Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lehn(s)gnade

Lehn(s)gnade

, f.

in NÖsterr. Privileg der weiblichen Lehnsfähigkeit (I), der zunächst nur teilweisen Erbfolge der Töchter nach Aussterben des Mannesstamms in das Lehen
  • 1509 JbLkNÖ.2 29 (1944/48) 154
  • 1518 SchlernSchr. 52 S. 322
  • 1528 Mayer,NÖStändearchiv 98
  • lechensgnad, so die khüniclich mai. etc. disem erzherzogthumb Osterreich under der Ennß von wegen des halben thails der lehen gegeben hat
    1555 FschrÖstABGB. I 170 [ebd. 171]
  • 1556 Walther,Trakt.(Ri.) 104 u. 107f.
  • wo aber dieselben [männlichen] erben nicht verhanden sein, so fallen alßdan solliche lehen zu halben thail vermög der lehengenad auf des verstorbenen töchter und derselben erben bayderlay geschlechts
    1556 Walther,Trakt.(Ri.) 188
  • 1556/58 Walther,Trakt.(Ri.) 183
  • [für treue Kriegsdienste] dann ihr liebd. als weyl. kayser Maximilian ... ermeldte zwey staͤnd ... auch mit der lehens-gnad eines vierten theils, und weyl. kayser Ferdinand ... auch mit einem vierten theil ... begnadet, also, daß sie ... nunmehr zween viertheil, das ist die halbe lehens-gnad gehabt
    1568 CAustr. I 765 [ebd. 766f.]
  • 1568 Lünig,CJFeud. II 411
  • erben solche peütllehen ausser aller lehensgnad ihrer selbst aigenschaft nach auf ... den weibsstamen
    16. Jh. NÖLehntraktat 5 § 2
  • 1626 Lünig,CJFeud. II 465
  • 1681 Fellner-Kretschmayr II 618
  • doch leydet dise lehens-gnad auch ihre exception und limitirende erleuterung. dann erstlich erstrecket sich dieselbe allein auf die oesterreichisch-lands-fuͤrstliche lehen und gar nicht auf der andern inn- und außlaͤndischen fuͤrsten, praelaten, grafen, herren ... ihre lehen ..., so sie im land zuverleyhen haben, sondern denenselben verbleibet ihr lehens-recht ... durch dise lehens-gnad ... ungeschwaͤcht
    1732 FinsterwalderObs. IV 321f. [ebd. 325]
  • unter der lehengnade wird eigentlich die successions-faͤhigkeit der toͤchter und ihrer abkoͤmmlinge verstanden
    1812 Heinke,NÖLehenR. II 116 Anm. a
unter Ausschluss der Schreibform(en):