Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Meer

1Meer

, n.

das Gewässer

I als Gegenstand rechtlicher Regelungen
  • als ab sich ein werder in dem wilden mere machte ..., dy dy czum irstin beseczte, dez eigin wurde sy
    um 1390 BlumeMagdeb. 81
  • mit natürlichen rechten sindt gemein die der lufft, regen vnd dz mere, vnd da durch auch die gestaden des meres. darumb wurdt niemals verbotten an das gestadt des meres an zů lenden, so ver dz er den doͤrfferen, flecken vnd andren gebuwen nit schedlich sy denn die selben sindt nit gemeines voͤlcker rechtens, als dz mere 
    1520 Murner,Inst. 25v
  • der so auff dem land die oberkeit, der hat sie auch auff dem meer darbey, biß auff zwo tagreiß ... ein insel im hohen weiten meer, ist vnd gehoͤrt der oberkeit, des die nechst beyligend insel ... ein insel im meer, die nit bey einer herrschafft oder andern inseln gelegen, ist eigenthumblichen deren, so sie am ersten besitzen. die oberkeit aber stehet eim roͤm. keyser zu
    1570 Meurer,WasserR. 15v
  • [der Fiskus hat] die herrschaft uͤber das nahe angelegene, oder im lande eingeschlossene meer 
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 27
  • 1777 Moser,VölkerR. 345
II in besonderem Gebrauch

II 1 hier wohl zur Kennzeichnung der Galeerenstrafe
  • erkanntnuß wegen unhauslichen leuth ..., welcher mehr als 500 oder 600 fl. anderleuthen verthut, [soll] der ehren entsezt, daß land verwisen, aufs meer oder daß leben verfallen nach erkantnuß der oberkeit
    1628 LBAppenzIR. Art. 87
II 2 in Wendungen, die eine Wallfahrt nach Jerusalem bezeichnen
  • daz dritte [Teil eines erbenlosen Nachlasses gebührt] armen bilgerin vber mer ze fvͤrenne
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 166
  • [für einen Totschlag sollen die beteiligten Bürger der Stadt Ravensburg] an das meer schwören
    1390 WürtJb. 1913 S. 401
II 3 zur Kennzeichnung einer äußersten Grenze
  • [Rechtsformel: wenn ein Gotteshausmann auswandert] mag ein herr und vogt im nachfolgen, ob er will, bis an das m[eer] 
    oJ. SchweizId. IV 374
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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