Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lehn(s)gewohnheit

Lehn(s)gewohnheit

, f.


I (Gewohnheits-)Recht, das das Lehnswesen regelt, teilweise auch im bäuerlichen Bereich
  • nach fuldischer lehen-gewohnheit und herkommen
    1486 Cramer,Neb. 28 S. 91
  • derselb lehenman verbotten wirt, das zůuer endern nach form der lehengewonheit 
    1493 LibriFeud.(Pflantzm.) C II
  • 1562 HönggMeierg. 74f.
  • daferne ... zwischen denen longobardischen und teutschen lehns-gewohnheiten eine discrepantz ist, pflegen wir [juristen-facultaet] auch in defectu consuetudinum particularium in dubio nach dem jure saxonico vel sueuico zu sprechen
    1717 Ludovici,LehnsProzeß 254 [ebd.ö.]
  • 1733 Senckenberg,Lehen 14 Anm. f
  • derjenige, so eine solcherley lehens-gewonheit angiebet, muß sie beweisen
    1740 Senckenberg,Lehen 14 Marg.
  • 1756 Cramer,Neb. IV 21
  • 1762 Cramer,Neb. 32 S. 68
  • bey den geistlichen lehenhoͤfen ist es ... eine bekannte lehens-gewohnheit, daß in kunkel-lehen die erbfolge sich nach der proximitate gradus richtet
    1769 Cramer,Neb. 89 S. 50
  • da unter der benennung: "lehen-rechte" die wohl hergebrachte erweisliche lehens-gewohnheiten mit zu verstehen seyen
    1774 Moser,JustizVerf. I 450
  • 1784 Schnaubert,ErläutLehnR. 450
  • 1788 Thomas,FuldPrR. I 290
  • wer sich ... im gericht auf eine zweifelhafte allgemeine lehnsgewohnheit beziehet, muß dieselbe erweisen
    1801 RepRecht IX 277 Anm. c
  • 1827 Rudhart,Finanzverw. 191
II wie Lehngefälle