Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): lohnen

lohnen

, v.

auch mit Umlaut

I jn. belohnen, etwas vergelten
II jem. für eine (vereinzelt auch: hypothetische, vgl. den Beleg von 1364) Leistung die ausgemachte oder angemessene Gegenleistung erbringen, bezahlen, entlohnen
  • 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 150
  • swe enes anderen mannes ripe korn snit, so dat he wenet, dat it lant sin si ..., he ne misse dut nicht, deste he is nicht af ne vure men scal eme (san) sines arbeides lonen 
    1224/27 Ssp.(Eckh.2)LR. III 37 § 4
  • um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 375 IV
  • swaer einen waibel bietet daz er im ettewaem furgebiete, ... unde im des lonet, verwarlost er in daran, so sol er im sinen schaden abetun
    1276 AugsbStR. Art. 70 § 1
  • 1285/86 CorpMnlTekst. I 1152
  • 1303/08 BremRQ. 93
  • [bei einem Wasserordal] dem prister, der daz wasser zeynet, lonet man mit eynem halben lote
    vor 1320 ÄltpolnRdm.(Mat.) Art. 25 § 10
  • swe koft enne vorschadeden kop unde de den vorkoft, dhe twene schullet deme mekellere lonen 
    1320 BrschwUB. II 517
  • in den molen scal men nemende lonen sunder mit redeme ghelde
    1331 HildeshUB. I 460
  • 1358 WürtLändlRQ. II 91
  • were ouch daz sy anders wo mulen so söllent sy doch dem müller der egenent müli lonen als hetten sy da gemalen
    1364 Burckhardt,Hofr. 131
  • um 1365 MünchenStR.(Dirr) 412
  • 1375 KrakauZftO. 18
  • darmede soll ehr lonen eynen capelan, der soll halden alle wochelichest drey messe zw dem altar
    1381 TeistungenburgUB. II 58
  • der statschreiber ist ewer dyner, ... dem muget ir [von aynem vrtail] lonen von gnaden, wi ir wellet
    1398/1407 IglauOberhof 222
  • es durffen auch die schepffen den putel nichtz lonen 
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 7
  • die burger, die ir wîne in der stat verkoufent, sint niht gebunden den underkoufen ze lônen 
    14. Jh. MeranStR. Art. 17
  • 1401 Fruin,Dordrecht I 19
  • wenn si [Mutter] jst abgestorben, dz im [dem Sohn, der sie gepflegt hat] dann billich umb sin arbeit und costen von irem gůt ein vorus werden, und im gelonet sol werden
    1420 ZürichStB. II 322
  • dem [als Ersatz eingestellten dagloner] sal der froener loenen, der dae sumich ist gewêst
    1443 Lamprecht,WL. III 268
  • 1. Hälfte 15. Jh. BremGQ.(L.) 163
  • sol der pfarrer zw der bemelten mittermeß einen gelönten priester auf seine selbs kostung halten
    1458 MittSalzbLk. 14, 2 (1874) 96
  • 1461 Schweiz/GrW. I 54
  • hat man vor zeitten ... den arbeittern alleweg gelonet auf den abent an den sambstag nechten
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 62
  • 1480 MeißenUB. 242
  • der pharer, so man ain vorsprechen hat zu dem panntaiding, dem soll er zu essen und trinken geben, aber die holden sollen im lohnen 
    1486 NÖsterr./ÖW. XI 231
  • ob einer den dip selber wolt henken ... und wolt ein zuchtiger haben, so sol er dem henker selber lonen 
    1494 WürzbZ. I 1 S. 603
  • des schal de schipper deme leitzagen de cost geuen vnde de koplude scholen eme lonen van erem gude
    2. Hälfte 15. Jh. WisbySeeR. 253
  • willen sie horen dienstluden oorlof geven, zoo sullen sie hem lonen byden termyne, daar sie gedient hebben
    wohl 15. Jh. StaverenStR. 203
  • stelt ein bade sinem brotheren so vele, als eme de here vor den dienst schal to lonende geven, men henget den deef baven alle andere deeffe. stöle he averst ringer, he löset den hals
    vor 1531 RügenLR. Kap. 120 § 10
  • 1595 OstbairGrenzm. 2 (1958) 38
  • welcher herrlich faren will, der lohn herrlich
    2. Hälfte 16. Jh. OÖsterr./ÖW. XIV 577
  • 1601 Schoenlank,NürnbGesellenw. 607
  • 1645 NlWB. VIII 2 Sp. 2802
III eine fremde Sache gegen Entgelt in Gebrauch nehmen, mieten
  • ist ein man in einem hause ez sei sein oder er lon ez ... vnd wirt er da haim gesuͤchet man sol im puezzen. wan er wirt drinne ist
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 102 b § 3
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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