Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leib(s)bede

Leib(s)bede

, f.

I jährliche Abgabe des Leibseigenen zur Anerkennung der Leibeigenschaft an den Leibsherrn 
  • sich die von B. stettrecht gebrucht habent, also were hinter sie gein B. gezogen si, das der niemands keine libsbede, hunre oder anders geben habe, dann alleine dem herren, der B. ... ingehabt hat
    1425 OsterburkenStR. 1029 [ebd.ö.]
  • weisenn sie sinen gnaden von den hoffemennern zu lybsbeede sechszehne phunt heller ..., und von iglichem eyn fasznachthun und nach syme dode ein besthaupt, und igliche grawe zween phennige
    1475 Hanau (Region)/GrW. I 825
  • die knecht der herren sollent umbgehn ... und güetlich zu den leuten fordern die leibbet; die leüt sollen sie auch güetlich empfahen und uszrichten, darumb dasz es die bete ist, dardurch dasz mensche beschirmet werden soll für gewalt
    1490 Unterelsass/GrW. V 502 [ebd. 509]
  • 1494 KirchheimW. 259
  • 2. Hälfte 15. Jh. Franken/GrW. VI 68
  • ein iglicher herr niempt von seinen leibangehörigen leuten die leibsbede und hauptrecht
    1527 SchriesheimW. 178
  • hat er [d. Fremde] dan kein heren, dem er liepbet giebt, so mag in der schultheisz annemen wie gewonheit ... ist
    1528 Unterelsass/GrW. V 499
  • 1540 Eppingen 813
  • 1546 Lauda 196
  • ein leibeigener mann gibt jerlich zu leibsbet zwolf dn. und ein leibeigene frau sieben dn.
    1555 BadW. 64
  • 1592 KirchheimW. 283
  • die leibsbeet ist jährlich von einer mansperson gemeinlich 12 d. und von einer weibsperson ein huen oder daß gelt darfür
    1601 EberbMosbW. 44
  • wann auch Pfaltz leibeigene dieß orts sich burgerlich setzen, werden sie ... ohne entgeltnuß frei, so lang sie in der statt bleiben, wann sie aber wieder heraußziehen, werden sie wieder in die leibsbeet aufgefangen
    1602 Sinsheim 1106
  • sind der herrschafft sonst keine weitere dienstbarkeit zu leisten schuldig als allein die leibbeth 
    1607 Brinckmeier II 42
  • ist ein jeder leibeigener schuldig jährlichs 4 albus leibbedt 
    1647 Obermosel/GrW. II 238
  • 1666 Knapp,BeitrRWG. 70
  • 1694 IserlohnUB. 219
  • leibbete. der zins, welchen der leibeigene jaͤhrlich leisten muß
    1762 Wiesand 685
  • die leibbede ist eine abgabe, der jeder leibeigene vom 12ten jahr an unterworfen war
    1793 Lang,Steuerverf. 56
  • 1817 Reyscher,Ges. III 453
  • Berghaus II 405
II
Kopfgeld (I), ohne aktuellen Bezug auf ein Leibeigenschaftsverhältnis
  • ein jeder bürgerlicher inwohner dies orts hat zwar gnädigster herrschaft jährlich 14 pfenning ... zue leibsbeet entrichtet, welches aber doch niemanden verhindert, von hier hinweg ... zue ziehen, innmaßen solche persohnen ... nicht leibeigen sind, ob sie schon solchen leibszinß entrichten
    1695 SchriesheimW. 204
  • 18. Jh. AbhStaatswStraßb. XVI 40
unter Ausschluss der Schreibform(en):