Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Laub

2Laub

, n.

zur Etym. u. Wortformen vgl. Kluge21 426 u. DudenEtym. 389.

I Blatt- u. Zweigwerk an Bäumen u. Sträuchern, auch die dürren Laubblätter

I 1 rechtssprachl. bedeutsam in Formeln
  • in [Rechtsbrechern] sint alle recht benomen, ire weibir witwen, ire kinder weisen geteilet, sonne und monde, lob und gras, wege und stege vorsagit, genomen ihren frunden, gegebin iren findin
    1458 SchlesDorfU. 65
  • item alse up de erve komen, drecht de vaget ... en dat erve up: myt lande, myt sande, myt love, myt twyger van des closters wegen
    Ende 15. Jh. CTradWestf. I 194
  • nach dem das alwegen im ußtag laub und graß nach altem bruch verbotten würt, soll niemand sein geficht uf ander lüten gůt zů schaden laßen
    1598/1647 SaanenLschStat. 270
  • erclire ihn aus dem friede in vnfrieden, vnd erlaube über ihn alles vnrecht, vorbitte ihm laub und gras, wege und stege
    1615 v.Hentig,Henkersm. 108 Anm. 8
  • man solle disen armen mönschen an den liechten galgen hänken ... so hoch, dass ... under ihme laub und gras wachsen möge
    1641 SchweizId. III 955
  • 1656 SaanenLschStat. 326
  • dieweil die sonne scheinet über bäume, berg und tal, gras und laub, so möget ihr wohl hegen und halten eine freie morgensprache
    1690 Wissell,Hdw. I 273
I 2 junger Baum oder Zweigbüschel als (verbotenes) Weinausschankzeichen
vgl. Besen, Büschel
  • kein winschencke noch winschenckin vor den kelren, do si win schenckend, keinen meigen haben sollend noch loube, denn slehteklich einen reiff mit grase gemacht ...
    1394 SchlettstStR. 342
II Recht, das Laub eines Waldes zu nutzen
  • den grossen zehenden ... mit korn und leubern und allem dem, so darzue gehöret
    1361 SchweizId. III 956
  • ein hof als das groͤssere bauren-gut hat das ganze laub. ein gütlein das halbe laub am holze
    1741 Frisch I 583
  • 1796 Adelung2 II 1926
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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