Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Legitima

Legitima

, f.

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in der 1. Hälfte des 16. Jh.s vor allem im süddeutsch-österreichischen Raum aus legitima portio "gesetzlicher Erbteil" in die deutsche Rechtssprache entlehnt
Erbteil (I 1), Pflichtteil (II) 
  • natürlicher pflichteil, legittima genant
    1520 FreiburgStR. II 7, 6
  • ein angewünschter vatter hat auch nit macht, sein angewünscht kind on rechtmaͤssig vrsachen vnd verschuldung zůenterben vnd můß jme zum wenigesten sein legitima, so pflichtig als ob es sein recht natürlich eelich erbkind waͤr, verlassen
    1546 Perneder,Inst.(1546) 13v
  • das heyratgůt wirdet der tochter an jrer legitima abgezogen
    1546 Perneder,Inst.(1546) 47r
  • damit verstanden werde, wie weit sich derselb pflichtlich erbtail vnd die legitima erstrecke, ist zůwissen, so der kinde ains, zway, drey oder viere sein, dz derselben legitima ... ist der drit tail aller hab vnd guͤter, die jr vater oder můter ... hinder jne verlassen. so aber der kinde mer dann viere sein, so ist jr pflichtliche legitima der halb tail aller verlassener ... guͤter
    1546 Perneder,Inst.(1546) 63r
  • ires gebürlichen erbtheils, genant legitima 
    1558 Gobler,StatB. 54
  • ein yeder vater vnd muter ..., so sie ain testament machen woͤllen, ... muͤssen den kindern (so sie dieselben zuenterben nit vrsach haben) zum wenigsten jr legitima im aigenthumb vnd genieß ... lassen
    NürnbRef. 1564 Bl. 177v [ebd. 178f.]
  • [Übschr.:] welchermassen die kinder jren eltern die legitima zuuerlassen schuldig sein
    NürnbRef. 1564 Bl. 182r
  • legitima, recht ordenlich zustendig gůt, das eim vermacht vnd verschafft ist
    1571 Roth s.v.
  • daz denen leibserben ihr legitima und naturliche erbgebürnus verlaßen werde
    1573 NÖLTfl. III 15 § 2
  • den naturlichen pflichtigen erbtail, legitima genant
    1573 NÖLTfl. III 18 § 1
  • an irer natürlichen erbgebüer und legitima ... benumen
    1599 NÖLREntw. II 18 § 2
  • die eltern sein schuldig, ire kinder mit der gebührlichen legitima in iren testament zu bedenken ... was aber über die legitima ires guets überbleibt, damit sein sy frey
    16. Jh. Walther,Trakt.(Ri.) 168
  • [Übschr.:] wann den kindern durch die eltern die legitima nit verordnet worden, so mügen sy das testament widertreiben
    16. Jh. Walther,Trakt.(Ri.) 170 [ebd.ö.]
  • von nöthen, daß ... [der Testierer] (da er keine eheleibliche leibserben verläst) auch seiner nechsten freund meldung thue und denselben ... anstatt der legitimae zum wenigsten fünf gulden, fünf schilling, fünf phening ... verschaffe
    16. Jh. Wesener,ErbrechtÖsterr. 179
  • legitima oder der natürlich erbteil ist derjenig theil der güteren, den ... welcher testierer es sye den ... notherben nit nemmen ... mag
    1611 FreiburgÜMun. III Art. 320
  • 1663 Schulz,FremdWB. II 17
  • ein jede tochter, wan sy ihres heyrathguets und ihrer hochzeitlichen außstafirung befridiget worden, soll ihrer legitima hoc ipso schon vorbefridiget verstanden ... sein
    17. Jh. Wesener,ErbrechtÖsterr. 91 Anm. 25
  • 18. Jh. Wesener,ErbrechtÖsterr. 176 Anm. 26 zu 175
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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