Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Meierin

Meierin

, f.


I Frau eines Meiers (I), Meiersche (III), Besitzerin eines Meierhofs, auch Amtsbez. in einem Nonnenkloster?
  • 1295 FreiburgUB. II 203
  • swenne er [Abt] inritet so sol dvͥ meigerin des houes, vff den er denne kumet, im bvͥkomen vor in dem houe vnd sol in enpfan
    Anf. 14. Jh. ArgauLsch. I 157
  • swester L. duͥ maierin ... hat gekoͧffet umbe mich aht schillinge geltes ... uffe min hus, die ich ir gen sol ie ze sant Martins naht
    1311 Württemberg/DRWArch.
  • 1774 Wagner,Civilbeamte I 111
II
vorwiegend mit der Milchverarbeitung betraute, meist dem weiblichen Hofgesinde vorstehende Magd oder Wirtschafterin
  • es musz auf ... jedern forberge eine fleiszige meierin, viehmutter oder käsemutter ... sein
    1640 DWB. VI 1905
  • [Gesindeordnung:] einer vieh-muͤhme, oder meyerin, jaͤhrlich vier guͤlden zu lohn
    1644 CCMarch. V 3 Sp. 47
III als Haushälterin von Geistlichen in der pejorativen Bed.: Konkubine, Beischläferin
  • allen andern unzüchtigen weibespersonen, sonderlich den meierinnen ist nicht nachgelassen, sich den ehrlichen mit kleidung u. geschmeide gleich zu zieren
    1545 Gutzeit,Livl. II 229
unter Ausschluss der Schreibform(en):