Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lehn(s)barkeit

Lehn(s)barkeit

, f.


I Eigenschaft einer Sache als Lehen oder einer Person als Lehnsträger, auch Verleihbarkeit, Lehnsverhältnis
  • die lehenbarkeit einer sache, eines rechtes, muß erwiesen werden, wenn nicht der lehenartige besitz oder eine andere rechtliche vermuthung fuͤr die lehenbarkeit eintritt
    16. Jh. Heinke,NÖLehenR. I 330
  • 1710 Cramer,Neb. 69 S. 86
  • 1717 Ludovici,LehnsProzeß 207
  • 1719 HalberstProvR. 137
  • 1754 Moser,Hofr. I 206
  • jezo aber wird noch gestritten: ob die weibliche nachkommenschaft der lehnbarkeit faͤhig sey und als vasalli angesehen werden koͤnnen oder nicht
    1767 Cramer,Neb. 65 S. 41
  • 1773 Moser,KreisVerf. 147
  • 1775 Moser,Beitr. 288
  • 1785 Fischer,KamPolR. II 517
  • soll die aufhebung der lehnbarkeit gegen eine dem bisherigen lehnsherrn dafür zu leistende vergütung erfolgen: so kann der vasall, sich dieselbe gefallen zu lassen, wider seinen willen nicht gezwungen werden
    1794 PreußALR. I 18 § 653
  • es muß ... in zweifelhaften faͤllen jedes gut so lange fuͤr allodial gehalten werden, bis die lehnsbarkeit durch genugsamen beweis dargethan worden ist
    1798 RepRecht I 353
  • 1801 RepRecht IX 290
  • im allgemeinen wird die lehenbarkeit einer sache nicht vermuthet
    1811 Heinke,NÖLehenR. I 123 [ebd. 331]
  • die lehenbarkeit der bauerngüter, unter welcher form sie bisher bestanden haben mag, soll unter nachstehenden näheren bestimmungen als aufgehoben betrachtet werden
    1817 Württemberg/Conze,QBauernbefr. 94
  • 1828 Weber,SachsKR. II 2 S. 596
II Stellung als Lehnsherr, Lehnherrlichkeit
  • da die bloße lehenbarkeit keine landeshoheit weder uͤber den vasallen noch uͤber das lehen mit sich bringt ... so kan noch weniger einige obrigkeit uͤber des vasallen unterthanen verlangt werden
    1784 Mader,ReichsrMag. IV 593
unter Ausschluss der Schreibform(en):