Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Markrecht

Markrecht

, n., Markenrecht, n.

auch mit angetretenem -t 

I "Gesamtheit der Rechte des Markgrafen an seiner Mark" Kühns,BrandenbGV. I 40
II Nutzungsrecht der Markgenossen an der 1Mark (I 1); möglich ist teilweise die Interpretation als Marktrecht (I), ius forense
  • wer dan da [Markversammlung] nicht in were, dem iz virkundet worde, des gut hette sin marck recht vorlorn, die wile iz sin ist
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 57
  • ein iglicher merker, dem das merkergedinge verkundet, vnd nicht erscheine, sol idem merker zwanzig pfennig geben u. darzu sein marktrecht verloren haben
    1424 Hessen/GrW. I 493
  • to weeten is, dat marckenrecht is ackeren, weyden, tuyn ind tymmer
    15. Jh.? NrhArch. 3 (1860) 263
  • 1526 Reyscher,Stat. 276
  • wer sich des walts gebraucht bei nacht ... mit fahren, mit hauen, ... der soll der zent verweist sein und seines markrechts beraubet
    1537 Hessen/GrW. V 268
  • welches ... marckrecht denselben [Markgenossen] wegen ihren ... güthern zukomptt
    1655 Viegener,WaldmRüthen 198
  • 1731 Zierenberg,GevelsbMark 48
  • das marckrecht ist ... der innbegriff der befugnissen, worzu der marckherr und die uͤbrigen einwohner der marck, welche die marckgenossen heissen, zur verbesserung und erhaltung der gemeinen marck, und ihre durch das herkommen bestimmte abnutzung berechtiget sind, mit der gewalt, zu diesem endzwecke das noͤthige zu verordnen
    1763 Piper,MR. 49
  • das grundeigenthum [der Markgenossen] heist ... das markrecht 
    1785 Fischer,KamPolR. II 780
III Abgabe für die Teilhabe an einer Markgenossenschaft
  • wor eyner ist, der von rechte sal marckrecht geben unseme herrn, thut he des nicht, do sal oͤn eyn schultheisze vme laszen vorbodin vor gerichte
    1335 Heiligenst.(Wolf) Urk. 29
  • daz marckrecht wirdet jerlichen gesamet uf sand Michels tag
    1398 HohenzollForsch. 1 (1892) 244
  • alle die do sitzen zu A., die eygen rouch han, iglich vuͤr gibt ... zwene penninge zu margrechte alle jerliches ... ouch gibt ye die hube sehs penninge zu margrechte alle jerlichs
    14. Jh. Hessen/Varrentrapp,Marken 189
  • 1432 Schwarzwald/GrW. IV 510
  • nyemand hie zu L. vß dehainem guote in dem etter nicht mer margkrechts denne ains geben sol
    LauingenStR. 1439 S. 33
  • wo eyn wueste markhofestat lit zu S. vnd eynre die bezuhet, daz der die habe sal von eym heren von S. ... buwet er sie, er sal markrecht davon thun
    2. Hälfte 15. Jh. ZHessG. 4 (1847) 282
  • erkennen wir scheffen vor marcken recht von jeder marcken zween sester weins
    um 1600 Mosel/GrW. II 259
IV
das in einer 1Mark (I 1) geltende Recht
  • datmen heeft leesen laeten eer boeck ende wilkuer nae Lutter marckenrecht ende broecke
    Mitte 16. Jh. OYStR. III 12 S. 46
  • dit nabeschreuenn is der marcke tho B. oir marckenn recht 
    1605 OYStR. III 19 S. 3
  • HannovAnz. 3 (1753) 10
V 1Mark (I 1), Gebiet, in dem das Markrecht (IV) gilt
  • vsserhalb vnserer statt zehenden, ettern oder markrechten 
    1396 MemmingenStR. 296
  • die recht, die das gericht vndt der hoff vnd das margrecht hatt zu S.
    1432 Schwarzwald/GrW. I 412
  • die marck wird sonst, und zwar nach dem sachsenrechte mit einem andern namen beleget, als mahl, bann, weichbild, ... marckrecht 
    1763 Piper,MR. 47
VI wie Märkerding (Syn.)
  • nachdem ... der märkermeister das markrecht halten will, so soll er solches den unterthanen 8 tag zuvor verkündigen ... lassen
    1663 Wetterau/GrW. V 279
  • die ghemene buren sulle alle viertien daghen des somers, ende ter maent des wijnters eens merckenrecht holden
    1677 OYStR. III 11 S. 10
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):