Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mannbuße

Mannbuße

, f.

Geldzahlung (Wergeld) als Entschädigung für die Tötung oder Verletzung eines Menschen, die an dessen Herrn oder nächsten Verwandten zu entrichten ist
  • ægþer ge mægbote ge manbote fullice gebete [zahle Buße für den (Erschlagenen), sowohl als Verwandten (an die Sippe) wie als Untergebenen (an dessen Herrn)] 
    1014 Liebermann,AgsG. 263
  • den munt, ogen, nesen, tungen, oren unde des mannes gemechte, hande unde vöte, desser jewelik, dar ein man ane beleidiget wert, dat schal men mit einer halven manbote beteren
    14. Jh. Bunge,Rbb. 123
  • wil averst de jenige, de de losinge but, ene de hant afstriken unde dregen dat isern, bernet he sik, so gift he manbote 
    14. Jh. Bunge,Rbb. 92
  • were dat also, dat en man den anderen in dat water wørpe, ... vnd eme nicht vt en hølpe, vnde qweme he vt, dat were half manbote 
    wohl 14. Jh. RigaStR. 192
  • um 1400 JyskeLov 366
  • woer eyn man vppe eyne kerkhoue sclaghen worde, dat wen den betalen scholde vor twe mannebote 
    1431 Flensburg/StaatsbMag. VIII 661
  • 15. Jh.? RevalStR. II 19
  • ten weere saeke dat die vrouwe dede manlicke daet ..., so enis de boete nicht hoger, dan by der mannes boete behoort
    1567 Richth. 281
  • de rechte manbote (dat js) dre mahl xviij. marck
    JütLow. 1590 II 9 § 2
  • 1650 EstRitterLR. 416
  • 1703 EstRitterLR. 564
  • 1744 SiebbLRKomm.2 646
  • æt twyhyndum were mon sceal sellan to monbote xxx scillinga, æt vi hyndum lxxx scillinga, æt xii hyndum cxx scillingum [bei zweihundert Mannwert soll ein Mann (der ihn erschlug, dem Herrn) zu Mannbuße 80 Schillinge geben; bei sechshundert 80 Schillinge, bei zwölfhundert 120 Schillinge] 
    688/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Ine 70
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