Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Laßbrief

Laßbrief

, m.


I Entlaßbrief aus der Leibeigenschaft oder sonstiger Untertänigkeit
  • 1652 CAug. III 214
  • wolte ... der mann ... das laßgeld erlegen, alßdann wäre die obrigkeit ihn auf des weibes guth ziehen zu lassen und einen laßbrief zu ertheilen schuldig
    1669 QBauernNdLaus. 29
  • 1683 CAustr. I 9
  • laß- oder lat-brief, ist ein attestat, da ein leibeigener aus des leib-herrn gewalt frey gelassen wird
    1737 Zedler XVI 869
  • 1762 Wiesand 673
  • der leibherr kan auf ansuchen des leibeigenen demselben ... die loslassung ... bewilligen, oder sie ihm schenken. das ausgefertigte instrument heißt der laßbrief 
    1785 Fischer,KamPolR. I 742
  • 1802 RepRecht X 51
II Erklärung von Mitgliedern einer Laßbank (vgl. NlWB. VIII 1 Sp. 862)
III Begleitschreiben des Gerichts, von dem appelliert wird, an das Appellationsgericht, Gehellbrief 
  • apostules, genannt laßbriefe 
    1463 Gemeiner,RegensbChr. III 145 Anm. 293
  • apostolos, zu tuͤtsch gehell oder laußbrieff 
    1488 Reyscher,Stat. 46
  • (a)postel sind loßbrive und haissen kurtz sendbrive, die da den richter, darzu appellirt wirdet, underweisen des richters gmüt, von dem appellirt ist, wie und was gstalt er die appellacion zulaß und derselben statgeb
    1521 WindsheimRef. 64
IV (amtliches?) Verzeichnis der Tage, an denen zur Ader gelassen wird
V Ablaßurkunde
  • um 1509 T. Schiess, Briefwechsel d. Brüder A. u. T. Blaurer, hg. Bad. hist. Komm., I (1908) 2
VI Quittung
  • ain lasprief von H.v.L. vmb iii lib. zins, der geben ist
    1420 TirolInv. 174
unter Ausschluss der Schreibform(en):