Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): lösen

lösen

, v., losen, v.

ahd. lōsen, mhd. u. mnd. ̄sen, lōsen, as. lōson, mnl. lōsen, loossen, afries. lēsa, ae. līsan, līsian 
zu los

I von Personen

I 1 befreien

I 1 a jem. oder sich selbst (durch eine Geldzahlung) von einer Anklage, der (eigentlich verwirkten) Strafe, kirchenrechtl. von einer Sünde befreien, jem. auf Recht lösen "einen Angeklagten gegen das Versprechen, sich zur Verfügung des Gerichts zu halten, aus der Acht lösen"
  • gif forcund mon ... buton wege geond wudu gonge ⁊ ne hrime ne horn blawe, for ðeof he bið to profianne: oððe to lesanne [wenn ein fernher stammender Mann ... abseits vom Wege durch den Wald geht und weder ruft noch Horn bläst, als Dieb ist der zu erachten: entweder zu töten oder auszulösen] 
    688/95 Liebermann,AgsG. 98
  • 871/901 Liebermann,AgsG. 52
  • 930/40 Liebermann,AgsG. 183
  • um 1000 Notker I 28
  • die stete muosen sich ergeben und lœsen ir guot unde ir leben
    1200/20 GottfrStraßb.(Weber) V. 352
  • dat [en duve, de minner denne drier scillinge werd is] mut de burmester wol richten des selven dages to hut unde to hare oder mit dren scillingen to losene 
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 13 § 1
  • sin recht is ok de tegede man, den men verdelen scal, dat he ene to losene do
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 56 § 3
  • loisiti abir he sini hant widir din richteri undi die clegeri, so is he och givratit
    um 1230 MühlhsnRb.2 115
  • 1274/82 Königebuch 40
  • kumpt de sake [Ehebruch] vor dat recht, so sall dat wyff den mann naket leyden; wyllen se auerst tho beiden siden de schande losenn, dat steidt an denn radtludenn
    1294 RigaStR. 39
  • swe deme anderen scult gift umme ghelt, dat sprek ek, dat we leygen mit werlekeme rechte des losen moghen, von gheyslekeme rechte unsprek ek nicht
    1306/07 GoslarUB. III 110
  • sol man ym abslagen die rechte hant ... doch zw behalten, daz er die hant mag losen mit willen der herschaft
    vor 1307? Tomaschek,Trient 124
  • vor 1325 Zycha,BöhmBgr. II 488
  • um 1330 BrünnRQ. 362
  • wirt er aber begriffen, so ist hals wider hals oder er lose sich
    1338 Graz/Schwind-Dopsch 176
  • begripet en man bi sineme echten wiue enen anderen man buten siner herberghe, so löse sik de man van der stad vor xl marken
    1341/44 WisbyStR. 59
  • der ist dem gericht schuldich worden leib und gůt und den leip mit dem gůt ze lòsen 
    BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 64
  • so wat manne jof wive, die ghebannen word bi jaerscare jof bi terminen, die es wetteloos tote hi se lost 
    1. Hälfte 14. Jh. AardenburgRbr. 199
  • 1. Hälfte 14. Jh. HannovStR. 294
  • eyn statgebot ... under sechz und drizig schillinge, mit zu buzin hut und har unde wer das losit, der wird rechteloz
    Ende 14. Jh. GlWeichb. Art. 19
  • hwersa ma anne thiaf feth ... an hine biut ma to lesane and nel man hine nout lesa, sa vrdelma hine sin hals [wenn man einen Dieb fängt ... und ihn zur Lösung ausbietet, so soll man, falls keiner ihn lösen will, ihm seinen Hals aberkennen] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 74
  • kemen dann die beclagte nit mit irer antwort, so sollen sie die beclagten, mit des landtrichters richterlichen aufsteen, inn des landtgerichts acht, vnd diejhenigen, so hievor sub forma juris, das ist, auf recht gelösst, vnd abermals vngehorsam aussbleiben, in die aberacht berufft werden
    1562 Haltaus 1276
  • daraus [beichte] der pastor vernemen möge, ob er zu lösen oder zu binden sey
    1581 Hoya/Sehling,EvKO. VI 2 S. 1145
  • gewalt sich auff recht ausser acht zu loͤsen 
    1610 Wehner,HofgRottw. 367
I 1 b
jem. oder sich selbst, meist gegen Entgelt, aus einer rechtlichen oder tatsächlichen Bindung (Bürgschaft, Gefangenschaft, Untertänigkeit, Leistungs- u. Zahlungsverpflichtung) befreien
  • ic sande mine schult dar unde losde minen knecht
    um 1260/70 SächsWChr. 219
  • swer den andern loset da er vf den lip gevangen lit
    um 1275 Schwsp.(Langform Z) 175
  • wir gelobt haben disen búrgon ze loͤsen von allem iro schaden, in den si choment von dier burchschefte
    1282 SchrBodensee 34 (1905) 81
  • daz sie in und alle sin burgen ledegen und loͧsen ane schaden
    1299 WirtUB. XI 237
  • ob dehain unser purger gevangen wirt, daz sich der niht hoher sol loͤsen denne umbe dreizehen haller und daz in anders nieman hoher loͤsen sol
    1320/60 NürnbSatzB. 173
  • 1362 MecklUB. XV 259
  • syͤ sik mede ledigen und losen mogen des ... lovedes, dat syͤ vor unsek glovet hebben
    1368 MansfeldKlUB. 642
  • na der sone spreken der vangenen en deel, de sick suluen gheloset hedden, vmme ere scattinge
    2. Hälfte 14. Jh. BremGQ.(L.) 105
  • 14. Jh. HalleSchB. I 263
  • 14./15. Jh. Stieda-Mettig 376
  • 1413/20 ZMährSchles. 9 (1905) 402
  • wenn ain gotzhusmann von sant Gallen ain gotzhus frowen von sant Johann zuo der ehe nympt, so soll dann derselb ir mann sy roͮben und loͤsen und dem gotzhus sant J. mit dry schilling pfenigen und aym par handtschuch, und damit der wechsel beschehen sin
    1470 SGallenOffn. II 583
  • Ende 15. Jh. OÖsterr./ÖW. XIII 309
  • sol der brütgam den meyger by sim wyb lassen ligen die ersten nacht, oder er sol sy lösen mit v ß iiij ₰
    1543 Zürich/GrW. I 43
  • wo er [der Fremde] aber der hunt kainen tragen wolt oder mecht, so leß er sich mit aim emer wein
    16. Jh. Westungarn/ÖW. VII 1045
I 1 c aus einer Gefahr befreien
  • die puriger, di in da [ob in sein veint wolten vahen oder totten in der stat] loͤsen von sein veinten, schullem dem richtter nichtz darvmb anttwurten
    1397 OÖUB. II 546
I 2 entkommen
  • offt en ellende man sodaneges wat dut, dat eme an den hals geit, vnd offt he van lukke loset, de stad sal sik underwinden sines gudes iar vnd dach
    1401 LünebStR. 6
I 3 sich als Gläubiger befriedigen
  • sie mogen griffen an allis daz sie had, und sich davonne losen mit kuntschafft
    1399 Erler,Ingelh. I 95
II von Sachen, Rechten und Pflichten

II 1 konkret

II 1 a den Gürtel lösen, um ihn beim Glücksspiel einzusetzen
  • welk mann unses ammetes sin gordel loset umb sine dabellendes willen, de schal unses ammetes und gilde nicht werdig sin
    um 1350 PommMbl. 28 (1914) 131
II 1 b Bast und Band lösen "den Beklagten von der Fessel befreien"
  • wente tuͤgen effte thostandt, de loͤsen bast unde bandt, unde des koͤninges recht
    1593 JütLow.3 II 93 § 6
II 1 c im Deichrecht: ein Gut aus dem Spaten lösen "durch Herausziehen eines Spatens ein Gut innerhalb der Deichgenossenschaft übernehmen"
  • wor nu also einer solck gudt uht den spaden loesen will
    1579 JbOldenb. 17 (1909) 22
II 2 auf Grund einer besonders nahen rechtl. Beziehung zu einer Sache (Eigentum, Näherrecht usw.) dieselbe aus der rechtl. Bindung zu einer anderen Person (Pfandrecht, Kaufvertrag usw.) durch Geldzahlung befreien

II 2 a im Pfandrecht, beim Rentenkauf, beim Erbrecht, bei Schuldbriefen
  • swat so des ute stunt bi des doden mannes live, dat lose he, of he wille, dem it to rechte horen scal
    1224/27 Ssp.(Eckh.2)LR. I 24 § 4
  • wiel heiz dan losi bin demi tagi unde bin dir nacht, so sal heiz umi zu losini gebi
    um 1230 MühlhsnRb.2 171
  • swelch gůt umb ein genandez silber stat, daz sol man oͮch loͤsen vmbe daz silber sament
    1238/39 Basel/CorpAltdtOrUrk. I 21
  • 1268 CorpMnlTekst. I 125
  • daz ich alle die gúlte gelten sol, die min vatter gelten solte, und sol unser iewedere loͤsen sin gůt, daz ime ze teile worden ist, umbe daz es stat
    1272 NeuenburgStR. 4
  • 1276 AugsbStR. Art. 19 § 4
  • schullen sein chinde di selben satzung ... losen 
    1294 SeitenstettenUB. 113
  • ein jewelic mensche se, weme he sins dinges oder gůdes wat lene; wante kůmet it also, dat de, dem it gelenet is, dat gůt vorkoft oder vorsettet, ofte it bekymmert wert, de deme anderen dat gelenet hevet, de is plichtich to losende, ofte he it weder hebben wil
    1295 Nowgorod(7 Fassungen) 104
  • 13. Jh. HalleSchB. I 16
  • um 1300 WienStRb. Art. 135f.
  • we sculdich is, unde sin wichbelethe set, unde dhat losen wil
    1303/08 BremRQ. 73
  • um 1330 BrünnRQ. 363
  • ist auch, das sy in den selben sechs wochen, vnd sy vnns kundt habent getann, nicht lossent, so sein wir in furaws desselben jares kainer losung gepunden
    1331 OÖUB. VI 21
  • dat we losen moghet de stat H. mit alleme rechte
    1334 HamelnUB. I 209
  • 1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. 61
  • sal mant kůnt doin den, der die pant sint, dat sii si lůessen binnen dryen dagen
    nach 1350 KölnAmtl. 102
  • macht de here van A. bynnen 6 weken daerna luesen ... myt 100 gulden
    1392 BronnGZeist I 109
  • was houbtzinß in der stat ist, das sol man je von zwayn schillingen vntz an fuͤnf schilling ie ainen schilling loͤsen vnd abkouffen vmb ainen rinischen gulden
    1396 MemmingenStR. 266
  • wat also vorkoft wirt, dar is de samende hant mit gebraken; averst de settinge breket keine samende hant, wente men settinge losen mach
    14. Jh. Bunge,Rbb. 75
  • um 1400 JyskeLov 361
  • wer ez aber daz den zinsheren ducht, daz er gewin moͤcht haben an dem gůt, so hat er den berat ein acht tage, ob er ez lichen oder loͤsen welle, wan nieman besser loͤsung hat, danne ein zinsherre, und darnach sippe, ob ez der zinshere nit loͤsen wil
    1404 Wimpfen 81
  • um 1410 Harzgerode/Schwsp.(Kurzform/Gr.) 56 (Kz2)
  • essunde pfant viech roͣß oder oͣchssn sullen geschaͤtzt und geloͤst werden an dem dritten tag
    1435 OÖsterr./ÖW. XII 186
  • Mitte 15. Jh. OÖsterr./ÖW. XV 145
  • um 1500 Fruin,KlSteden II 34
  • wollenn wir ... disen unnsern brieff on allenn betrigk unnd behelff widerumenn von inne loessenn unnd zu unns pringen
    1508 LeipzUnivUB. 358
  • dath he konde bewisen, dath de hovetstoll affgekofft edder geloset sy
    1526 LübRatsurt. III 19
  • sollen hinführo die häuser, so einmahl gelöset und gefreyet, von neuen ... nicht versetzet ... werden
    1561 Sachsse,MecklUrk. 255
  • so der fällig thail solche pfant nach dem anpot zu seinen handen nicht lösst, so soll sie der richter dem clager an beraiter phening statt einantworten
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 750
  • 16. Jh. SchrBodensee 3 (1872) 114
II 2 b
im Näherrecht als Berechtigter in den Kaufvertrag eintreten
  • wer do bescheidet erbe adyr legende grunt den pfarrer adir der kyrchen das mach dy stat loßin noch gewonlichem gelde
    1480 ZMarienwerder 48 (1910) 34
  • welcher lößet, soll daß gut, so er gelöst hat, jahr und tag in seiner hand behalten
    1490 KirchheimW. 12
  • es solle solche loͤsung ... also geschehen, daß, welcher loͤset, derselb die loͤsung fuͤr sich ... thue
    1599 OPfalzLO. 231
  • gebreuch der loßung. ist vierzehen tag gebreüchlich der negste verwandte zue lößen oder beyderseits des kauffs wieder abzuegehn
    1608? PfälzW. II 727
  • kommen zwei loͤsere von ganz gleichen gerechtigkeiten zusammen, so hat der, der die losung zuerst auf guͤltige weise ausuͤbt, vor dem andern den vorzug: wollten sie aber beede zu gleicher zeit loͤsen, so haben sie um den vorzug zu losen
    1786 Schwarz,Losungen 30
  • man darf nur für eigenen gebrauch, nicht auf mehrschaz loosen 
    BadLR. 1809 Satz 1701 ae
II 3 von einer Schuld: durch den Ertrag des verpfändeten Gutes getilgt werden, abdienen (I 2) 
Sachhinweis: vgl. Schröder-Künßberg7 794
  • ob ... diͤ guͤter von dem lehenshern inner iarfrist nicht geloͤst wurden, sprechen wir, daz sich zehant nach dem ersten jar unsers spruchs zu dem nechsten send Gilgen tag schullen sich diͤ ... widemguͤter in der vorgenanten hern W. hern F. ... vnd in all irer erben gwalt oder in wes gwalt man di guͤter vindet selb abdien[en] und loͤsen in drein jaren um diͤ vorgenanten losung
    1299 SteirLArch. nr. 1593d
  • zweier garten wegen ... darof ... B. ... ir nün gulden gethân hette, in mâissen das die selben nün gulden sich mit der schare, nemlich îglichs jârs siebenzehn schillinge heller daran abe zû gên, selbs lôisen solden
    1443 Frankfurt am Main/LSchrP. 218
II 4 etwas (ab-)kaufen, durch Zahlung erlangen
  • swer loͤsit ein pfunt von zine, von pfephir, von kûmi ... der git iiij d'
    1275 Freiburg/CorpAltdtOrUrk. I 260
  • es sol och ain herr von Ow väl vnd geläss den rechtten erben des dritten pfenings nächer ze lössen geben dasselb
    um 1300 Pupikofer II Urk. 5
  • van den ghuenen die hare ghilde loosden omme leerknapen te zine
    1332/33 InvBruges IV 152
  • 4 huben ... do hat der alt her O.v.S. den dinst von Perchtoldsgadem gelost 
    1414 SteirUrb. 380
  • 1427 HildeshUB. III 609
  • frei sein di von M. alles zols zu Nurmberg und solch freihait mussen sie alle jar zu N. lösen 
    1526 MosbachStR. 586
  • also daß s.l. lehens-erben ... solchs vnser recht vnd gerechtigkeit an C. vnd Z. ... zue sich loͤsen 
    1537 Lünig,CJFeud. II 32
  • ob auch einer beim gericht ... etwas zuverfertigen begehrt ... hette und ... die parthei, was auf ir anhalten ... gefertiget, hernacher nit loßen wolle
    1578 Engelke,GogerichtDesum 78
  • 1581 Elsass/GrW. IV 97
  • welches urthel ... der obsiegende theil vom gerichtschreiber loͤesen und darauf um execution ... anhalten soll
    1583 HadelnLR.(Pufendorf) I 10
  • jeden brieff zu lösen vom schöppenschreyber
    16. Jh. BreslStR. 74
  • hinfüro die juden ... bei den äussern thoren ein zeichen lösen ... davür sie vier ungrisch zahlen sollen
    1670 MHungJurHist. V 2 S. 278
  • strassen loͤsen. was krahmer-handwercker sind, wollen sich in die stadt nicht einschliessen lassen, sondern auch auswaͤrtige maͤrckte besuchen ... soll ein junger meister die vier strassen, und deren eine jede mit einem viertheil wein buͤssen
    1722 Beier,HdwLex. 418
  • 1742 AltenburgSamml. I 79
  • wer aber eine fremde sache, die der eigenthuͤmer sonst schwerlich wieder erlanget haben wuͤrde, redlicher weise an sich geloͤset, und dadurch dem eigenthuͤmer einen erweislichen nutzen verschaffet hat, kann eine angemessene verguͤtung fordern
    1811 ÖstABGB. § 333
  • 1811 ÖstABGB. § 879
II 5 (ein Pfand zur Zahlung) annehmen
  • wer win oder brot veil hat, das der pfender loͤsen sol, dv́ eis tritteils besser sint, denne das gelt
    1. Hälfte 14. Jh. BremgartenStR. 30
II 6 los, verlustig werden
II 7 bezahlen
  • inti mittiu sie quamun Capharnaum, zuogiengun thie dar zinsscaz intfiengung zi Petre inti quadun: iuuuer meistar ni losit zinsscaz
    um 830 Tatian 93, 2
  • swaz verleichaeft wirt, swer daz chauft hat, wil der daz nicht haimen und sich underwinden und loͤsen, so sol ez der do verchauft hat, für recht pringen
    1340 MünchenStR.(Dirr) 318
  • 1578 Richter,Paderb. I Anh. I p. 151
II 8 auflösen
  • disse zwo sachen losin alle vorbindunge
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 397
II 9 auslösen, ablösen
  • scal dar varen iewelk man mit sime herren, de des rikes gut to lene hevet, oder he scal de vart losen mit deme tegeden punde dat he jarlekes van eme hevet
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)Lehnr. 4 § 3
  • 1460 Bocksdorf,GForm. 451
  • nach dem imbis behebt der meyer dem tumprobst sin pferdt für die zerung des imbis, aber die huber wollent es ze hand lösen by der eynung
    15. Jh.? Burckhardt,Hofr. 95
  • 1589 Tirol/ÖW. V 71
  • ein schipppfundt waxsz mit zehen thaler ist geloset worden
    1594 Stieda-Mettig 636
II 10 (ein Versprechen) einlösen, halten
  • nû haltet iwer gewarheit unde lœsent den eit
    um 1200 Hartm.,Iw.6 V. 8070
  • ir lœset gerne iuwern eit, den ir dem lande habet getan
    1200/20 GottfrStraßb.(Weber) V. 9744
  • wat ein man lavet, dat schal he losen 
    14. Jh. Bunge,Rbb. 89
  • stirbet ein man, ir die eide loste, das her vor gerichte globite
    Mitte 15. Jh. Magdeburg/ZRG.2 Germ. 39 (1918) 355
II 11
erlösen, erzielen
II 12 Eideshand, Einshand lösen formelhaft: "eine Beschuldigung durch den eigenen Eid (ohne Eideshelfer) entkräften"
  • beclaget en den anderen midt der enshant, so mot enshant enshant losen, und mach dat vor den radt nicht schelden
    Mitte 15. Jh. RostockGO. 66
  • na deme male dat sodane suluerwerk vnde hußgerode van louen vnde nicht van erues wegen gemanet werden, so moet edes hand edes hand losen 
    1478 OberhLüb. 186
  • als darup irkant, dat he de edeshant losen moste
    1502 LübRatsurt. IV 293
  • 1506 OberhLüb. 336
II 13 entscheiden
  • darvff ward myt gemeyner velge der frierscheffen für recht erkannt vnd geloist 
    1471 Dortmund/ArchSchweizG. 3 (1844) 354
II 14 rsprw.
  • qui potissimus dominii effectus est: ut non tenear rem diutius penes me esse pati, quàm ipsemet velim, possimque adeô per eam me liberare unde dicitur das guth loͤst seinen mann
    1689 Beier,Schelten 63
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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