Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Landmarschall

Landmarschall

, m.

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führendes Mitglied u. Sprecher der Landesstände, insb. in Österreich u.d.Enns Vorsitzender des Landmarschallengerichts 
  • 1338 Livland/HansUB. II 277
  • 1358 Österreich/ZGO. 25 (1873) 308
  • 1361 Kurz,Rud. 369
  • 1398 DOrdStaatsvertr. I 8
  • 1422 Livland/Ewald,Siegelkunde 158
  • es sollen auch unsers ... roͤmischen koͤnigs anwald der land-marschalch in Oesterreich, und der haubtmann ob der Ennß ... daran seyn, daß den klaͤgern armen und reichen ... recht ... gethan werde
    1440 Hoheneck II Vorber. e2r
  • ob auch sein k.g. als ain landesfürst von Osterreich zu ainem lanndtman icht zu sprechen hiet, das sol sein gnad tun vor dem lantmarschalch, vnd ladung auf in nemen
    1460 WienCopeyBuch 193
  • item dass das landrecht mit ainem landmarschalch fürgesehen und mit beysitzern von herrn rittern und khnechten besetzt und gehalten vvuerdt
    1467 Österreich/Senckenb.,Sel. V 226
  • 1514 BairFreibf. 136
  • der landmarschalch als ordenlicher richter an unser stat hat all zuesprüech persöndlich und umb gueter so mit burgerlicher clag und ausfuerung fur ine khumen zwischen den inwonern des lands, iren phlegern, dienern, auch in den stetten in der prelatten und adls freien heusern und andern auf dem land in disem erzherzogthum Österreich under der Enns gesessen, die sonst andern ordenlichen gerichten nicht zuesprüech persöndlich und umb gueter so mit burgerlicher clag und ausfuerung fur ine khumen zwischen den inwonern des lands, iren phlegern, dienern, auch in den stetten in der prelatten und adls freien heusern und andern auf dem land in disem erzherzogthum Österreich under der Enns gesessen, die sonst andern ordenlichen gerichten nicht underworfen sein, zu richten, zu entschaiden, zu urtlen und dieselben urtl zu volfueren
    1528 ZeigerLRb. 26
  • wan yemandt wider einen landtman von einer lehenschaft wegen zu klagen hat, das er demselben vor dem herrn landtmarschalch umb solliche lehenschaft beklagen und fürnemen müge
    1556/58 Walther,Trakt.(Ri.) 158
  • 1556/58 Walther,Trakt.(Ri.) 176
  • 1585 HadelnPriv. 106
  • wird dieser mangel vnter vns erspüret, daß wir mit keinem landmarschalck versehen
    1599 Sachsse,MecklUrk. 305
  • 1606 ActaBrandenb. II 48
  • 1627 CJBohem. V 2 S. 47
  • solle in dergleichen casibus [der Herren u. Ritter], so malefitz auff sich tragen, ... ein jeder land-marschall oder in dessen abwesenheit ein unter land-marschall, neben dem andern ... ordentlicher richter seyn
    1637 CAustr. I 254
  • die ritterschaft zue erwehlunge eines landtmarschallen 3 persohnen aus iedem districtu einen präsentiret
    1644 ArchLivl. 7 (1854) 186
  • die ritterschafft verobligieret sich ... das sie vffm landtage allezeit beim landtmarschallen sich angeben vndt ihre nahmen wollen lassen einschreiben
    1644 ArchLivl. 7 (1854) 187
  • die resolutiones vff denen landtägen sollen ... vom landmarschalle im nahmen d. semtlichen ritterschaft unterschrieben; vndt ... dem hrn. general-gouverneuren vbergeben werden
    1644 ArchLivl. 7 (1854) 195
  • 1684 CAustr. I 4
  • 1728 Apinus 319
  • vor 1730 Lünig,CollN. I 389
  • land-marschall, marescallus provincialis, caput ordinum provinciae, als in Osterreich der vornehmste unter den land-staͤnden, der auf die propositionen des lands-herren antwortet. so ist auch marescallus principatus in Teschen, in Schlesien, und anderswo mehr. ... land- und erb-marschall in Pommern
    1741 Frisch I 569
  • 1759 Eckardt,Livland 277
  • derer land-marschaͤlle seynd drey im lande, nemlich in jedem crayse einer: und zwar ist solche dignitaͤt erblich; ... ihr officium bestehet, unter andern, darinn, daß sie auf landtaͤgen, und bey andern vorfallenheiten, im namen der staͤnde das wort fuͤhren, auch, nebst den land-raͤthen, der ritter- und landschafft beyraͤthig seynd
    vor 1769 Mecklenburg/Moser,RStändeLand. 737
  • 1770 Kreittmayr,StaatsR. 420
  • 1782 Kretschmayr-Walter I 2, 1 S. 54
  • vormals ergieng das landesherrliche ausschreiben zur zusammenberufung der ritterschaft an den landmarschall, der den geschlechtern nachricht davon gab
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 355
  • 1795 IdLiefl. 137 u. 193
  • 1801 RepRecht IX 219 Anm. d.
  • landmarschall. so heißt in verschiedenen laͤndern derjenige, welcher auf dem landtage das directorium fuͤhrt. die ertheilung dieser wuͤrde haͤngt nicht von der landschaft, sondern vom regenten ab, gewoͤhnlich ist sie erblich, und mit dem besitze eines ritterschaftlichen guts verbunden
    1801 RepRecht IX 243
  • 1816 Tirol/Pölitz,Verf. I 1 S. 53
  • zur leitung der landstaͤndischen geschaͤfte wird durch stimmenmehrheit unter den saͤmmtlichen abgeordneten der landstaͤnde, und zwar aus der mitte des standes der rittergutsbesitzer ein landmarschall ... erwaͤhlt
    1816 Weimar/Pölitz,Verf. I 2 S. 767
unter Ausschluss der Schreibform(en):