Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mahlschatz
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1Mahlpfennig
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1Mahlrecht
2Mahlrecht
Mahlring
(Mahlschaden)
1(Mahlschaft)
2Mahlschaft
Mahlschatz
, m.
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zu
3Mahl
I
Gabe an die Braut oder gegenseitiges Verlobungsgeschenk der Brautleute, urspr. Pfand für die Einhaltung des Eheversprechens, dessen Annahme Zeichen des Einverständnisses ist
vgl.
Arre (III),
Brautgeschenk (I),
Brautgroschen,
Bräutigamgabe,
Brautschenkung,
Daraufgeld (V),
Ehegabe (III),
Ehegeld (II),
Ehepfand,
Ehetaler,
Gemahlschatz,
Haftpfennig,
Handgeld (VII 1),
1Handtreue (II),
Handtreugeschenk,
Heftpfennig,
Heftschatz,
Krongulden,
Leitkauf (I 5),
Trauschatz
- daz vingerlîn zôch er ab der hant, er gab im sînen gemähelscaz [aL.: mahel schatz]Mitte 12. Jh. (Hs. Ende 15. Jh.) Kchr. V. 13127Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- arrabone mehelschaz2. Hälfte 12. Jh. AhdGl. III 415, 35Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- sîn vingerl ich entfangen hân, ze mâlschaz wil er mir daz lânum 1220 (Hs. 15. Jh.) Ebernand V. 3418
- molshatz arra1340 MittSchlesVk. 13/14 (1911/12) 391
- elich globde zcukunftlichin mit undirscheide der worte bindit nicht. ist abir do globde keginwertlich und zcweifeldig malschacz adir gabe, alz man in der e phlet zcu gebene, daz bindit zcu rechteEnde 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) I 45 § 1 [ebd. II 20]
- die erste gabe heist in dem rechte arra unde heissit alzo vil alzo malschaz unde solche gabe gibt der man dem wibe in der zit, alzo man sy zusampne getruwitEnde 14. Jh. GlWeichb. 273Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- vorspan, cronen und vingerlin, daz ir ir man zu malschaz gegeben hatte, das blibit by dem wibeEnde 14. Jh. GlWeichb. 380Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Mitte 15. Jh. Görlitz/Kisch,JurLex. 70
- drierleye gaben sint. eyne heisset arra. das ist malschacz die gibbet man vor der ee. das gibbet dicke czwefach widder, an deme der broch werdit das die ee nicht folgit alzo wo sich luthe zcu sampne gelobin15. Jh. Prompt.jur. 23Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1520 LutherGesAusg. III 7 S. 26
- 1542 LutherGesAusg. I 53 S. 250
- 1543 NLausMag. 71 (1895) 57
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- der mahl-schatz und anders, so das verstorbene dem ueberlebenden vorhin auf die ehe verehret1577/83 LünebRef. 710Faksimile - in Google Books
- wenn aber ein verlöbniss unter denen personen, so sein mächtig, einmahl ... beschlossen ist, soll dasselbige weder durch wiedersendung der mahlschatz, noch durch geld oder einige verträge wieder ... aufgehoben werden1584 Preußen/Sehling,EvKO. IV 133Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- 1586 Mansfeld/Sehling,EvKO. I 2 S. 213
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- beyde contrahenten und gesponsen darauf einander die mhal- und brautschätze verreichet1621 BrandenbSchSt. II 616
- 1678 BautzenStat. 19
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- 1694 Brandenburg/QNPrivatR. II 2 S. 165
- 1709 Titius,GeistlR. 571
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- zu bestaͤttigung ... der einwilligung werden auch ehe-pfand gegeben, welche auch ehe-gelt, ehe-gab, hafft-pfenning, mahl-schaͤtz, hand-treu ... genennt werden, welche nach der annehmung den annehmenden theil verbinden1727 Leu,EidgR. I 253Faksimile - in Google Books
- 1753 CJBavJud. 160
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- der mahlschatz (arrha sponsalitia) wird genannt, was der braͤutigam der braut und die braut dem braͤutigam auf die ehe giebt ... man giebt also einen mahlschatz um dadurch die verloͤbniß zu beweisen und zu befestigen1754 Wolff,Grundsätze 634f.
- 1756 CMax. I 6 § 17
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- 1785 AltenburgSamml. III 9
- 1799 RepRecht IV 270
III
von Mahlschatz (I) übertragen: Handänderungsgebühr beim Amtswechsel
- die empter des ammans, winschenks und kochs sint ewig, also daz iro keiner one nottürftig ursach nit mag abgestossen werden, diewil einer lebt. denn sy gend den malschatz oder erschatz15. Jh. SchweizId. VIII 1655f.Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons