten und gebieten, daz man ir nachschrey und nachfolge als schedleichen lauten und swer dez nit tuͤ, der sei dem gericht eines pfundes schuldich
    1328 SalzbUB. IV 383
  • 1343/47 MainfrJb. 5 (1953) 44
  • die drey ... wauren dem rat furgeben, daz sie ein gesellschaft hetten, und landtwinger weren, und den luten uf dem land daz ir abnemmen wider recht
    1372 ZSchwabNeuburg 4 (1878) 170 Anm. 1
  • placker und landzwinger 
    1394 NürnbAchtb. 166
  • vber einen lantwinger [schol man rihten] auch mit dem strange
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs.) BambStR. 43
  • 1421 BernStR. IV 1 S. 47
  • auf die cent gehören soll: diebstahl, mord, brand, fälscherei, landzwinger und raub
    1429 ZWirtFrk. 10 (1875/78) 35
  • der wer ein lantwinger, der arm lút zů soͤlichem und andern sachen trangte, die nit billich werent
    1436 BernStR. IV 1 S. 61
  • 1. Hälfte 15. Jh. Netz V. 13351
  • 1466 EllwHGO. 79
  • da ward im ain rechtag gesetz, da klaget L.V. überin, wie er ain landzwang an im und den seinen begangen het und wäre sein landßzwinger und des gantzen landß landzwinger, wie man den klagt nach kayserlichen rechten und nach der stat bůch hie zů Augspurg
    1475 AugsbChr. III 250 Anm. 8
  • in was sachen man nit appellieren soll ... ains offen landzwingers, item ains morders, item wer iemand mit gift vergeben hett
    1488 NördlingenStR. 375
  • 1499 ZFerd.2 4 (1838) 211
  • wer es aber ein landtzwinger, der armen leuten das ir ab erzwung mit vnbescheidenheit mit vbervallen vnnd mit gewallt, das geleicht einem raub, sie nemen es den leuten mit nottigung, oder inn geben es die leut selber von zwanckhalb wegen. so soll man darumb richten als vmb ein raube
    15. Jh. (Hs.) BambStR. 53
  • 1507 BambHGO. Art. 153
  • Layensp. 1510 Bl. 77v
  • 1528/61 JbMittelfrk. 44 (1892) 17
  • die selben, wo sie jnn gefenngknuss koͤmen, mit dem schwert alls landtzwynger vom leben zum tode gericht werden, vnangesehen ob sy sunst nit anderst mit der that gehanndellt hettenn
    1532 CCC. Art. 128.
  • Perneder,Malef.(1547) 16
  • Mitte 16. Jh. BambBer. 34 (1871) 66
  • Mitte 16. Jh. OÖsterr./ÖW. XIII 229
  • absager, beveder und landszwinger 
    1554 WürtVjh.2 10 (1901) 96
  • die muthwilligen befehder, austreter und landzwinger 
    1556 Moser,KreisAbsch. I 81
  • 1566 Stallaert II 139
  • constitution, so wider die landzwinger gemacht
    1572 W. Bayrhammer, D. Delikt d. Bedrohung (Diss. iur. Tübingen 1896) 29 Anm. 2
  • 1574 SteirPGO. 21
  • 1576 BrandenbSchSt. I 673
  • 1583 HadelnLR.(Pufendorf) 56
  • daß keinem landtzwinger kein glaidt, noch er auffgenomen oder jhme arbeit gegeben werden solle
    1583 Merz,OPfalzBergw. 241
  • boßhafftige austretter undt bevöhter als lands zwinger 
    BadLR. 1588 V 14
  • 1590 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 1085
  • 1593 CCMarch. VI 1 Sp. 136
  • 1599 OPfalzLO. 138
  • 16. Jh. Tirol/ÖW. III 374
  • ein moͤrder, strassenraͤuber oder landtzwinger, der auß gefaßtem boͤßhafftigem vorsatz, einen oder mehr, entweder hinterlistig ermordet, oder auff freyer landtstrassen boͤßlich anfellt vnd erwuͤrget, soll mit dem rade getoͤdtet, vnd dessen gliedtmasse mit dem rade zerstossen, vnd der todte coͤrper darauff gelegt werden
    1603/05 HambGO. IV Art. 16
  • 1609 Rügenwalde 75
  • 1615 NeuburgKollBl. 94 (1929) 150
  • 1620 Braunschweig/Moser,Hofr. II Beil. 7
  • WürtLO. 1621 S. 761
  • 1631 BrandenbSchSt. II 660
  • 1631 CCMarch. III 2 Sp. 40
  • 1632 HessSamml. II 63
  • 1632 Kilian s.v.
  • 1668 Fugger,Ehrensp. 832
  • 1737 Gatterer,NForstArch. 22 S. 108
  • 1737 Zedler XVI 588
  • 1758 Haltaus 1192
  • landzwinger. sind leute, die im lande herumfahren, gewaltthaͤtigkeiten ausuͤben, andern an ihrem vermoͤgen und leben schaden zufuͤgen und folglich die allgemeine ruhe stoͤhren
    1762 Wiesand 672
  • 1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 326 Anm.
  • 1798 RepRecht II 292
II
wie Freibeuter 
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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