Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Leumund
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, m., vereinzelt f.
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mit vielen Nebenformen, ahd. liumunt, mhd. lium(un)t, liunt, liumde ua., mnd. lǖmunt, mnl. lumont
vielfach in Glossen, vgl. AhdGlWB. 381; zur Etymologie vgl. DWB VI 835 und Kluge21 438
vielfach in Glossen, vgl. AhdGlWB. 381; zur Etymologie vgl. DWB VI 835 und Kluge21 438
I
auf eine Person bezogen: die aus der Meinung anderer resultierende soziale Einschätzung, Ruf, Ansehen
vgl.
1Treue (VII)
I 1
guter u./od. böser L., ohne Wertung
- um 1000 Notker I 37 u. 158
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- um 1230 HeinrTürlinCrône V. 1048
- durch boͤsen leümbden oder gůten leümbden1507 SchwäbWB. IV 1205Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1522 Nürnberg/Sehling,EvKO. XI 25
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- jn sollichem [annzeygung der missethat] ist ... auch ein vfsehens zu haben vnnd zu erfarn den guten oder bösen standt vnd leymadt des versagten1532 CCC. Art. 31Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1533 - in DRQEdit
- 1651 BernStR. VI 1 S. 683
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I 2
mit positiver Wertung (Voraussetzung für die Übernahme von Ämtern, als geschütztes Rechtsgut)
- daz ist gůt livmunt lat ev niht wesen leit11. Jh. GenesisV. 83
- swen man ansprichet, daz er ein maget oder witwen oder ein ander wip, diu gutes liundes ist, genozogt hab, mag si selb funfte in des uberreden, man sol in lebenden begraben1256 Bayrischer Landfriede/MGConst. II 600Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- ist daz ein man den andern beliumundet boeser dinge, daz er im sinen liumunt boesert, daz ge an sine ere oder an siniu ewaerck oder an sin gut1276 AugsbStR. Art. 45
- 1298 MBoica 33, 2 S. 206
- [Übschr.:] die leut haben hayssen liegen, die eines guten leumuts seinvor 1307? Tomaschek,Trient 127Faksimile - in Google Books
- wir sprechen von gelogem urchund, daz der man auf den andern sait, daz im an seinen leunten gêt oder an sein êr, dez sol er seinen ansagen stellen, wer ims gesait habvor 1328 Ruprecht(Claußen) 318
- 1337 Ammenh. V. 12969
- súlen die ... gaistlichen frowen ... die phrůnde lihen ainem weltlichen priester ..., der ain biderman sie, gůtes lúmden und phaͤfliches lebens1347 EßlingenUB. I 432 [ebd. 433]
- dy man phlit in den rad czu kisen ..., dy suln alle elich geborn sy, unde an eren fry unde ungeswecht ... an oren rechten lumundenach 1358 Rb.n.Dist. V 1 Dist. 1
- welich persone die ander persone vur dem heylgen sehnde ... roygde ... und eme synen guden lumůnt ... vernyedert, und kunde das nyt zu brengen myt ereberen geczugen ..., so sal die persone, die den andern roget zu unrecht, die selbe boeß und pene gelden, die die persone gegolden sulde han, abe sy myt recht oberkomen were1389 RhW. I 1 S. 14Faksimile (ca. 148 KB)
- 14. Jh. BabbÖstUB. II 66
- um 1400 NÖsterr./ÖW. VII 789
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- verlumeten leuten ire ere und lumud widerzugeben1422 RTA. VIII 190
- 1429 Erler,Ingelh. III 239
- er yme wort zcugesaget habe, dy yme anlangen sele, ere unde lumunt1474 PössneckSchSpr. I 160 [ebd. 165, 179, 181 u. 202]
- 1488 BernStR. VII 1 S. 73
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- sol er [Lehnsmann] gedenkchen ..., das er seines herren gelimphe, lewmund und wirdigkat nicht entfroeche15. Jh. FestgBosl 49
- 15. Jh. FreibergUB. III 210
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- 15. Jh. OppenhStB. 208
- 15. Jh. Wasserschleben,Samml. 411
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- 1507 BambHGO. Art. 146
Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1507 - in DRQEdit
- zwen gezügen, gůts lümbdens, namens vnd waͤsens, soͤllen gestellt werden1512/13 BruggStR. 136Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- 1520 FreiburgStR. V 2
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- wierdet nach erkhundigung aines gueten lobmunds und erber sitten ... gehandelt von der praut heiratguet1528 ZeigerLRb. 353Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- fuͤnff zeugen, welche eyns hoͤchsten vnnd vnzerstoͤrten leumats seien1530 LibriFeud.(Weidm.) F Io
- TirolLO. 1532 VIII 26
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- 1552 WürzbZ. I 1 S. 396
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- einer ... person der guete nahm und leinmuet hinderrucks abgeschnitten worden1554/1649 WürtLändlRQ. I 517Faksimile (ca. 48 KB)
- 1561/63 Hanau/Kern,HofO. II 104
- NürnbRef. 1564 VII 9
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- 1567 Reyscher,Ges. IV 242
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- 1570 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 437
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- der nit eins ehrlichen lebens vnd guͤten leumuts ist, wirdt kundtschafft zusagen verbottenTeutschForm. 1571 Bl. 55vFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- 1574 Frey,Pract. 166
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- ehrlich geborne menner ... guts rufs und leumuths, der zent furzustellen1575 WürzbZ. I 1 S. 83Faksimile (ca. 145 KB)
- 1583 HadelnLR.(Pufendorf) IV 7
- was ainer dem andern zue unehr und schmach oder enderung seines gueten leimbdes fürnimbt, sagt, schreibt oder thuot, darumben mag er als umb injuri und schmach beclagt werden1583 MittFürstenbArch. II 411
- soll ... jettlicher, wolicher zum burger angnomen wirtt, ... mitbringen brieff ... syner ehlichen geburtt vnndt wie er sich ghaltten, gůttes vffrechttes lümbdes sye1584 ZofingenStR. 233Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- wer dem andern unschuldiklich und mit unrechter weis nimbt seinen gueten leunt und sein trew und erre mit worten oder briefen ..., so soll man den schender und lesterer für recht stellen16. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 639Faksimile (ca. 51 KB)
- [d.] auffruͤhrer ... kan dadurch nach beschaffenheit seiner verwirckung seines lebens oder seiner ehren vnd leumuths sich verlustig machen1603/05 HambGO. IV Art. 25Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1615 BernStR. VII 2 S. 807
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- NÖLGO. 1656 I 13 pr.
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- 1661 BernStR. VII 1 S. 547
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- 1684 TheatrPacis I 110
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- 1705 KlugeBeamte I2 674
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- 1709 SchweizId. III 1273
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- bey annehmung der maͤkler soll auf leute, so eines guten namens und leumuths sind, ... gesehen werden1740 HambGSamml. VI 343Faksimile - digitalisiert vom Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ)
- 1808 BadKriegspflicht. 23
- 1817 SystSammlSchleswH. I 328
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- 1831 Mohl,WürtStR. II 122, 130 Anm. 14 u. 686
I 3
mit negativer Wertung: üble Nachrede, schlechter Ruf, der sich bis hin zum konkreten Verdacht verdichten kann, wobei dies bei landschädlichen Leuten oder Mehrfachtätern genügt, die Verurteilung durch Übersiebnen ohne die Möglichkeit des Reinigungseides herbeizuführen (vgl. HRG.1 II 1856f.), andererseits aber unbescholtene Leute sich im Inzichtverfahren durch den Reinigungseid von dem bösen Leumund befreien können
vgl.
Berüchtigung,
Bezieg,
Gerücht (III 2 b),
2Gewissen (II),
Gezicht,
Gezieg,
Inzicht,
leichtfertig (III)
- swaz in den liument wirt gezogen, der inziht da heizet, der quicket unde reizet ie zer ergeren hantum 1210 GottfrStraßb.(Weber) V. 15400 [vgl. Combridge,Tristan2 157ff.]
- [wer jem. heimlich getötet hat,] si aufugit et fama publica que vulgo loimunt [hier wie Gerücht I?, vgl. HRG. II 1856] dicitur exstiterit ...1224 MGConst. II 400Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- hii autem qui in infamia que loimunt dicitur laborant, ad expurgationem non nisi in publico iudicio admittentur1224 MGConst. II 400Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- nos Henricus lantgravius secundum famam spoliatoris, que in vulgari lumunt dicitur, ... conquerenti faciemus plenam iusticiam exhiberi1265 WestfUB. IV 3 S. 516
- 1266 WestfUB. IV 3 S. 537
- hat der vater seiner tochter magtumb [gegenüber dem dies bestreitenden Ehemann] erczeugt, so sol man den man slahen vierczig sleg vnd sol dannoch ir vater vnd ir puͤzen auch den posen levnt, den er in gemachet het1295 Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) 77 (Kt)
- um 1310? Wiener Neustadt/Keutgen,Urk. 362
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- einem lantgraven ... zůgehören: ... alles gefunden gůt bi schedlichen lúten, uber die gerichtet wirt oder die den leumden fliehent1323 FRBern. V 315Faksimile - digitalisiert im Rahmen von e-rara.ch
- 1341/42 WürzbPol. 54
- haben in die gnade getan ... von unserm chuͤnchlichem gwalt, daz si ainen ieglichen schedlichen menschen, der in ir und des reiches vanchnusse ze Nuͤrenberch chomet mit boͤsen leymunde, uberchomen muͤgen und den leib angewinnen muͤgen1347 MGConst. VIII 359 [ebd. 360]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- 1351 ErfurtZuchtbf. 121
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- daz sie alle schedliche leute, mortbrenner, rauber, diebe ..., die der merer teil des rates ... nach lewnte erkennen ..., sullen ... umb ire missetat sulchen tod anlegen1360 UlmUB. II 2 S. 524
- er sich dezselben lewmunts und inziht entslahen schölt mit sein ainshant mit dem ayde1379 SchrrBayrLG. 69 S. 86
- 1379 WürtGQ. VIII 94
- daz ... der lugemunt, darumbe er gefangen worde, nit große were1386 HeidelbUnivUB. I 12Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- wer auch, daz si iemant begriffen mit warnder tat oder der posen lewmunt dez landes auf ym hiet, ... die selben sullen si antwurten mit dem leib unser stat1392 MünchenStR.(Dirr) 567Faksimile (ca. 40 KB)
- [daß d. Stadt] und die iren alle ... lute, die in bosem lewmden oder in argewan sind und die in fur schedlich lute dargeben werden, ... fohen und rechtvertigen mugen1398 EßlingenUB. II 372
- vmb alle leymunt vnd intziht schol man von in freuntlich recht erteyllen czu nemen. vnd welcher darvmb entspricht, dem schol man vrkunde von gericht darvber geben ..., das er darvmb furbaß sicher seyEnde 14. Jh. BambStR.(Parigger) 61
- 14. Jh. Zallinger,Landschädl. 220
- von args lümden vnd böser getaͤt wegen in vanknuss komen1400 VorarlbWB. II 276
- wir wollen awch nicht, daz yemand, der bosen lewmunt hat, czu schepfen gesaczt werde1406/07 ZMährSchles. 7 (1903) 211
- 1408 Luzern (Kt.)/GrW. IV 388
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- 1408 Kempten/Lünig,CJFeud. I 1172
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- 1413/40 RavensburgStR. 130
- ein lunemundt wer obir sie geschreben und geredt1416 HanseRez. VI 258Faksimile - in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern
- 1428 Wetterau/GrW. III 501f.
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- 1429 IsnyStR. 205
- daß ... dehein person ... in einen soͤlichen ofnen boͤsen und argwonigen lúmbden oder gezigde vallen ... wurd, darumb dieselb person an lib oder an leben ze straffende were1450 Tschudi,ChrHelv. II 539 [ebd. 540]Faksimile - in Google Books
- um 1450 DuderstadtUB. 238
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- weerde en die stede, die van bösen lumonden zijn, die zolen si vermidenum 1450 MnlWB. IV 883
- nach der fryheit sag, so unser herren und statt von Lutzern von römischen keisern und kungen hand, das si wol mugend uff ein lümden richten und eines von dem leben zu dem tod urteilen und bekennen1454 Luzern/Hansen,QHexen 565
- H.R. ... will rechten vor ein leumuth vnnd inzucht, der von A.S. vnd jhrer mutter ... auff jn gehe, daß er die ... A. genoͤtiget vnd genothzůchtigt soll haben. das hab er nicht gethan1460? Meichsner,Dec. IV 223
- [H.S.] hat sich mit seinem eide eins lewmunds benomen, wie er durch die L. gebrudere ... beschuldigt worden, das er sie ... solle dargeben und verraten haben1466 Fr. Merzbacher, Iudicium Provinciale Ducatus Franconiae (1956) 151 [ebd. weitere Belege]
- [d.] richter ... keinen leimuet rugen sollen, sie wißen dan der sachen einen gantzen grundt oder haben ihr aiedtgenossen zween ..., die daz gesehen oder gehört haben1466 Neckargemünd 609Faksimile (ca. 57 KB)
- vier cristen menschin ... von den iuden czu E. ... ermordt worden sind. deczhalb ein limott uff dy selben iuden gefallen1470 ZGO.2 2 (1887) 313
- 1478 Hornschuch,Keßler. 325 Anm.
- um 1480 SchweizArchVk. 3 (1899) 85
- kompt einer fur landgericht, der eins leimantz und inzicht beschuldigt wurd, onbunden und ongefangen, der mag ein fursprechen nemen und im reden lassen, er werd des oder des beschuldigt, das hab er nicht gethon ...; sol erkant werden, das man im ein kündbrieff geb in die pfarr, darin solcher leimat auff in erschollen sei. solchen brieff sol ein landpott dahin tragen und den auff offner cantzell lassen verkunden, und des brieffs inhalt sol sten, das der Hans oder Cuntz, der solichs beschuldigt werd, der wol sein recht vor dem landgericht darfur thün auff den tag; wer das sehen oder horen woll, der müg es thunum 1480 Eyb,NürnbLG. 72
- 1482 EidgAbsch. III 1 S. 113
- kömpt ein person, dorauf ein übel gerüchte und lewmund erhollen ist, ... ungefangen für den richter und offenwart im denselben lewmund, pewt sein unschulde und pit ine umb tage und recht, doran er sich des lewmunds benemen wölle ..., des ist der richter pflichtig ...15. Jh. BayreuthStB.1 344
- 1503 BambLGRef. [10]f.
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- sol man erfarung haben nach den ... argkwenigen vmbstenden ... erstlich, ob der verdacht ein soliche verwegne oder leichtvertige person von poͤsem leuͤmat vnd gerucht sey, das man sich der missetat zu ir versehen moͤge1507 BambHGO. Art. 32Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1507 - in DRQEdit
- sol soͤlcher boser lewmat nit von veinhden ..., sunder von vnparteilichen, redlichen leuten komen1507 BambHGO. Art. 32Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1507 - in DRQEdit
- ob sich jemands sich eins leumunts entschuldigen ... wolt, soll der landtknecht die hailigen schicken1523 FrkBauernW. 74
- wo aber die thaͧtt nit offenbar, sunder ein starker lumbden ist alls mit offenlichem oder heimlichem argwoͤnigen zůgang, daraͧb ein naͧchpurschaft verletzt wurde, soͤllent die verletzten ... sollichs den eerichtern anzoͤugen1529 BernStR. VI 1 S. 385Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- einer vbelthat durch gemeynen leymuth berüchtiget1532 CCC. Art. 6Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1533 - in DRQEdit
- 1533 NÖsterr./ÖW. VIII 231
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- 1546/61 Boxberg 790
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- die klagendt parthei den verdacht durch gnugsam anzeyg oder eyn gerücht, leumuth oder aber durch eynen zeugen ... anzeygt1555 RKGO.(Laufs) 187
- eygentlich entspringet ein leumut auß eim vngewissen angeber vnd allein auß argwon vnd verdacht. vnd ein leumut odder argwoͤnigkeyt gebiret kein bewerung von jhm selbs alleinTeutschForm. 1571 Bl. 53r f.Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- soll solcher boͤser leumuth nicht von feinden oder leichtfertigen leuten, sondern von unpartheyischen redlichen leuten herkommen1583 HadelnLR.(Pufendorf) V 2
- BadLR. 1588 V 2 § 5
- 16. Jh. FrkZentb. 164f.
- 1617/1748 ZSchweizR. 12 (1864) RQ. 143
- die jenigen persohnen, so vbelthaten halben verleumbdet, beschreiet vnd beruͤchtiget, sich deß leumuths an vnserm landgericht benemmen vnd purgieren moͤgenFrkLGO. 1619 II 2 § 6Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1637 BaselRQ. I 1 S. 517
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- keiner feil habe, noch in die [kraͤmer-]bruderschafft auffgenommen werde, der einen boͤsen leuͤmuth [hat], er habe dann seine unschuld durch rechtliche erkandtnuß beygebracht1715 BadLO. 155Faksimile - digitalisiert im Rahmen der VD18-Digitalisierung der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
- 1761 BernStR. VII 2 S. 988
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II
gemeiner, offener, hergebrachter L. fama publica, allgemeines Wissen, auf das man sich berufen kann
bdv.:
Ruf (V)
- gemayner leumund und stymme ... gewesen ist ..., das man sy hab gehabt für aigen leute1366 NeustiftUB. 296Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ist och das ain gemain wort vnd offner lúnd, das die gemelten gúter in den grenitzen ... der lantuogty seyn gelegen1483 FürstenbUB. VII 162Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- 1485 ZFerd.3 34 (1890) 18
- ob der antwurter laugnet, wie der clager das ... erwiesen sol ... durch laÿmden, das ist famam, als mit nachpauren vnn gemeÿnem ruff, nit mit haußvolk1490 Ordn.u.Underw. 27Faksimile (ca. 234 KB)
- ein offenbarer leymuth ..., daß Regensburg dem reiche verwandt1493 BairLT. XI 363
- bewysung [muogen] gescheen ... durch einen offenbaren lymůt so ein gezüg oder sust halb genůgsam bewysung da ist1498 WormsRef. III 3, 1 § 1Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- beweisung ... durch ainen offennbarn leymat vnd gemain geruͤeff vnd geschray1520 BairGO. 48vVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- [zu] einem leumuthe oder gemeinen geschrey, so in malefitz sachen zu einer beweisung ... angezogen wil werden, ... gehoͤret noch viel darzu, daß ein solches geschrey, fama publica, ... glaubwirdig gemacht werde1565 TheatrdeVenef. 381Faksimile - in DRQEdit
III
formelhaft: eine Wahrheit für eine Wahrheit, einen L. für einen L. rügen eine erwiesene Tatsache im Rügeverfahren vom unbewiesenen Gerücht trennen
- die aitsberen haben auch erfunden, was für chumpt von unzucht begen, das in dem gericht geschache, ein iglicher aitsbere in seiner techenei, als ez in für bracht wirt, ain wörheit für ein wörheit, ain leumutt für ain leumutt1380 Tirol/ÖW. V 28 [weitere synonyme Formeln vgl. ebd. 1180 s.v. Wahrheit]Faksimile (ca. 45 KB)
- gebot der ... schultheisz den scheffen, daz sie rugeten, waz rugber were, eine warheid für ein warheid, einen lumunt für einen lumunt1387 Stockstadt/GrW. VI 391Faksimile (ca. 272 KB)
- 1394 Franken/GrW. VI 72
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- daz man elliu jare geding haben sol, darumb git man iuch allen uff iuwer eide, daz ir ruͤgen sullent ein warheit fúr ein warheit, ein lúmden fúr ein lúmden1424 Wimpfen 94Faksimile (ca. 68 KB)
- sal ein yeder zenth schopffe ... rugen ein warheyt für ein warheit, ein lewmat für ein lewmat, nemlich dipstal, mordtgeschrey, flissende wunden, vnd das ere vnd glimpff andreffe1425 Franken/GrW. III 531Faksimile (ca. 282 KB)
- der ertzprister in [scheffen] gibt uff die eide zu rugen ein lůmat vor ein lümüt, ein warheit vor ein warheit1440/59 Miltenberg 342Faksimile (ca. 251 KB)
- 1457? Meichsner,Dec. IV 241
- Mitte 16. Jh. Amorbach 1087
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- die zentundertanen ... ein wahrheit fur ein wahrheit, ein leimut fur ein leimut ... zu rugen schuldig seyn, ... under dem wörtlein wahrheit die taten und under dem wort leimut der böße bezicht der taten, die wie gemeiniglich alle schmeh- und scheltwort sich im wort nicht befinden, zu verstehen seyn1602 EberbMosbW. 24
- 1687 Tirol/ÖW. V 18
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(Leutbal)
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