Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mannwerk

Mannwerk

, n.


I Flächenmaß unterschiedlicher Größe, das sich nach der Arbeitsleistung eines Mannes (unter Umständen unter Zuhilfenahme von Zugtieren) an einem Tag je nach Bodenbeschaffenheit und Art der Arbeit (Pflügen, Umgraben, Mähen) bemißt, auch das so bemessene Lehen
bdv.: Tagwerk (IV)
  • eidem nuntio debetur. de unoquoque manuwerc quatuor denariate carnium due denariate panis duo sextarii auene
    1017/47 CDRhMos. I 122
  • 1050 Wampach,Echternach II 303
  • quoddam praedium in uilla Boparde ... situm quod lingua rusticorum illius uillae. manewerc uocatur. nec unum manwerc. sed tria manewerc 
    1075 Lacomblet,UB. I 143
  • 11. Jh. AhdGl. IV 237, 10
  • 1136 CDRhMos. I 223
  • 1139 Mainz/Brinckmeier II 159
  • dominicalem terram. quae uulgariter dicitur manewerch 
    1160 Lacomblet,UB. I 277
  • si queris, cur vocetur manwerk? ideo dicitur, quia uni viro committitur ad colendum, et est tantum terre, quantum par boum in die arare sufficit
    12. Jh. AnzGMus. 2 (1833) 316
  • 1. Hälfte 13. Jh. CTradWestf. IV 58
  • 1256 HeisterbachUB. 223
  • 1287 WirtUB. IX 134
  • zehen schilling geltz vnd ein halb phunt wachs ... an eime halben manwerch matten
    1293 Urkundio I 40
  • 1347 ZürichOffn. II 34
  • die hůber habent vier vnd zwenczig viertteil wins vff vier vnd zwenczig manwerch matten
    Ende 14. Jh. Elsass/GrW. IV 5
  • sint die manwercke geheyssen manwercke vmbe des willenn, were die hait, die sint da von vnser heren mann vnd auch ene vorbuntlich als eyn mann synen heren plichtig ist
    1425? Bingen/GrW. IV 590
  • sind 12 mannwerch matten ... da nimbt der meier den halben höw-zehnden
    1438 Burckhardt,Hofr. 84
  • git im [bischof von Basel] ieglich mannwerg reben 7 mosz wins und 4 denar.
    15. Jh. GrW. I 820
  • 1585/96 SPantaleonUrb. 362
  • soll ein jeder hueber, welcher ein gantz manwerck erb hat, zu jedem hohen geding tag dem gericht geben einen ding pfenning
    1606 CochemLändlRQ. 343
  • 1687 ArgauLsch. III 88
  • geschiehet derselben [Matten und Wiesen] abmessung gemeinlich in sogenannte mann-werck oder manns-maad, dardurch verstanden wird eine weite, welche ein mann in einem tag abmayen mag, welches das muͤllhaus. feld-recht ... also bestimet, daß ein mann-werck matten einer juchart ackers gleichen, und also ohngeferd vierhundert schuh halten solle
    1728 Leu,EidgR. II 99
II Abgabe oder Dienstleistung von einem Mannwerk (I) 
  • in dem herbst, wan dat men die manwerk leist
    1511 Mosel/GrW. II 821
  • 1796 Niedersimmental 216
unter Ausschluss der Schreibform(en):