Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leibding

Leibding

, n., selten m.


I wie Leibesgedinge (I) 
  • domnus H. de P. suius idem predium erat eo iure quod libdinge dicitur
    1188/93 SalzbUB. I 491
  • diz gv̂t son wir neimer verkoffen noch ze lip dinge gen
    1274 Württemberg/CorpAltdtOrUrk. I 218
  • ich ... fergich ..., daz mir ... die abbtezzin zu G. jren aeigen zehent ... ferlassen hat ... auf meinen leibp vnde meiner chint leibp vnd meiner eniclein leibp zu rechten leibpding, darumb han ich ... geben achtzehen pfunnt guter hallar
    1276 Bayern/CorpAltdtOrUrk. I 288
  • 1292 WirtUB. X 3
  • wir hain och ze rehte, das dekain ünser burger sin cins aigen, das er geerbz hat von sinem vatter ..., e daz er sin elich wip geneme, mag gegeben sinem elichen wip dekainen weg wan ze liptinge 
    1297 Winterthur/Gaupp,StR. 145
  • ist, daz en man vnd ain vrowa elich ze en anderen koment, ... belibent suͥ ane lip erben, machent suͥ daz aigen ... einen anderen nach swaben reht, so het ir ietweders daz aigen, daz ime gemachet ist, ze liptinge vͥnz an sinen tot, vnd vallet denne wider an die rehten erben
    1297 MellingenStR. 279
  • unser hus ... hern J. ... und fron A., siner elichun wirtennun, ze liptinge gegeben hain ze habinne uͥnz an iro tot mit disen gedingen, das suͥ uͥns davon ze cinse geben suln elluͥ jar ... ain halbe march gůtes silbers
    1297 ZürichUB. VII 23
  • 1311 MBoica XIII 384
  • 1313 SchweizId. XIII 537 [ebd.ö.]
  • dehain unser burger oder burgerin ... kain sin ligendez gůt, ez si aigen, lehen, zinslehen oder lipding, ... sol ... geben kloͤstern, pfaffen oder andern gaestlichen laeuten
    1315 AugsbUB. I 194 [ebd. 195]
  • 1316 AugsbUB. I 201
  • machte ... hus und hofstat ... siner elichen wirtinne ze lipdinge und den kinden ze erbe, die suͥ jetz haint ald hernah gewinnent
    1331 ZürichUB. XI 308
  • 1332 MBoica XVI 365
  • 1340 MBoica XVIII 150
  • wa ein man siner elichen husfrowen ein gemächt macht oder ein libding, wa die frou ir êr übertrifft, die sol gar und genzlich von ir gemächde sin
    um 1340 Aargau/GrW. V 71
  • 1343 Mohr,Cod. II 362
  • 1357 FürstenbUB. II 212
  • dise ... güeter ... hat die ... fro E. ... dem J. ..., ir elichen wirt, ze rechtem lipding gemacht und den kindern ze eigen
    1357 SchweizId. XIII 533
  • 1362 OÖUB. VIII 77
  • daz ich minen elichen wirt P.v.R. die sehshundert guldin miner hainstúr gib ... ze libding, ob er mich úberlepti; daz er die haben sol, alle die wil er lebt, ruͤwclich vor allen minen erben. und wenne er danne enist, ... so sont die sehshundert guldin aͮn alle widerred an min erben vallen
    1368 QSchweizG. X 117
  • das enkein burger sin eigen ligent gůt ... nit mag geben sinem elichen wib anders denn ze lipding, das selb enmag ein frow jrem man oͮch nit anders
    1384 BadenArgStR. 32
  • um 1400 QKulmbach 153
  • 14./15. Jh. LeibdingAugsb. passim
  • Anf. 15. Jh. Elsass/GrW. IV 104
  • Anf. 15. Jh. ZwolleStB. 198 u. 200
  • wa ... vatter oder ein můter ane elich gemechide stirbet und aber erre und nachgende eliche und lebende liberben lasset, da ... erbent die erren kinde an den ligenden guͤtren vorus ir libdinge ... an alle geltschulde und ane burde
    1404 InterlakenR. 114
  • fuͥnfzig guldin lipdinges, so si uͥns beiden zů uͥnserm leben verbrieft und versichert hand zu gebenne
    1408 BernStR. III 309
  • wöllich aber unser burger oder burgerin libding hand, die sullen das fur farend gůt verstüren und sullen davon geben von jedem pfund haller als lieb in das ist, ain haller
    1413 WürtVjh.2 7 (1898) 24
  • wer der ist, der libding ... verkoͮffen woͤlt, der sol dasselbe libding des ersten dem nechsten erben, an den das libding vallen soͤlt, sin rechtunge vmb einen gemeinen bescheidnen pfennig bieten
    1418 ZSchweizR. 9 (1861) RQ. 144
  • varend gůt für aigen und glegen gůt zum libding 
    1420 SGallenOffn. II 154
  • von leipding da gab man, es wern guld., korn oder ander getrayd oder wein ... von 12 guld. einen, 12 sumer getraids eins ..., von 12 fuder weins eins oder von 12 pfunden eins
    1427 NürnbChr. II 17 Anm. 9 zu 16
  • und [was] also ains menschen libding ist, ... das sol es in eren han mit tach, mit gmach und mit allen dingen
    vor 1436 Sankt Gallen/GrW. V 198
  • 1436 Herzog,EhelGüterrZürich 64 Anm. 47 zu 63
  • um 1445 AugsbChr. I 228
  • wor en wiff belete ereme manne ghud to siner liffodinge; nymmet he na erem dode en ander wiff, so schal de latinge nene macht hebben
    DithmLR. 1447 § 202
  • elich personen einandern zů lipting vor zweyen den nuͥwen raͤtten machen moͤgent, namlich ligent gůt oder sumen golds ald geltz
    1467 ZürichStB. III 212
  • 1475 Sankt Gallen/GrW. V 205
  • und ob oͮch ein man sin efroͮwen úberlepte, so ist alles ir varent guͤt sin eigen, und was si ligent gůt haͮt, ist sin lipting 
    1475 ZürichOffn. I 361
  • der pfaffen leibding solt stan sibentzig jar
    15. Jh. AugsbChr. I 316
  • um 1500 Summa legum 274
  • das thein unßer landtman sinem wyb geben ... soll me dann halbs sin guot zuo libting 
    1501/44 SchweizId. XIII 534
  • 1521 WindsheimRef. 129
  • 1532 SGallenOffn. I 29
  • [kein] ligend gůt mer gegen frembden und außlendischen personen ... weder umb bar gelt, leubding oder sonst hingeben, vertauschen oder verkaufen bei straff
    1532 ÜberlingenStR. 375
  • vor 1556 ZSchweizR. 9 (1861) RQ. 62
  • 1559 SGallenOffn. II 564
  • 1569 BernStR. VII 1 S. 445 Anm. 2
  • wann ... der mann ein ander ehelich weib, die frauw einen anderen ehelichen man nach absterben ihres ehegemahls zu der ehe nimbt, vor- und ehemalen ein monatsfrist nach absterben seines ehegemahls vergangen ist, dann so hat dasselbig sein leibding verwürkt
    1601 Widnau 273
  • ein schädlich ding ... ist, daß so viele eltern bei ihren lebzeiten den kindern alle ihre mittel übergeben und sich nur ein leibding vorbehalten
    1723 SchweizId. XIII 536
II
Leibdingsrecht, Leibdingsvertrag
  • sol man von hin die eigenen ligenden guͤter dem lipding als vor stat gentzlich nach teylen
    1404 InterlakenR. 118
  • wurden sie zum dickern mal ermont, den hof wider zu erzymern, des sie dann nach lawt leibtings wol schuldig wären
    1509 Indersdorf II 243
III Lebenszeit
  • die erue huert to iaren of to lijfdinghe 
    Anf. 15. Jh. ZwolleStB. 209
IV Leibdingsberechtigter
  • ende dat [Kostenersatz] solde hem die ander wedergheuen als die lijfdinghe verstoruen weren
    Anf. 15. Jh. ZwolleStB. 209
  • wer ... uff hüsren lipdinge hat, da die hüser gebotten sint zuo buwen oder in ziegel zuo teken, da sol die eigenschaft die zwön teil und das lipding den dritteil bezalen
    oJ. SchweizId. XIII 533
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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