Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): loben
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loben
, v.
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I
geloben (I u. II), versprechen, eine rechtliche Verpflichtung eingehen, graduell abgestuft von einer formlosen Zusage bis hin zu der Leistung eines 1Eides (II), verstärkend gebraucht in Wendungen wie: in, an, bei der Treue loben (vgl. ZRG.2 Germ. 54 (1934) 119-126) sowie: zu der Fahne, an den Stab loben
- vil tiure wart ich gemant, und hiez mich loben an ir hant, ze leisten swes si bæteum 1180/85 Hartm.,Erec(Leitzmann)3 V. 9495
- um 1210 GottfrStraßb.(Weber) V. 5152
- tut sek aver en man ut der vestinge ... unde lovet he oder sat he borgen vore to komene to rechte1224/27 Ssp.(Eckh.2)LR. II 4 § 2
- went swe den vorsten vrede lovet unde en truwen plichtich is, brikt he den vrede an en, men scal over en richten1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 8 [ebd. ö.]
- um 1252 OÖUB. III 192
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- daz lob ich dir ûf mînen eit1255 Ulr.v.Liechtenst. I 87, 1
- louet sin wif mit dheme manne, mit ereme manne schal se uor dhe schult egen wesen1269 LübUB. I 301Faksimile - in Google Books
- swaz man eide lobet in den gebvndenen tagen, die sol man leisten nach den gebvndenen tagenum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 113 aFaksimile (ca. 229 KB)
- der künic lobete in lehen und eigennach 1275 ProsaKaiserchr. 208Faksimile (ca. 141 KB)
- so we sin erue uer huret, it si an husen, it si an garden the scal theme anderen lesten that he eme louet1279 StadeStR. 71
- 1279 StadeStR. 96
- 1284 CorpMnlTekst. I 764
- 1295 ActaTir. I 242
- 1295 SalemUB. II 502
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- so wat se [vruwen] louen, dat scholen se gelden. so wat oc en man louet sunder sin wif vor ratmannen, dat schal dat wif gelden sunder weder sprakeEnde 13. Jh. LübMndStR. 89
- nein vrowe mach nicht loven ichte vorgheven an eres mannes willen sunder dridden halven penningum 1300 HildeshUB. I 280Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- um 1300 HunsingoR. 30
- 1303/08 BremRQ. 88
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- wir mit verdahtem muͤt mit gvtem willen loben vnd gelobt haben den erbern purgern1309 OÖUB. I 199Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- darna schal he laven bey dem eyde, den he dem rade van O. dayt, wat he by dem amte suet und horet, nemant wyl openbaren1312? OsnabrGildeUrk. 3Faksimile - in Google Books
- we ... lovet an truwen in dusseme breve to holdende umbrokliken alle desse rede1318 HHildeshUB. IV 218
- zu dem vandlein gelobt hat1324 RegErzbSalzb. III 41
- wy ... lawet yn truwen an eydestat1326 Wigand,Paderb. III 1Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- unser gilden echtedink und wat unse gilde settet und satet, schal he mit eyner handtastinge loven to holdende1330 ZNdSachs. 1886 S. 232
- loben ouch für vns vnd vnser erben bi der trüw1342 Urkundio I 57Faksimile (ca. 185 KB)
- 1346 HildeshUB. I 560
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- zekert an guden trewen und lovet myt zammender hant1348 CoesfeldUB. I 52Faksimile (ca. 232 KB)
- wen di aldin ratman dy nuwen kysen, so swerin di nuwen rotman vor den aldin und lobin se abe czu nemyn allis, daz sy bey eren geczeiten von der stat wegin getan hanMitte 14. Jh. MagdebBresl. 2Faksimile (ca. 66 KB)
- ich darumbe mit uferhabner hant und mit gelerten worten gesworn han einen eit zů den heiligen und lob ouch mit disem briefe bi gůten truwen und an eins geswornen eides stat1355 BaselUB. IV 203Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so loben ich bi minem geswornem eide, ... giselschaft ze leistenne1371 AbhSchweizR. XVI 26
- de der stat rente coept, ... de sel borghen setten tot dien daghen te betalen alse hijt looft14. Jh. UtrechtRBr. I 17Faksimile (ca. 147 KB)
- Anf. 15. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 9
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- so lavet unss I. ... mit handen unde upstaveden vingeren, sekert und sweert mit den munde1431 OstfriesUB. I 366Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1437 Nyrop,Saml. II 104
- Mitte 15. Jh. FivelgoHs.(Sjölin) I 364
- louen dat on in guden truwen stede vnde gans vnde vast wol to holdende an alle behelpige1454 DrübeckUB. 115Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- 1470 MeppenUB. 289
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- welcher dem andern ... an offnem gricht an des grichts staab lobt eine schuld zu bezahlen ... und das nit thut, der ist dem grichtsherren 10 lib. den. verfallen1474 Thurgau/GrW. IV 411Faksimile (ca. 375 KB)
- die soellen by iren gůten trüwen loben an des gerichtes stab1492 Schauberg,Z. 2 (1847) 58Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1532 Beekman,DijkR. II 1112
- daz der klager an aides stat dem richter an den stab loben soll, daz er glaub, er hab seiner sach recht1565 RaurisLR. 229Faksimile (ca. 50 KB)
- buͤrgerlicher ayd. ich N.N lobe und schwere einen coͤrperlichen ayd, daß ich dem ... als ein getreuer unterthan und buͤrger will treu und hold sein1599 LauenburgStR. 291Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- an eidtsstatt lobenn1608 UriLB. 37Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1717 Blüting,Gl. III 55
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I 1
jem. loben elliptisch für "jem. Gehorsam loben"
- er [prüester] hat nit dürffen recht nemmen, noch geben vor der weldtlichen oberkhait, hat kheiner wölltlichen oberkhaitt dürffen loben, sondern aim geweichten1660/70 FreibDiözArch. 19 (1887) 90Faksimile - in Google Books
II
einer Sache zustimmen, etwas genehmigen, gutheissen, lieben (I)
- dez lobete wir vnd libeten den selben kouff1333 BreslUB. 132Faksimile - in Google Books
- sy dy vorsaczunge ... nicht sal wedirsprechen, sunder sy lieben und loben und stete und feste halden1391 CDPruss. IV 134Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1409 Beekman,DijkR. II 1111
- darumb loben vvir dy vorgenante dein rufung und vvale, und vvollen dy stete halden1413 Schannat,Samml. 121
- ein jeder bedenke seinen geleisteten teich-eyd, lobet, was lobens werth, und lastert, was lasterns werth ist1695 NCCPruss. VI 328Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
II 1
jem. zum König oder Kaiser loben "durch Zustimmung wählen"
- der künic sprach ze ime: "do mich Romære lobten ze keisere, ... do wurde du min man"nach 1275 ProsaKaiserchr. 129Faksimile (ca. 106 KB)
- die siben vürsten lobeten L. ze künegenach 1275 ProsaKaiserchr. 179Faksimile (ca. 139 KB)
III
verloben, jemandem die Ehe versprechen, jemanden zur Ehe versprechen, zu e. (ehelichen) Mann, Frau loben "heiraten"
- er lobte si ze wîbe ... ze trûte lobt och si den degenum 1215 NibKlage V. 909f.
- ich lobete in ze einem man. er nam mich ze wîbeMitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 770 V. 1
- 1255 Ulr.v.Liechtenst. II 1381, 6
- so wor eneme manne eene juncfrouwe ofte een wedewe lovet wert1270 HambStR. 19Faksimile (ca. 378 KB)
- welt ir loben mich ze man, sô lobe ich iuch ze rehter ê2. Hälfte 13. Jh. Herrand/AltdTBibl. 51 S. 45
- so sullen si [Jungfrau] di lute vregen uf ir sele, ab si mit irem guten willen deme knechte gevolget habe oder ab si in noch wolle loben zu eime elichen manneum 1300 FreibergStR. V § 8
- we nu fordan dem andern sin kynt frunt eder mach louet to der hilgen ee na vvise vnd vvonheyt der hilgen cristenheit vnd vnser stad1462 GöttingenStR. 188Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- we syne dochter eynem uthman lovede, de uthman schal borger werden ehr he by slopt1468 MoringenStR. 312Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- jeft er een man een frouwa op forwirda trouwa louwed, off op byslepen ende op syn faders willa, ende opdat hij syn willa mey her habba wolde, so is 't aeft to fara god1480/81 JurFris. II 294Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 15./16. Jh. NürnbRatsbrf. 246
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IV
glaubwürdig machen, für vertrauenswürdig erklären
- um 1000 Notker I 100
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- wird der verkaͤuffer von dem kaͤuffer nicht bezahlt, so muß derjenige zahlen, welcher den frembden loben thaͤt, dadurch der verkaͤuffer verfuͤhret worden1586 LübStR. III 11 § 1Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1586 - in DRQEdit
V
für jem. loben, jem. loben, bürgen (IV 1), einstehen (III 1) für jem."
- eyne vrouwe sal ane ores vormunders wille vor nymande loven. worde sy darboven ymandes borge und bekende des vor gerichte, sy mut betalenum 1350 BerlinStB. 161Faksimile - in Google Books
- welick man lovet vor eyn ordeyl in deme gherichte, dey sal stan in der lofnusse also lange, winte dey sakewalde kome to gherichte vnde dat ordeyl utghesproken si unde wanne dey achte unde vorspreken ghenomet hevet, so is dey borghe der lofnusse quit unde nicht erum 1350 SoesterR. 60
- 1357/75 SchachbStephan V. 1607
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- wellich wil werden sulfhere des ammetes der goltsmede, dee sal hebben sos mark lodiges sulvers ... dat sal witlich wesen twen mannen, ... dee solen vor eme loven veer wekene1360 Stieda-Mettig 295Faksimile (ca. 35 KB)
- 1367 MecklUB. XVI 251
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- lauet dar we vor den anderen vnde wyl he nicht holden so mach he de dat loffte entfangen hefft den borgen schuldygen vmme de schultum 1400 JyskeLov II 58
- dat neyn borger noch ynwoner sollen loven vor eynen gevangen man1419 DortmStat. 97Faksimile (ca. 58 KB)
- 1. Hälfte 15. Jh. Bruns,Beitr. 242
- nyemant moet borge worden off loeuen voer een anderen hoeger dan xxx rinsguldenBolswardStB. 1455 Kap. 39Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- nach 1517 Pufendorf IV app. 44
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- 1532 Braunschweig/Pufendorf IV app. 132
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- wo jemandes für einen andern lobet oder bürge wird, und sie desfalls vor gericht besprochen, müssen sie bezahlen1589 Mecklenburg/ZRG. 10 (1872) 134 [ebd.ö.]Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- um 1594 Ekenberger,TraktProz. 631
Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Kiel
- Ende 17. Jh. Seestern-Pauly 72
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VI
einen Preis für eine Ware verlangen
vgl.
Lob (VI)
- en man to markte brachte en pert, dat was ener mark gewert, und lovde it men ener mark1270 Gerhard v. Minden No. 100 V. 3
- boden twe honer tho kope und laveden se so duer, dat se se nycht kopen woldenum 1526 HansGBl. 1876 S. 81
- 1632 Kilian
Artikel danach:
(Lobenbrecher)
(lobenbrüchig)
lobenswert
Lober
lobfrei
lobhaft
löbig
löblich
Loblichkeit