Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Maulenstoßer

Maulenstoßer

, m.

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mnd. mūlenstȫter, mnl. muulstoter, entstanden aus: "mit dem Mund an einen Gegenstand stoßen" als Umschreibung für das Küssen der Reliquie
"umherziehender Händler mit falschen Reliquien" (Lasch-Borchling II 1032), der zu den unehrlichen Leuten zählt und daher in den Städten unerwünscht ist
  • 1435 KölnAkten II 283
  • straff der frembden geyler, lediggaͤnger vnd mulenstosser 
    1437 KölnStat. I 95
  • gebieden unse heren allen muylenstoesseren, wiegeneren ind liedichgengeren ... dat sij sich bynnen drijn daigen tzo der arbeyt stellen off uys der stat machen
    1460 KölnAkten I 393
  • 1473 KölnAkten II 501
  • de officiall to Halberstadt vorbuth unde citeret alle mulenstoeters, dede truggelen im lande
    1490 Schiller-Lübben IV 618
  • [Ratserlaß:] dat numer neymant herborgen, huszen edder hegen schal loderboven, truweler, mulenstoter unde alle ander unwarhaftige bedeler
    1501 HildeshUB. VIII 372
  • 1531 CoutSalleYpres I 94
  • hat man ... alle verbante, unbekante, vertribene, unvereidte, fremde leut, maulenstoisser, man- und frauenpersonen ... aus Coln geweist
    2. Hälfte 16. Jh. BuchWeinsberg III 324
  • muyl-stooter, kas-boeve. agyrta, circulator: falsas reliquias deosculandas obtrudens
    1632 Kilian
unter Ausschluss der Schreibform(en):