Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Löwengesellschaft

Löwengesellschaft

, f.


I am 13. Oktober 1379 in Wiesbaden geschlossener Adelsbund
  • 1399 HeilbronnUB. I 170
  • loͤwen-gesellschaft, an. 1380 war eine gesellschafft auf dem Rhein von grafen, herren, rittern und knechten, die nannten sich die brummenden loͤwen
    1741 Frisch I 625
  • 1753 Hempel,StaatsLex. V 2
  • 1808 Cleß,KirchlLGWürt. II 2 S. 618
  • der grimmen loͤwenbund oder die loͤwengesellschaft ward ... 1379 zu Wisbaden ... auf drei jahre errichtet. allein in der folge ward seine dauer verlaͤngert und die gesellschaft ... verbreitet, so daß verschiedene loͤwengesellschaften in den Niederlanden, im Elsaß, am Rhein, im Breisgau und in Schwaben vorkommen
    1817 Krünitz,Enzykl. 125 S. 177
II
II 1 Übersetzung der in den Digesten erwähnten societas leonina (D. 17, 2, 29, 2), deren Name nach der antiken Fabel vom Löwen, Kuh, Ziege und Schaf gebildet wurde und eine rechtlich unzulässige Gesellschaftsform bezeichnet, bei der ein Gesellschafter den Gewinn erhält und der andere den Verlust zu tragen hat
vgl. löwisch
  • societaͤt, (loͤwen) ... ist eine solche, da der eine bloß den nutzen, der andere aber allein den schaden haben ... soll ... wird auch dieser handel nicht allein insgemein die loͤwen-gesellschafft geheissen, sondern es ist auch dergleichen zu errichten in den rechten durchaus verboten
    1743 Zedler 38 Sp. 179
  • da man eine loͤwen-gesellschaft (societas leonina) nennt, in welcher einer allein den gewinn, der andere allein den schaden hat, so ist dieselbe unerlaubt, und vor und an sich selbst nichtig
    1754 Wolff,Grundsätze 423
  • 1801 RepRecht VIII 47 Anm. v
  • 1805 Gönner,GemProz.2 IV 186
II 2 in übertragenem Sinn bei reichsständischen Auseinandersetzungen auf religiösem Gebiet