Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Markbaum

Markbaum

, m.

als Grenzbäume weiterhin belegt: Markbaumfelber (15. Jh.), Markbirnbaum (um 1350), Markbuche (772), Markeiche (um 1350), Markfichte (1585), Markföhre (1430), Markhainbuche (1584), Marktanne (1585), mearctrêow (955)
der meist mit einem Grenzzeichen gekennzeichnete Grenzbaum, der als solcher unter besonderem Schutz steht, wohl auch nur der auf einer Grenze stehende Baum
  • swer marchpaum niderslecht oder marchstain ausgrebt ..., di auf marchen stênt, der fleust dar um lx und dreu pfunt und muos pezzereu march machen, dann di vodern wâren
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 108
  • marchpaum und smerpaum habend ir besunder recht, wann von ainem smerpaum nider ze schlachen ist die puzz, dem selben sein hant auf dem stock abschlachen oder 60 pfening und 5 ℔ pfening, desgleichen ist von marchpaum 
    1381 Tirol/ÖW. V 17
  • weliche parschon marchpämb und marchstain oder ander march vernichtet ... dieselben ... soll man ... an dieselb stadt eingraben biß an die iechsen und dan demselben die march vornen an die prust prennen, oder ledig sich mit 32 ℔
    1433 NÖsterr./ÖW. VIII 667
  • 1467 Oberösterreich/ÖW. XIII 102
  • 1475/1568 Bayern/GrW. VI 203
  • wer ain marchpaumb abschlecht, den soll man mit dem hals auf den stock zwicken
    1478 Steiermark/ÖW. VI 31
  • ob zween hieten ain marchpaumb, solt jeder die frucht halb nemben, was im der überfall gibt
    1495 Österreich/GrW. III 684
  • 1499 MBoica 23 S. 668
  • 1531 BrandenbAnsbWaldO. 5v
  • wann ain fruchtpar marchpaum siuendt vnnd etlicher herrn gründt daran rainten oder stiessen, vnnd wo ainer zuefuer, vnnd denselben paum verderbt oder tödtet, der ist yedem herrn der da ain grundt hat, verfallen 5 ph. phen.
    1540 BlNÖLk. 2 (1866) 296
  • da einer dem andern die zwischen ihnen aufgerichten und verzeichneten hotter, kag unnd marchpaumb abhagkht unnd vertilgte, der oder dieselben sollen von jedem khag und hotterbaum verfallen sein 5 flor. von einer grain oder marchpaum aber 1 fl.
    1601 MHungJurHist. V 2 S. 95
  • da jemand einen malstein, loch oder bezeichneten markbaum ausreißet, verstumpfet oder abhiebe, solcher sol nach erkäntnis gestrafet werden
    1666 Sachsen/QNPrivatR. II 1 S. 630
  • 1694 Lori,BairBergr. 567
  • 1705 KlugeBeamte I2 809
  • Mitte 18. Jh. Oberösterreich/ÖW. XIV 247
  • 1756 Oberösterreich/ÖW. XIII 358
unter Ausschluss der Schreibform(en):