Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Marstaller

Marstaller

, m.

auch mit Umlaut

I Stallmeister, an kleineren Hofhaltungen öfter mit Marschall (I) gleichzusetzen, sonst Leiter des praktischen Dienstes in einem Marstall (I), gelegentlich nur Pferdeknecht
  • 1377 WienSchottenUB. 374
  • 1392 Freyberg II 98
  • daz eyme pferde viel sichtum an koment, die eyn marschalk odir marsteller erkennen sal
    1404 K. Lindner (Hg.), Von Falken, Hunden und Pferden I (Berlin 1962) 163
  • es soll ein ertzbischoff seinen hof haben mit zweyen capplan, mit zweyen schiltknechten, mit einem notarien, mit einem koch, mit einem marstaller 
    1439 RefSigm.(Koller) 130
  • 1449/50 BaselStHaush. I 2 S. 25
  • 1463 OÖUrb. I 185
  • 1474 KölnAkten II 512
  • J.v.S. marstaller ... ist sein jaresold 13 gulden für sold und kleyder und alles ander und darzu den tisch mit eßen und trincken im spitale ... uff der reyßigen knecht tisch
    1516 HeilbronnUB. II 309
  • 1536 Münster/ZKulturg. 9 (1902) 141
  • unser marstaller soll auch darauf sehen, das kein unlust im marstall oder wagenstall angerichtet, und so solchs daruber geschege, vermuge seiner pflicht unserm hauptman oder marschalch alsbaldt anzuzeigen schuldigk sein
    1561 Brandenburg/Kern,HofO. I 75
  • schreiber, musicanten, marsteller, einspennige knecht, jeger und ander haus[-] und gemeine gesinde, so keine vom adell seint, sollen einen leiblichen eidt schweren
    1570 Hessen/Kern,HofO. II 88
  • 1570 WittgensteinLR. 64 [Aufgabenbereich]
  • zue dem markstal sein verordnet zwey herren, einer des kleinen, der ander aber des großen rahts ... haben ... auch einen, der den oberkeitlichen pferden abwartet und markstaler genennet wird
    1692 Zürich/SchweizId. XI 24
  • sollen ohne fuͤrstlichen consens nicht heurathen, und zwar die marstaͤller solchen vom stallmeister haben
    1727 HessSamml. III 1003
  • markst[aller]: ist ein lehen der herren rechenherren. seine pflicht ist, zu den oberkeitlichen pferden fleißig sorg zu tragen und niemand ohne bewilligung der herren stallherren eines auszulehnen. es bleibts einer sein lebtag
    1742 Zürich/SchweizId. XI 25
II Kurfürst als Inhaber des Erzmarschallamtes 
  • wan nů alle kurfursten in keisirlichem hofe ubir alle ampte sin, wan sie kamerer kochinmeistir schencke und marstellir sint und hant undir in in den selbin amptin gesetz[t]e undirdan, die ime von romischin fursten ... gewedemit sint
    um 1360 GoldBulle 145
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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