Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Laßgut

Laßgut

, n., Lassengut, n.

vom Grundeigentümer auf Widerruf gegen best. Abgaben und/oder Frondienste abgegebenes (Bauern-)Gut oder Grundstück (I) 
  • qui etiam ab eadem ecclesia beneficiatus erat bonis feodalibus et bonis censualibus, que uulgo leengůt et lazgůt dicuntur
    1176 Lacomblet,UB. I 324
  • si aliquod beneficium quod lazgut dicitur uacare contingat, abbas liberam potestatem habeat illud locandi
    1190 CDRhMos. I 466
  • 1197 Lacomblet,UB. I 389
  • die vogedie allene over dat latgvͦt 
    1290 ZHarz 5 (1872) 479
  • 1308? BrschwUB. II 328
  • hevet he aver lengůt ichte latgůt, dar enheft de stat nicht mede to donde
    1318 HildeshUB. I 384
  • de molen unde de hove unde dat latgůt, dat in dat ammycht hort, he hebbet in sines leenes gheweren
    1325 HHalberstUB. III 259
  • 1326 GoslarUB. III 508
  • 1330 BrschwUB. III 227
  • vort iß averdragen vann myns heren alden laetenguder, dat menn die wynnen sall, alß hyr na beschreven steet
    1431 Scotti,Cleve IV 2956
  • 1. Hälfte 15. Jh.? MeißenUB. 187
  • 1463 NrhArch. 1 (1832) 186
  • 1467 RoermondHoofdger. 86
  • dat ... beyde dat guet vur laetguet vur den laten tot Z. ontfangen hebben
    1482 RoermondHoofdger. 311
  • vant dat ampt, we der heren laetgud wolde hebben to erve, de moste unde scholde wesen ein laete der kerken
    1483 Niedersachsen/GrW. III 248
  • 1490 MansfeldKlUB. 477
  • dieselbn vischer sulln die selben vasser als ein lasgut gebrauchn
    1496 Haltaus 1197
  • desselben guts der herre dem manne nicht bekennet zu einem erbzinsgut, sonder er sagt, es sei des mannes laßgut und hab ime es zu einem erbzinsgut nicht geliehn
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 412
  • 1542 FreibergUB. I 517
  • 1547 Grupen,Disc. 1066 Anm.
  • der laetguetere empfänger ist schuldigh dem lehenhern einen eid zu thun, treu und hold zu sein, das argste zu warnen und beste vorzuwenden
    1547 Aachen (Region)/GrW. VI 713
  • 1547 HessSamml. II 265
  • 1563 MittOsterland 2 (1845/48) 199
  • 1565 RhW. II 1 S. 130
  • 1570 Stallaert II 132
  • 1571 LimbWijsd. 6
  • 1572 CAug. I 99
  • sollen auch alle hof- oder ladengüter an keinen anderen dienkstuhl ... vererbt noch aufgetragen, sonderen an dieser löblicher ladenbank vererbt ... werden
    1593 RhW. II 1 S. 82
  • und damit aus denen las-zinsen nicht erb-zinse werden, so sollen die las-guͤter nicht stets bey einem besitzer bleiben
    1624 CAug. I 796
  • die laß-güter sind hier zu lande solche güter, die einem gegen einem gewissen jährlichen zinß, aber auff keine bestimte zeit zu gebrauchen überlassen werden, also daß man sie alle jahr wiederum abtreten, oder auch der andere theil dieselbe, wenn das jahr um ist, zu sich wieder nehmen mag
    1642/85 Sachsen-Gotha/SchulO.(Vormbaum) II 321
  • 1645 CJVenatorio-Forest. III 273
  • 1737 Ludewig,Client. 140
  • 1753 ActaBoruss.BehO. X 192 Anm.
  • 1759 J.A. Großkopff, Neues ... Forst- ... Lexicon ... (Langensalza 1759) 219f.
  • laßguth heist ein grundstuͤck, so ein guths-herr unter besonderer bedingung um einen bestimmten zins auf eine gewisse oder ungewisse zeit zum gebrauch und nutzen an jemand anders uͤberlaͤsset
    1760 Hellfeld III 2070
  • 1760 Lehmann,NLausBauern 122
  • laßguͤther: so werden von einigen jene reithmaßen benennt, welche man in forsten, als felder und wiesen, findet; die ehedessen holzgruͤnde waren, gegen einen gewissen zinß aber an die unterthanen abgegeben worden sind
    1779 Heppe,WohlrJäger 249
  • 1780 Gabcke,DorfBauernR. 116
  • 1800 Heiligenst.(Wolf) 237
  • 1800 Zinkernagel 538
  • 1801 RepRecht IX 264
  • laßguͤter werden eigentlich nach ablauf von 31 j. 6 w. und 3 t. erbzinsguͤter
    1803 Philipp,WBSächsKR. 349
  • 1824 Mittermaier,PrivR. 435
unter Ausschluss der Schreibform(en):