Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Märker

Märker

, m.

Nbf. Marchner, altenglisch mearcere, mittelhochdeutsch merkære, merker mittelniederdeutsch markener 

I wie Markgenosse, aber auch von Dorfgemeinden als Teilhaber an der 1Mark (I 1) 
  • quod inter prefata molendina ex una parte aque uersus Bopardiam prorsus esset allodium imperii. ex altera uero parte esse illorum qui merkere uocantur. et ita alueus aque distingueret jura imperii et merkerorum 
    1220 CDRhMos. II 142
  • hain wir gesichirt vmbe vnse erfliche reit in deme dorpe zů Lynse dat da nieman den anderin ane hinderin insal ... so wat die merkere gelouint van irre kůre dat sal manlich na sime rethe stede haldin
    1270 CorpAltdtOrUrk. I 181
  • quod universitas rusticorum ad nemus sepedictum pertinentium qui merkere dicuntur privilegii presentis tenore gaudeantur
    1287 J.W.Chr. Steiner, Gesch. ... des Rodgau's ... (Darmstadt 1833) 164
  • wyl der waltmeyster und dye mercker eyn vorboit machen uber die gemeyn marck und eyn hege, da sullen sye zu heissen unser borgman
    1333 NassauUB. I 3 S. 169
  • dye pande sal der merckermeyster sezen und pantber machen eym mercker als dem andern
    1333 NassauUB. I 3 S. 169
  • 1336 SiegenUB. I 130
  • 1338 Südhessen/GrW. VI 400
  • auch sint die merker, die in der mark geseszin sint, die mark schuldig zu wern allen den luten, die sie angriffen wider dem rechten
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) IV 20
  • die schöffen ... sollen kiesen zween markmeister, einen in der burkg, den andern in der stadt G., und sollen ... die markher, die dann gegenwärtig sind, zu hauf gehen, und auch zween markmeister wehlen ... die sie dünken der mark nutz ... sein vorzustehen
    1354 Wetterau/GrW. III 411
  • auch ist die margk lot eygen der mergkere gemeinliche
    1355 Südhessen/GrW. IV 547
  • zum ersten teiln sie [forster], daz das riche oberster merker sy ubir den walt
    1380 G. Simon, Gesch. des ... Hauses Ysenburg ... III (Frankfurt 1865) 205
  • seien folgende dorfer merker 
    1383 Hessen/GrW. I 580
  • 1386 Lamprecht,WL. III 251
  • 1388 NrhAnn. 9/10 (1861) 115
  • des han sie eynmudeclich gewist, das die marg der ... dorffer vnd mercker rechtlich eigen sy
    1401 Wetterau/GrW. III 488
  • wurde auch ein mercker begriffen, der die marg schedigete vnd vsz der marg furete, den sulden die merckermeistere oder furstere rugen vnd nit penden
    1401 Wetterau/GrW. III 489
  • fortan seind gewiset die graven u. herren der graveschaft Dietze vor oberste merker 
    1421 GrW. I 575
  • ein iglicher merker, dem das merkergedinge verkundet, vnd nicht erscheine, sol idem merker zwanzig pfennig geben u. darzu sein marktrecht verloren haben
    1424 Hessen/GrW. I 493
  • der mercker hat auch geweist, gienge jmants in der mercker radt vff dem merckergedinge, der nit mercker wehre, den sollen sie weisen an die herren genade
    1444 GrW. I 583
  • 1454 Wetterau/GrW. V 248
  • 1484 Wetterau/GrW. V 319
  • weisen sie zu recht, dasz das dorf H. und die statt Miltenberg märker zusammen seien, uf dem feld und in den gemeinen wäldern
    1523 GrW. VI 13
  • die ... marck noch alle jahr ... oͤffentlich als loitaigen aller maͤrcker oder der 6. gemeindten inwohnern, zugewiesen ... werde
    1560 Meichsner,Dec. IV 866
  • 1756 Cramer,Neb. III 114
II
beamteter Aufseher über Gemeindeland
  • die marcker söllent schweren, die marcken vffrechtlichen ze handlen
    um 1480 KaiserstuhlStR. 48
  • vnser buwmeister holtzmeister marcker vnd ander amptlüt
    1520 FreiburgStR. IV 1 Vorwort
III amtlicher Feldmesser, der Abgrenzungen vornimmt, kontrolliert und Grenzzeichen setzt
  • es sol auch ain vogt haben ze T. in dem dorff siben marcker die daruber geschworn haben, zů den hailigen, ze marcken ydermann nach seinem recht
    1417 Schauberg,Z. 2 (1847) 92
  • 1471 ArgauLsch. V 56
  • sie wollen den hern und junckhern nit gestatten, ... märcker und steinsetzer zu weeln
    1539 JbFrkLf. 22 (1962) 203
  • 16. Jh. SchweizId. IV 393
  • von den geschworenen markern gesetzte pfäl oder lochen
    1616 Schindler,VerbrFreib. 326
  • wann sie [marker] einer oder zwen umb markung und aussteinung der güetern anrueft
    1616 NeuenburgStR. 111
  • wann nun die stein durch die geschworne vndergaͤnger oder maͤrcker gesetzt worden, so soll keinem erlaubt sein, dieselben ... außzuwerffen, noch zu zeichnen
    BadLO. 1622 Bl. 69v
  • iedes dorf ... soll seine markher ... haben, ... welches ampt ist, uff begeren aller güeter underschiedt oder markhung zue setzen und zue geben
    1627 BaselRQ. II 147
  • 1715 BadLO. VI 9 Vorspann
IV ae. mearcere glossiert notarius 
unter Ausschluss der Schreibform(en):