Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): lübisch

lübisch

, adj.

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in Lübeck geltend, aus Lübeck stammend

I lübisches Recht

I 1 "lübisches Recht ist das Recht der Stadt Lübeck, wie es in Lübeck selbst und in den Städten lübischen Rechts gegolten hat" W. Ebel, Lübisches Recht I (1971) 7, zu Geltungsbereich und Inhalt ebd. passim sowie ders. in HRG.1 III 77-84
  • desse hof [des Deutschen Ordens in Wismar] schal ligghen toͮ allem lubeschen rechte also de anderen moͮnekehoͤue, de in vnser staat beleghen sint
    1330 MecklUB. VIII 120
  • se moghen se ok ... vorclaghen in gheystlikeme rechte, in lubescheme rechte, in lantrechte
    1335 MecklUB. VIII 504
  • wi ... scolen laten [die Stadt] bi alme lubeschen rechte, zo de ratman vnd de meynheyt der stat to L. hebben
    1345 MecklUB. IX 684
  • wir ... haben gegeben dem ... R. ... das schulczen ampt in vnser nuwen stat zu dem Elbing ..., also es sin furfahr besasz, zu lubischem rechte erblichen zu besiczen
    1348 CDWarm. II 124
  • 1359 MecklUB. XIV 399
  • vmb den artikel, ab die selben ratlüte nach der stathantfesten mogen ... richten ubir hals vnd ubir hant, der sullen sie sich irvrogen in der steten bie der see, die do lübischrecht haben, vnd sunderlich czu der Wismar
    1376 CDWarm. III 8
  • 1472 KielErbb. 165
  • 1478 KielVarb. 60
  • de keyserlike stad Lubek mit mannigerleye artikelen, olden gewonheyden vnde vp gesetteden wilkören (so men lubesch recht heth) in besunderheyt begnadet [ist]
    15. Jh. Hach,LübR. 177 [ebd.ö.]
  • [beim Tod des überschuldeten Mannes] let de frouwe samt eren vormunderen in gerichte apenbaren, dat er man in schulden vordupet, und se eme beervet, dat se moge luebisch recht geneten, unde dragen up den schuldeneren borgen unde dagdingk
    15. Jh. Hach,LübR. 575
  • 1568 Wiesand 1152
  • [Überlassung eines Hofes an eine Stadt] mit der eigenschafft, freyheit vnd mit dem rechten, dessen die burger ... innerhalb der stadt befriedung vnd anderer ihrer veldtscheidenn erstreckung sich zu gebrauchenn pflegenn, welchs recht in vnser gemeinen sprache lubisch recht genennet wirdt
    1581 (wohl Übs. e. Urk. von 1297) MecklUB. X 512
  • alles ist nach luͤbischem rechte wolgewonnen gut, was kein erbgut ist
    1586 LübStR. I 10 § 6
  • daß bishero bey ihnen uͤber menschen gedenken fuͤr unstreitig und bestaͤndig luͤbisch recht gehalten worden
    1623 CCHolsat. I 150
  • 1738 Hayme 638-657
  • 1762 Wiesand 709
  • allerhoͤchste willens-meinung ..., daß euch zwar ... verstattet wird, nach denen in curia itzo uͤblichen editionen des luͤbschen rechts zu erkennen ..., nur daß sodann, wann das revidirte neue luͤbsche recht von dem alten gaͤnzlich abweichet, das alte jedesmahl zu beobachten [ist]
    1765 StaatsbMag. IV 91
  • [darüber,] was eigentlich das lübische recht disponiere, weitläufige rechtsstreitigkeiten entstehen
    1773 W. Ebel, Lübisches Recht I (1971) 83
I 2 metonymisch zu I 1: das Geltungsgebiet des lübischen Rechts 
  • nemend vnser borghere schal vorlesen sine were vnde bisittinghe vnbiweghelkes ghudes, dat binnen vnsem lůbeschem rechte light
    1323 Wismar/MecklUB. VII 133
  • so ein uthheimischer erffgudt manen wil im luebschen rechte, de schall, dat he echt ... gebaren, ock de negeste erve sy ..., binnen jar und dage bewisen mit framen lueden; sind se nicht erffgeseten binnen edder buten dem luebschen rechte, dat en schadet nicht
    15. Jh. Hach,LübR. 580
  • 1536 KielVarb. 89
I 3 metonymisch zu I 1: das nach lübischem Recht urteilende Gericht
  • were ock, dat den rathmannen edder den borgern to K. vor deme lubischen rechte iennich ordell worde togedelet, dat en vnrecht duchte wesen, dat mogen see schelden ... to Rostogk vor dem rade edder anders, wor se dat von rechte suken scholen
    1378 MecklUB. XIX 285
II attributiv zur Kennzeichnung von Münz- und Maßeinheiten, auch in der Kurzform lübschilling 
vgl. Lübische
  • soshundert mark lubescher penninghe
    1335 MecklUB. VIII 503
  • 1340 MecklUB. IX 233
  • twelff mark lubischer munthe, iewelke mark vor vertinch mark lubesch
    1347 MecklUB. X 90
  • oft erer borgher iennich wech varen wolde in eyn ander lant toͮ woͤnende, de darf nicht meͤr gheuen toͮ tolle wen veer lůbesche schillinghe
    1359 MecklUB. XIV 399
  • 1359 MecklUB. XIV 440
  • payment uppe 10 mark lodich und 100 lubeschen wichte
    1368 HanseRez. I 423
  • 1371 MecklUB. XVIII 93
  • dat men ... na der olden wonheid gude penninghe sloghe, alse de lodige mark uppe dre lubesche mark
    1373 MecklUB. XVIII 322
  • sostich lubesche mark ... an guden witten lubeschen pennynghen, der eyn also gud is alze ver olde gude hole lubesche penninghe
    1378 MecklUB. XIX 296
  • teindusent lubessche mark in gudeme ghelde, alse to Hamborch ghenghe unde gheve is
    1455 OstfriesUB. I 597
  • enen lubesschen gulden
    1470 Bergenfahrer 112
  • den gulden vor drittich lubesche schillinge to rekende
    1474 HildeshBrüder 176
  • lubesche pundt
    1488 OberhLüb. 275
  • 1494 OstfriesUB. II 427
  • nemant mach appelleren van dem rade tho L., sunder de sake moth baven 40 lubische gulden dragen
    1504 W. Ebel, Lübisches Recht I (1971) 125
  • 17 ellen lubisch 
    1533 LübRatsurt. III 228
  • den teckenden luͤbschen guͤlden vor 43 ß
    1539 Staphorst,HambKG. I 2 S. 857
  • lübschillingk 
    1553 StettinTräger 290
  • eine rode is viii luͤbische elen
    1560 DithmUB. 240
  • jarliche plicht vnd broͤcke mit olden dalern van xxxi luͤb. schilling vnd sonsten kenem andern gelde tho betalende
    1571 DithmUB. 293
  • 1585 DithmUB. 356
  • 1586 LübStR. I 1 § 11
  • welcher bruͤchfaͤllig 1 libra luͤb. zu erlegen, ... dafuͤr 1 rthlr erlegen ... soll
    1610 DithmUB. 393
  • welche guͤlden ... 60 kreutzer und nach luͤbischer muͤntz 24 ß gegolten
    1610 DithmUB. 393
  • die mark lübisch auff sechzehen schillinge lübisch jetziger müntze gerechnet
    1610 Waschinski,WährSchlesw. I 29
  • 1679 PommMbl. 46 (1932) 127
  • es giebt ... sogar locale münzfüsse, z.b. den lübischen (die mark fein, in grobem courant zu 11 1/3 thaler ...)
    1817 Klüber,ÖffRecht 549 Anm. [ebd. 552]
  • 1821 StaatsbMag. I 302
III
lübisches Zeichen Prägezeichen als Garantie der Übereinstimmung mit der in Lübeck geltenden Norm
  • 50 mark lodich unde 3 lot lubesch teken, dat war also getekent ...
    1353 Luschin,AllgMünzk. 212
  • 9 stucke sulvers, de weget 60 mr. lodic unde 3 lot lub. tekens, de marc vor 3 1/2 mr. min 1 sol.
    1357 HansGQ.2 VI 57
unter Ausschluss der Schreibform(en):