Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mannmahd

Mannmahd

, n. u. f., Mannmatte, n. u. f.

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auch syntaktische Verbindung; die hochdeutschen Belege gehören zu Mahd, im Oberrheinischen auch kontaminiert mit 1Matte, die übrigen Belege sind nicht immer eindeutig zuzuordnen

I Flächenmaß für Wiesen (selten auch Wald, Äcker, Weinberge, vgl. SchwäbWB. IV 1452) im Umfang der Tagesleistung eines Mähers, die auch am Ertrag, einer Wagenladung Heu, gemessen werden konnte (vgl. den zweiten Beleg von 1279); metonymisch: ein Grundstück mit diesem Ausmaß
  • pratum ... ad opera duorum falcatorum una die reputatum, quod vulgariter dicitur zwaier manne mat 
    1261 WirtUB. VI 17
  • unum pratum, aines mannesmat 
    1263 WirtUB. VI 111
  • um 1277 HessUrk.(Baur) I 55
  • quoddam pratum ... quod est ad opus viri unius diete, videlicet aines mannes mat 
    1279 WirtUB. VIII 171
  • prata nostra A., scilicet unum aput fontem ibidem continentem ad quatuor plaustra feni per estimationem sive mansmât, quod in vulgari idem sonat, alterum vero aput semitam continentem unum plaustrum seu mansmât 
    1279 WirtUB. VIII 183
  • 1283 Würdtwein,Schönau 181
  • 1292 SalemUB. II 424
  • in pratis vi. dicta vulgariter mannesgemayt ... item dimidium mannesmait 
    1305 ArnsburgUB. 243
  • cum tertia parte prati, quantum homo in die tondere potest, vulgaliter dicto "ein dritten teil eis mansmat"
    1318 FRBern. V 94
  • 1333 Schöpf,TirolId. 410
  • 1336 KampenSchActen 235
  • ain mans mat wisen
    1381 HeiligkreuztalUB. I 546
  • so hat ain dorfmaister von aim manmad wisen, das nicht mösig ist, ain gl.
    1462 Tirol/ÖW. V 59
  • ein mannßmat wiesen, das zinst einen heller
    1481 KirchheimW. 234
  • fur solichen höwzehenden von yeder manmad järlichs ... ainlinff pfening
    1490 SchrBodensee 18 (1889) Anh. I 34
  • 1511 uö. Beekman,DijkR. II 1130
  • moͤgend unser landlüt wol uf ein manmad wisen zwen stoͤs triben
    1541 GasterLsch. 421
  • es soll ... anderthalb morgen ein jauchart, mansmat oder tagwerk ... sein
    1621 Württemberg/QNPrivatR. II 1 S. 490
  • alle güetter im ganzen Oetzthal werden gar nit dem mannemad oder starland, sondern den höfen und kuefuern nach gerechnet ... auch die höf und kuefuern gar ungleich sind, doch die merern kuefuern ungever sovil grundt, als ain mannmad ist, [haben]
    1627 Stolz,Schwaighöfe 38
  • 1653 Niedersimmental 124
  • geschiehet derselben [Matten und Wiesen] abmessung gemeinlich in sogenannte mann-werck oder manns-maad, dardurch verstanden wird eine weite, welche ein mann in einem tag abmayen mag, welches das muͤllhaus. feld-recht ... also bestimet, daß ein mann-werck matten einer juchart ackers gleichen, und also ohngeferd vierhundert schuh halten solle
    1728 Leu,EidgR. II 99
  • 1798 Tirol/ÖW. III 348
  • oJ. FrankenthalMschr. 9 (1901) 13
II Frondienst oder dessen Ablösung in Geld
vgl. Mahd (I)
III in juristischer Literatur des 18. Jahrhunderts Synonym für Hufe (IX), Bauerngut
unter Ausschluss der Schreibform(en):