Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mannlehen
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Mannlehen
, n., Mannslehen, n., Mannenlehen, n., Männerlehen, n.
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als "Oberbegriff der vasallitischen Leihe" bezeichnet Mannlehen ursprünglich "jedes gegen Mannschaftsleistung verliehene Lehen" "im Gegensatz zu den ministerialischen Dienstlehen und der bäuerlichen Leihe" (HRG.1 III 247f.); damit eng verbunden ist die Bedeutung "nur auf männliche Familienmitglieder vererbbares Lehen", die aber durch die ebenfalls vorkommende Verleihung an weibliche Familienmitglieder zum Teil nur idealtypischen Charakter hat
I
das Lehen, Lehnsgut, das im Erbfall gegenüber den Töchtern ausgleichspflichtig sein kann
vgl.
Kunkellehen
- feodum, quod in vulgari mannelein diciturum 1236 WirtUB. III 365
- 1241 WirtUB. IV 20
- mit allen de alden borglenen sunder de nielen de vnse here ... gemachet adde dat si an manslene of an borglene1262 Niederrhein/CorpAltdtOrUrk. I 90
- daz daz gůt ... manlehen ist gewesen von alterher der dienistmannenach 1264 WirtUB. VI 148
- feodis, que uulgariter dicuntur manlen, zinslen uel erbelen1265 KlingnauStR. 231Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- dc wier deni herrin H.v.L. vnd alle sin nachkomen ledich haben gilazen aller der gilubide vnd aller der eide die sie vͦnse ... ie gitatent von der mansapht von L. alde von demheini andern manlehin1267 Konstanz/CorpAltdtOrUrk. I 150
- virilia feoda, quae manlen vulgariter appellantur1268 FreibDiözArch. 11 (1877) 163
- manlehen mac nit burclehen sinum 1275 Schwsp.(Langform Z) Lehnr. Art. (L.) 133
- 1275/76 Dsp.(Eckh.1971) Lehnr. Art. 152
- grave M.v.N. die gravschaft ... und alles, daz dar zů hoͤret, liute und gůt, ane die edeln liute und diu manlehen ... hat verkoͧfet1282 WirtUB. VIII 348
- 1294 SalemUB. II 455
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- [Belehnung eines Ehepaares:] zů regtheme manleyne, zů rechteme erfleyne und zů unervallendeme leyne1307 KölnReg. IV 50Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- G. ... und ... seine eheliche wirthin bekennen, dass bischof W . ... ihnen die lehen verliehen habe, die ihm ... waren ledig geworden, es seyen mannlehen, verlehent lehen, erbgut, burggut oder satzung1315 HohenloheUB. II 78
- 1317 MBoica XVI 328
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- den dritten teil dez vierteilez [dez zechenden] ich von dem heiligen roͤmschen riche ze rechtem man-len han1330 FRBern. V 768Faksimile - digitalisiert im Rahmen von e-rara.ch
- 1333 WoudrichemRbr. II 69
- 1337 Würdtwein,Subs. IV 296
- G. und sin erben den ... lûz von nu hin mit aller eheftigi ... sullent ... vúr ir recht vri manlen besitzen1340 FRBern. VI 546Faksimile - digitalisiert im Rahmen von e-rara.ch
- 1346 MGConst. VIII 80
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- F.v.V. ist geboten von gerihtes wegen daz er sol mitteilen E.W. Elsen siner wirtin vnd iren kynden erbe vnd eygen varndehabe vnd manlehen alz ob si ein man wer1350 WürzbArchStandb. 506 S. 149
- 1357 Schannat,FuldLehnh. 280
- wer oͮch, daz ein edel man einen geburen ze lehen hette von einem gotzhus, also daz der gebúr mit dem libe recht manlehen wer des edlen mannes, der selb gebur sol nicht gezellet werden fuͥr ein gotzhusman, sunder er sol sinem herren dienon, als ob er sin eygen wer1359 BremgartenStR. 36Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- miner herschaft von Österrich sezzlehen und manlehen1361 MIÖG. 35 (1914) 699
- amme tyenden ... den he van mi to manlene hevet1367 DortmUB. I 601Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- al solche keßler, als D. ... zu manlehen gehabt hat1373 Hornschuch,Keßler. 45
- drij schillinge Coeltz pagementz zu manliene1380 SPantaleonUrb. 279Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- 1380/1403 RhW. III 1 S. 101
- 1384 Schilter,CJFeud. Comm. 337
- sollen vvir vnd vnser libs erben, sone oder dochter, ob vvir nit sone liessen, die obgenanten halben teil ... von ... vnserm gnedigen herren ... zu rechten mannlehen entpfangen1385 ZweibrückenUB. 30Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- A.M., unser herschaft frowe ..., hat och ir selben ... vorbehept alle ir manschaf oder manschilling, alle ir manlechen der herschaft und waz manlechens recht ist1393 Niedersimmental 13Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- [er] hevet dat [Gut] van uns weder entfangen in manstaed to eynem manleyn1394 ClarenbergUB. 225Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- daz si nit getrúwetin, daz sy von ir fryen mannlechn dehein stüre geben soͤlten1396 Niedersimmental 17Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- 2. Hälfte 14. Jh. WürtVjh. 8 (1885) 119
- ob er an leiberben, die sun wern, abgieng und eleich töchter lies, daz dieselben töchter furbasser ... alle manslehen, die er von uns hat, nach im haben1401 VeröfflFerdin. 8 (1928) 198 Anm. 2
- zwen höf ... die sind manen und frawen lehen1420 Dachau/Rockinger
- der ... zehende were manlehen und nit erbelehen1441 Loersch,Ingelh. 127Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Frankfurt a. M.
- es seyent traglechen, zinßlechen oder mannlechen1445 InterlakenR. 195Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- wer ouch fryes mannlechen inn hatt ein jar und sechs wuchen, der sol da by beliben1454 Niedersimmental 46Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- es sol ouch dehein tochter noch froͮw ... enkein fry mannlechen erben oder si sye darinn versorget, als fry mannlechens recht ist1454 Niedersimmental 48Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- der man sol ... ouch geben, wäm er will, so er in das todbett kompt, sin fry manlechen oder manschaften, ouch sinen harnesch vnd roß1476 KrattigenFrh. 101Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wo vater vnd muter leipliche eeliche kinder ... hinder ine verlassen, so erben dieselben kinder alle vaͤterliche vnd muͤterliche habe vnd gut ... doch also das die soͤne die freyen manlehen zu uoran nemen vnnd darnach gleich teylen mit den toͤchternNürnbRef.(1479/84) XIV 1Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- 1497 HessGO. 24
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- um 1500 RottweilStR. Art. 164f.
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- 1512 Frey,Pract. 511
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- 1521 InterlakenR. 286 u. 298
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- 1521 WindsheimRef. 158
- wann geld zu mann-lehen gemachet wird, soll man von iedem tausend einen guͤlden geben1543 CAug. I 24Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- sin manlechen von L. an die kungklen vallen möge1560 BernRatsman. II 224
- Notariat 1565 Bl. 100r
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- ob die sach were, daß ein testirer mahnlehen hett, kan er dieselbigen niemands anders verschaffen, dann den mannlichen erben, es beschehe dann mit gunst des lehenherren vnnd verwilligung des mahnlehens erbenTeutschForm. 1571 Bl. 158rFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- die freye alte mannlehen erben die soͤhn vnnd dichter maͤnnlichen stammens alleinFrkLGO. 1619 III 75 § 4Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- 1621 BruggStR. 237
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- wann die frauw vor dem mann abstirbt und kinder hinterlast, ... mag der vater vorausnemmen seine freye mannlehen und manschaft. das übrige liegende und fahrende gut ... theilt sich in zwen theil1668 FrutigenLR. 68Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- von ausgeliehenen geld und baarschaft, ... sie seyn erbe oder zu freyen mann-lehn gemacht, wiederkaͤuffig oder mahnhaftig1678 AltenburgSamml. I 615Faksimile - in Google Books
- 1720 Lünig,TheatrCerem. II 1297
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- der wandschnitt [ist] ein von uns dem rathe relevirendes mannlehn, so nur auf die maͤnnlichen erben ... devolvirt wird1728 Hagemann,PractErört. V 19Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- 1728 Leu,EidgR. II 43
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- 1740 Senckenberg,Lehen 5
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- 1751 Buder 706
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- 1756 CMax. IV 18 § 7
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- wenn ein weib zwar zum besitz des lehens gelassen wird, aber unter der bedingung, daß sie selbiges auf ihre söhne und männlichen nachkommen vererbe, so bleibt es ein mannlehen1757 RechtVerfMariaTher. 620
- oJ. Schwarzwald/GrW. I 359
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jemanden zu Mannlehen kaufen, Mannlehen tun "j.m ein Gut als Mannlehen verleihen, j.n zum Lehnsmann annehmen"
- ich H.P. edel knec beken ... daz myn gnediger herre her W . ... mich zu manleyn gekaufft had vnde myn erben, vnde mir dar vmme gegebin hat syne gúde di her hat zu U .1376 MWirzib. VII 154Faksimile - in Google Books
- das sie allen lehinbarin lewten und mannen, die do zu lehen sint geborn und an eren unvorsprochen, mannenlehen tun und lehensguttir ... leyhen sullen1409 SchlesLehnsUrk. I 356Faksimile - in Google Books
II
Einkünfte, Renten aus einem Mannlehen (I)
- xx librarum, quarum x sint absoluti redditus, quod uulgo sonat vrbor, x uero infeodate, quod uulgo sonat mannelehen1224 MWittelsb. I 29
- 1327 Nijhoff,Ged. I 208
- manneleene ind renten1461 Nijhoff,Ged. IV 318
III
das Recht, nach dem ein Mannlehen (I) verliehen wird, das Lehnsrecht des Lehnsherrn
- predium cum universo quo ipsum possederam iure, tam proprietatis quam advocatie atque infeodationum, que vulgus vocat mannelehen1250 WirtUB. IV 213
- ivs feodale, quod wlgariter dicitur manlehen1263 SalemUB. I 425
- de quibus a nobis iure pheodali, quod vulgo dicitur manlehin und zinslehin, subscripti inpheodati fuerant1274 SalemUB. II 122Faksimile - in Google Books
- 1284 WirtUB. VIII 441
- iure omagii, quod vulgariter dicitur manlehen1290 WirtUB. IX 328
- se dit ... gud hebben mit alleme heren rechte ... vnde mit deme manrichte, vortmer kerklen vnde manlen an dessen suluen g[u]deren1312 MecklUB. V 670Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1366 MecklUB. XVI 65
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