Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Lügeinung

Lügeinung

, f.

Bez. der niedrigsten Buße für Vergehen (ursprünglich wohl für Lügen), metonymisch auch das Recht, die Buße einzuziehen
  • wir ... inen ... solliche vogtgericht, liegainungen, lanndtschaͤden, fronndiennst ... genedigklich nachgelassen ... haben
    1477 Reyscher,Stat. 521
  • so ein person umb myßtat mit keiserlichem rechten ... vom leben zum dot bracht wurt, mussen wir armen costen tragen, den vermeynen wir zu geben nit schuldig sein, dweil unser jungher keiserlich recht, eynung, frevel und liegeynung hat
    1524 Franz,BauernkrAkt. 139
  • ein unrecht, liegeinung, und so einer die offen tag versaumpt, ist funf ß heller, stehen dem schultheissen zu ...
    1555 BadW. 64
  • ein liegeinung ist auch fuͤnff schilling hlr.
    1588 Reyscher,Stat. 253
  • die lüeg- oder schelteinung ist vij ß
    16. Jh. PfälzW. II 666
  • ain kleiner frevel, desgleichen ein lugainung ist jedes zwen gulden
    1606 Reyscher,Stat. 553
  • ein liegainung ist, wann es ein richter hoͤrt, fuͤnff ß hll. eine liegainung aber, wann es der schultheyß hoͤrt, zehen ß hll. so es dann ein buͤrger oder gemeins mann hoͤrt vnnd anzaigt, so ists [Summe fehlt]
    1628 Reyscher,Stat. 271
unter Ausschluss der Schreibform(en):