Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Meister

Meister

, m.

auch meinster, aus lat. magister 

I Lehrer, Schullehrer, Verfasser, Gelehrter (auch als Universitätsgrad); attributiv für eine Autorität (insb. die antiken Philosophen und Kirchenväter sowie Rechtslehrer); beim Heilkundigen offen zu IV 
vgl. Lizentiat
  • magistrorum doctorum meistro 
    8. Jh. AhdGl. I 736, 51
  • discoom kerisit hoorreen demu meistre 
    Anf. 9. Jh. Benediktinerregel/AltdTBibl. 50 S. 20
  • thie thes [Evangeliums] mêster uuas
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand6 V. 30
  • hi hæfdan gearwe magistras, þa ðe hi lærdon ⁊ tydon
    um 890 Beda/BiblAgsProsa IV 345
  • dô míh iz in scûolo lêrta mîn méister 
    um 1000 Notker I 210
  • 1200/20 GottfrStraßb.(Weber) V. 151
  • meester G. deken van sinte D.
    1273 CorpMnlTekst. I 250
  • ein maister von lantreht der haizzet Marcellus der half den chuͤnigen vil gůter lantrecht machen
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 60
  • die meistere, die von rehte gelert sint
    1288 ZofingenStR. 40
  • [Vergehen der Schüler] sol der maister rihten mit starchen pesem slegen
    1296 Tomaschek,Wien I 71
  • thi fifta kei is geheten honor magistri, thetter allera monna hvelic erie sinne mester ande minnie ande therefter alle mesterskipe, ther him fon godes haluen togeset se, thet is ferest sin biscop and sin prester [der fünfte Schlüssel heißt honor magistri, (d.h.) daß jeder Mann seinen Meister ehre und liebe und danach jede Macht, die ihm von Gottes wegen übergeordnet ist, das sind zunächst sein Bischof und sein Priester] 
    um 1300 HunsingoR. 44
  • in intgeinwordiche des oversten scrivers der stede van Kollen, meister A.
    1326 Ennen,QKöln IV 119
  • di [ungetat ..., deu gaestleich gericht angehoͤrt] sol der maister [des Spitals] fuͤr sein gaestleich maister bringen
    1328 MünchenStR.(Dirr) 119
  • wi hebben gewillecoert, dat die stat houden sal noch hebben meestre van visiken, noch surgien, dien si gelt ochte cleder geven sal
    1339 BelgMus. 5 (1841) 84
  • dô fur her [Thomas v. Aquin] zu Parîs und las di vir bucher sentenciarum sô kunsticlîchen, daz man in machte zu meistere 
    1343/49 Mystiker I 100
  • alzo sullin auch dy meister qwingin ire schuler, nicht sullin sy ir abir wider totin, noch lemen, noch blendin, noch mit messirin, noch mit knuttelin slahin
    um 1390 BlumeMagdeb. 99
  • hiruff wart der official eyns mit den meistern [aL.: doctoren] des rechtes
    um 1400 MagdebFr. III 6, 2
  • [dem] ehrbaren gelehrten meister P. A., unserm wundarzt und bucharzt in den obristen künsten aller arznei
    1411 Stolz,WehrverfTirol 87
  • een richter van siinre buiting off meester, dat's doctoer in'd rechten, off voirsprekere
    1430 KleveÄltStRHs. 37
  • 1435 Dangkrotzheim V. 307
  • meister Vlrich Ryederer licentiat beider rechten
    1450 UrkGeschBöhm. 12
  • ich, Socrates, ain naturlicher maister 
    1466 Brinkhus,BayrFürstenspiegel. 147
  • der edel weis römer und meister Boecius
    1466 Brinkhus,BayrFürstenspiegel. 149
  • doctor decretorum lerer oder mayster der geystleichen recht
    1466 LibOrdRerum I 140
  • haben wir ... den rector die doctor licentiaten mayster und studenten ... gefreyet
    1472 C. Prantl, Gesch. der Ludwig-Maximilians-Universität ... II (München 1872) 12
  • 1478 QKölnHandel II 401
  • dit is riucht, ende sprecket da maesteren fan da riucht, als: Petrus de Sampsone, Godfridus
    1480/81 JurFris. II 182
  • meistere van der facultieten der 7 vrijer kunsten
    1486 KölnAkten II 593
  • 1529 Hamburg/Sehling,EvKO. V 536
  • onse catholijcksche doctoren ende subtijle meesters inder godtheyt
    1569 NlWB. IX 422
  • sullen wy ten coste oft versoeck van parthyen het recht van die zaeke ter hoofdbancke oft elders aen meesters van recht ondervraegen
    Ende 18. Jh. LimbWijsd. 101
II
wer jn. an Fertigkeiten übertrifft, Könner, Künstler, Fachmann; übtr.: Meister in Malefizsachen Verbrecher
  • opifex maistar 
    8. Jh. AhdGl. I 218, 27
  • 9. Jh. AhdGl. IV 2, 11
  • die aller besten spilman die diu werlt ie gewan und die meister wâren genant
    um 1180/85 Hartm.,Erec(Leitzmann)3 V. 2160
  • um 1350 MnlWB. IV 1320
  • vieng herzoge Ruodolf ... ain brugg an zuo machen über den sê ... und hâte vil meister die im dar zuo rietent und im daz wazzer mauzent und die brugg hulfent schlachen
    1358 MittZürich 2, 1 (18 44) 89
  • was wir [Schiedsleute] zwischen inn nach unsern trewn und nach rat der maister auf den wasseren erkennen
    1376 SPöltenUB. II 183
  • der lanndrichter mag ainem maister in malefitzsachen auf aines jeden herrn grunt, so weit sich sein lanndsgericht erstreckht nachgreiffen und denselben fännkhlich annemen
    1544 Carinthia I 103 (1913) 186
  • 1632 Kilian
III zünftiger Handwerker, der verschiedenen zunftrechtlichen Anforderungen genügen muß, um seinen Beruf selbständig ausüben zu dürfen (ehrliche Herkunft, guter Leumund, Meisterprüfung, Bürgerrecht); als Lehrmeister offen zu I; auf den Meister schlachten als Metzgergeselle pachtweise Meisterarbeit verrichten
  • 1277 CorpMnlTekst. I 357
  • 1280 CorpMnlTekst. I 521
  • welch meister syne innunge alzo hat gewunnen, dyͤselbe innunge sal uf sin iungiste kint erben
    um 1300 FreibergStR. Zus. 3 § 2
  • di schrotaͤr alle di meister sint und heizzent
    um 1320 RegensbUB. I 726
  • 1362 Schmoller,StraßbTucherZft. 9
  • ez sol auch chain schůster, der mayster ist, nicht mer lernchnecht haben dann ainen
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 385
  • meinster 
    14. Jh.? PfälzW. I 236
  • eyn iclich meister diß hantwerkis, der dese zomfft hat
    1405 Reintges,Schützengilden 98 Anm. 2
  • um 1412 KrakauZftO. 100
  • wer do welde eyn meyster uff unsem hantwerke werden, der zal konnen eyne grose bygende clinge smede[n]
    1446 HanseRez.2 III 155
  • wer auch bie yn meister adder ir kumpan vnd czechbruder wolde werden, der solde brengen bewiesunge siner eelichen geburt
    1451 DresdUB. 191
  • daz dhain lediger gesell hie in dem benaimtn hanndtwerch zu maister aufgenomen noch zugelassen werde, er habe dann vor sein burckhrecht von vns erlanngt vnd genugsam khunndtschafft bracht, daz er ehlich geborn ... sey
    1479 Grünberger,PassauZünfte 56
  • das hinfur der jungst meister im hantwerg bijs uff zukunfft eins jungern der andern meister knecht sin ... und keynen jarlone darumb nemen, aber uff irer stuben dinen ... soll
    1488 FrankfZftUrk. I 71
  • 1491 OstfriesUB. II 334
  • das keyn meyster under unns mit henckern, wasenmeystern oder andern untuglichen personen nit essen oder trincken sall
    1513 FrankfZftUrk. II 367
  • wenner nu eyner also 4 jhare vor einen jungen unnd 4 jhare vor eine halffknecht gedenet unnd meister werden will unnd die cumpanye begeret, sall he sin meisterstucke ... macken
    1546 Stieda-Mettig 429
  • straffede ... der meister sinen lerjungen ... billigermate mit worden edder slegen, und de dienstjunge ... lepe vor doffenheit hen und bröchte sik umme, dar dörfte de here ... nicht to antwerden
    vor 1531 RügenLR. Kap. 127 § 4
  • soll dieselb [Goldschmiede-]arbeit mit der statt zeichen ... bezeichnet werden, neben des meisters zeichen, der die arbeit gemacht hatt
    1563 HeidelbStR. 527
  • 1569 HambHandw. 535
  • 1576 WürzbZ. I 1 S. 273
  • das auch ainer, so maister werden will, zuvorderst seine maisterstuckh machen soll, welches wir bißhero noch nie in brauch gehapt
    1586 KonstanzLeinengew. II 158
  • damit das handwerck nit mit gar zu vilen maistern übersetzt werde ... so soll einer nach auslernung des handwercks drey jar wandern
    1599 München/HessBlVk. 55 (1964) 67
  • 1656 Würzburg/Schneidt,Thes. II 1386
  • 1660 Sax,HausindThür. III 143
  • 1668 WürtLändlRQ. I 35
  • wo ain maister, der die vier jahr nit außgelernet het, maister wurde, der sol drey gemain ladenlang von der redlichen maister stendt hindan stehen
    um 1676 JbWien 15/16 (1959/60) 88 Anm. 20
  • auff den meister zu schlachten
    Beier,HdwGesell.(1685) 27
  • [beweist einer,] daß er seine kunst und handwerck an solchem orth, wo er sich vorher uffgehalten, wohl und als ein verstaͤndiger meister exerciret habe, ... soll derselbe mit einem abermaligem examine ... verschonet, und bloß gegen erlegung der zunfft-gelder in die zunfft ... angenommen werden
    1693 HessSamml. III 374
  • die meister und gesellen der maurer und zimmerleute ... sollen sich zur zeit eines entstehenden feuers, bei verlust ihres meisterrechts ... einfinden, und ... rettung zu thun verbunden seyn
    1722 HalberstProvR. 160
  • daß bey allen ... handwerckern ... der soldate seine profession nicht als meister, sondern nur als geselle treiben ... solle, es sey dann, daß er sein eigen hauß und hoff besitze
    1725 CCMarch. III 1 Sp. 472
  • darfür gehalten, daß die meister für ihrer gesellen arbeit stehen müssen
    1730 BaselRQ. I 2 S. 940
  • daß bis zur rechtskraͤftigen decision [durch die obrigkeit] kein meister oder geselle fuͤr gescholten, unredlich und handwerksunfaͤhig gehalten werde
    1731 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 1276
  • meister bedeutet heut zu tage einen handwerker, der gesellen und jungen halten darf
    1760 Hellfeld III 2119
  • ein meister ist derjenige, der nach abgelegtem meisterstuͤcke entweder von der zunft oder von einzelen kunstverstaͤndigen zu eigener fuͤhrung der kunst, des gewerbes oder des handwerks fuͤr tuͤchtig erklaͤrt worden ist
    1785 Fischer,KamPolR. III 280
IV
ausgelernter Gewerbetreibender ohne Zunftzugehörigkeit, insb. Bez. für den Scharfrichter und Nachrichter 
bdv.: Kleemeister, Matz
  • meister H. dem zuchtiger sail man eyn jar 10 gulden geben
    1373 Rau,BeitrFrkf. 202 Anm. 23
  • 1. Hälfte 15. Jh. BambStR.(Parigger) § 375
  • als man meistern P. gedinget hait, die hunde zu slaen, ist ime zu mydepenge gegeben 14 d.
    1459/60 MarburgRQ. II 124
  • wiewohl er sein leben verwirkt, gnadenhalber, daß der meister ihn auf den pranger gestellt, darnach abgenommen, ihm beide ohren abgeschnitten, ihn mit ruten gehauen und er über den Rhein gehen müssen
    1480 Schuhmann,Scharfrichter 265 Anm. 1320
  • mer geben dem nachrichter und maister vom clee von den zwaien armen ab dem galgen ze nemen und uff den kirchhoff zu fieren 6 lb.
    1487 Schuhmann,Scharfrichter 264 Anm. 1318
  • 1526 NürnbHGO. 550
  • 1575/1603 JbMittelfrk. 2 (1831) 22
  • er sei ... 2 jar bueb auf Zürs ... gewesen und darnach sei er 2 jar meister daselbst gewesen
    1579 VorarlbAgrU. 179
  • um 1584 BeitrRostock 17 (1929/30) 52
  • 1589 Wassmannsdorff,Fechtschulen 50
  • 1630 NlWB. IX 424
  • das ... H.M.L. ... ermeldte Margareta ... mit dem schwehrt recht und wohl hingericht hat, dardurch dann er ... sein meisterstuckh ... vollbracht, vnd ... für einen meister kann ... gehalten werden
    1676 Alemannia 11 (1883) 108
  • die schäfer haben ir eigen recht: man henket den meister ober den knecht
    17. Jh. Uhland,Volksl. I 2 S. 701
  • daß wir L.K. zum scharffrichter meister oder nachrichter ... angenommen haben
    1708 NdSachs. 7 (1901/02) 30
  • 1731 RAbsch. IV 377 - 384
  • die so genannten klopffechter, freifechter werden in federfechter und marx-bruͤder, oder meister des schwertes abgeteilet
    1757 Estor,RGel. I 283
  • 1761 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 142 [verantwortlicher Fuhrmann]
V wer jm. übergeordnet ist, zB. Beauftragter, Leiter einer (kaufmännischen) Gesellschaft oder einer Unternehmung, Schiffsführer, militärischer Befehlshaber, Bandenführer, Anstifter einer Tat, Bauführer, Vorarbeiter; Amtsträger verschiedenster Art (auch titelhaft gebraucht), zB. Verwalter, Aufseher, Schätzer, Kirchenführer, Zunftvorstand, Bürgermeister, Meister zur Bank (IV 4) = Vorsitzender einer Ratsbank, Gerichtsvorsitzender, Hausmeier (I), Hochmeister (I), Hofmeister (VII); häufig mit Genitivobjekt als Vorstufe eines Kompositums
  • Iudas Scarioth ... sprah zi then heroston thero bisgofo inti zi then meistaron 
    um 830 Tatian 154, 1
  • witodlice he sette him weorca mægstras, þæt hy gehyndon hi mid hefigum byrþenum
    992/1002 Heptateuch/EETS. OS. 160 S. 213
  • pastor meister 
    10. Jh. AhdGl. II 195, 9
  • des hers meister K.
    um 1210 Wolfram v. Eschenb.,Parzival 203, 21
  • neman ne mach sich nenere ininge ... vnderwinden, he ne do it mit dere meistere oder mit dere werken orloue
    1227 BrschwStR. § 55
  • dô bat des schiffes meister die liute ruoder nemen in die hant
    2. Viertel 13. Jh. Reinmar v. Zweter 193 V. 3
  • der kamerere meister Putifar
    um 1250 R.v.Ems,Weltchr. V. 7162
  • des kerkers meister 
    um 1250 R.v.Ems,Weltchr. V. 7211
  • worden to rade mit den Vranken, dat diu herschap des koninges unde des meisteres van deme lande worde alên
    um 1260/70 SächsWChr. 128
  • sô der meister gestirbet, sô sulen alle die brûdere gehôrsam sîn deme selben brûdere, der des meisteres stat unde daz insigel hat entphangen
    1264 DOrdStat. 90
  • irloͧben dien gartnern, dien obzern und dien menkellern ein zunft ... und irloͧben inen einen meyster zi nemende mit der mêren volge
    1264/69 BaselUB. I 315
  • der meistere sol rihten, der rat sol urteiln
    1270 StraßbUB. IV 2 S. 6
  • meester van roeveren
    1283/88 Maerlant,SpHist. Nachtr. S. 97
  • des karkers meister 
    nach 1284 EnikelWChr. V. 5446
  • der meister und der rat und die burger gemeinliche von S.
    1300 SchlettstStR. 19
  • thes werkes mastere 
    um 1300 RüstringerR. 88
  • habent die purger gesetzet von dem rat maister uber daz brot
    1302/15 NürnbSatzB. 35
  • sol her A.S. venre unde meister sin, unde die andern nuͤne sollent ime undertenig sin in disem dienste
    1310 SpeyerUB. 203
  • um 1320 RegensbUB. I 719
  • swer bei dem ... spital nah dez hauss reht enphangen wirt, der sol dem maister gehorsam gehaizzen
    1328 MünchenStR.(Dirr) 113
  • 1340 BernStR. VII 1 S. 653
  • [Übschr.:] dit is van des raitz meysterin 
    1341 KölnAkten I 35
  • 1342 InvNichtstaatlArchWestf. Beibd. I 467
  • meester van onsen [des Grafen] rekeninghe
    1350 ChartPierreGand II 62
  • daz ain maister rihten soll über all sach wan über drey sach, das ist diepstal, notzumst unnd fliessend wonden, dieselben sach soll unser closter unnd sein voggt miteinander richten unnd soll in des der maister unnd die baurschaft beholfen sein
    1350 JbDillingen 32 (1919) 17
  • herre B. grave ... zů Meydeburg, des keyserlichen hofes meister und lantvogt im Eylsas
    1356 SchlettstStR. 57
  • wir wysen, das der beste merker, der off den tag da ist, einen meister bestedigen sal
    1385 Hessen/GrW. I 513
  • hain wir ... meistere gekoiren ... ein gezall van nuinindzwenzich meisteren; dieselve meistere soilen setzen ind ordineren, we sij ire stait ind meisterschaf halden soilen
    1397 KölnZftUrk. I 203
  • [bei den Zimmerleuten] sol ouch uf aim ieglichen werk nit mer denn ainer maister haissen; ob joch mer daruf weren, die ouch wol maister [Bed. III] weren
    1407? IsnyStR. 173
  • 1435 KölnAkten I 298
  • als den jerlichen ... ein nuͥwer rautt ... geseczt wirt, der do echtew sind, die ein meister ... vnder inen ze machen haben
    1437 LaufenburgStR. 90
  • tha mastere fon Stenforda [dem Komtur von Steinfurt] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 144
  • sullen die voers. gesellen [der Armbrustschützengilde] hebben eenen van hoeren medegesellen tot eenen meester, die bij den hogen deeken ende den dekenen der gulden voers. ghecoeren sal worden, die welcke meester blijuen sal sijn leuen lanck
    1453 Reintges,Schützengilden 354
  • uff diszem hoff soll niemandts meister sein den ein gotshausz man
    1463 Hanauer,Constd'Alsace 233
  • 1482 HanseRez.3 I 311
  • ein iglicher burger alhie zu F., der eynen merglichen buwe ufzurichten ... willens und eins verstendigen meisters oder uffsehers und regierers dartzu zu haben notturftig sin wurde
    1498 FrankfZftUrk. I 107
  • die zwen meister der brůderschaft
    1504 BernStR. VII 1 S. 102
  • dat die meesters ende scepenen van Landen mochten maken ende ordineren kueren ende brueken
    1510 OrdonnPaysBas I 148
  • 1513 Lappenberg,Stahlh. II 170
  • twee meesters van dycken, by den keyserlicken mayesteit geordineert in den landen van Vrieslandt te reysen
    1525 Schwartzenberg II 492
  • dass ein jeder, so zuo des spitals grössern ämteren, als zuo meister, schriber, kornmeister, buwmeister, keller, siechmeister und dergleichen angenommen wirt, sölle ze stund an schweren, dem spital trüw und glouben ze halten
    1528 Actensamml. z. Gesch. der Zürcher Reformation ..., hg. E. Egli (Zürich 1879) 595
  • der wird magister, meister genennt, welchem etliche guͤter vnd sachen befohlen werden
    1566 Göbler,Hdb. 405
  • 1573 GasterLsch. 100
  • Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 2
  • auff was tage meister vnd vier, das ist, gericht gehalten werden soll
    1624 Wehner,Obs. 495
  • die gebaͤude auff den bauer-hoͤffen ... werden nach der, von den dazu beeydigten meistern gemachten taxa bezahlet
    1710 HistBeitrPreuß. II 177
  • richter ... sie heissen bestaͤndig meister, oder herren
    1762 Wiesand 905
  • 1797 Rabe,PreußG. IV 302
VI
Arbeitgeber, Dienstherr, offen zu III 
  • hit is nidðearf ðæt mon his hlaford ondræde, & se cniht his magister 
    Ende 9. Jh. EETS. OS. 45 u. 50 S. 108
  • so hat der meister und der chneht bede samt ein reht
    um 1150 Vom Rechte/Waag-Schröder 117
  • die meester die den cnape onfaen hadde
    1254 CorpMnlTekst. I 65
  • welch knecht eynem man dienet biß an die zit, die er im gelobet hat, dem sal man sin lone gebenn e er uß sins meinsters huß scheide
    1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1473) KlKaiserr.(Munzel) 218
  • privilegie, dat gheen knecht vervechten mach siins meesters goet
    1351 HanseRez. I 90
  • 1534 MittPfalz 7 (1878) 55
  • dat zulcke ... meesters zullen moeten verantwoorden de fauten ende excessen vande zelue haerlieder ... knechten
    1627 PlacBFland. II 383
  • sal ... aen d'officieren van wederzydts verboden worden, van de deserteurs van hunne troupen te vervolgen ... buyten de landen van het gebiedt van hunne meesters 
    1739 PlacBFland. IV 3 S. 2097
  • so ein meister ein dienst schwächt, ist er zweyfacher bues verfallen
    1761 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 118
VII Auftraggeber (eines Bürgen: Schuldner; eines Anwalts: Mandant; eines Handelsagenten: Kaufmann; eines Schiffsführers: Reeder)
  • bekenne ik schipher T.S. ..., dat ik ... vorkope ... den holk, den ik nu tor tijd vore van myner meistere vnde reders weghen
    1430 LübUB. VII 371
  • 1431 Meijers,LigurErfr. II Bijl. 26
  • dat insghelycx de procureurs vanden betroken verweerers als huerlieder meesters in persoone niet en compareren, zullen ghehouden worden procuratie te betooghene
    1527 CoutBruges II 317
  • 1588 Fruin,Dordrecht I 196
  • soo wanneer een facteur oft agent eenighe penningen voor sijnen meester oft committent heeft betaelt
    1609 CoutAnvers IV 66
  • 1615 CoutBroucburch IV 4
  • als procureur ... sulcx oock eedt gedaen hebbe: ... haer meesters getrouwelijck te dienen
    LeidenK. 1658 S. 298
VIII Bezeichnung einer Persönlichkeit von Rang: Beherrscher, Gebieter, insbesondere: über etwas Meister sein etwas beherrschen; Inhaber einer herausragenden Eigenschaft oder Befugnis, Haushaltungsvorstand, Vormund
  • magister & ealdormonn
    Ende 9. Jh. EETS. OS. 45 u. 50 S. 116
  • ein fürste der mac wol genesen, wil er ze rehte meister wesen
    1215/33 Freidank(Bezzenberger) 72, 19
  • Mitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 292 V. 3
  • wie der man seines weibes maister ist. man vnd weib muͤgen niht dhein gůt haben gezweit
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 34
  • der man des wibes voget ist vnd ir maister 
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 9
  • die wile dat wy van ons lieuen boelen weghen shertoghen van Gelren sijns ende ons lants meyster ende berichter wesen zuele
    1353 Nijhoff,Ged. II 65
  • Johan Klenkock ein mester der ketter, ein vorhorer der cameren des heren paweses
    1369/74 Homeyer,Klenkok 427
  • wan er ist vnter den hutern vnd vnter den maistern vncz czu dem vorgeordneten zeit von dem Vater
    14.Jh. Gal. 4,2/CTepl. II 57
  • welicher meister aber zu den gedingen nit möchte komen von siner not wegen, derselb sol ... sin frowen hin senden
    1429 ZürichOffn. I 270
  • si wusten, wan der keiser mins g.h. land hette, dat er dan meister uber Duitzlant were
    1541 JülichLTA. I 346
  • alzoe de man gheduerende 't huwelick es meestere ende vermach te disponerene van den huusen, boomen, leeninghen ende latinghen, ... van wat zyde die commen
    1563 CoutGand I 92
  • uber gericht und dorf seind die herren meister 
    1571 SchriesheimW. 238
  • eenige potentaten ofte groote meesters 
    1579 NlWB. IX 427
  • 1645 NrhAnn. 163 (1961) 33
  • in regno despotico vel herili ist der regent nicht nur uͤber der unterthanen actiones, sondern auch uͤber ihre guͤter dergestalt herr und meister, daß sie nichts eigenthuͤmliches besitzen
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 9
IX Eigentümer, Besitzer
  • welk man geue vp en afbuwede del vp enem afberge, dat scal he witlic don mit sinem mestere vnd mit enem richtere to huse vnd to houe
    1271 GoslarBR.(Frölich) 18
  • stunde aber ein wagen mit pferden ane hute unde wurden di pfert loufen ... unde teten einen schaden, den muzen di pfert gelden, oder ir meister muste davor antwerten, wolde he sich ir underwinden
    um 1300 FreibergStR. 49 § 11
  • 1369 HeiligkreuztalUB. I 465
  • scheffleͣut die da haissen die gnassen, und auch die maister die da aigne scheff haben
    1450 NÖsterr./ÖW. VII 924
  • N.B., coopman, ... ende J.K. ..., meester naest god van eenen schepe, ... bekenden ... gedaen te hebbene een contract van bevrachtinghe
    1537 Strieder,Notariatsarch. 94
  • als yemandt yet schuldich es van huusheure ofte van pachte, den huusheere ofte meestere werdt gheprefereert voor dander crediteurs
    1546/48 CoutCourtrai(Strubbe) 387
  • den proprietaris ofte meestere 
    1615 CoutAudenaerde I 102
  • al wat geen meester weet dat comt den vinder toe
    1682 NlWB. IX 426
  • [entlaufene Haustiere] koͤnnen von ihren vorigen meisteren als eigenthumbliches gut wiederumb under ihren gewalt genommen werden, wo sie immer anzutreffen
    1709 Mutach 40
X
zu Meister werden erwachsen werden
  • ist aber, das die frow kint gebyrt, das knaben sind, wenn die kind werdent [ze] meister und sy eygen brott essent, war die komment, so sond sy herin dienen mit stûr, mit múntz, mit gewonlichen diensten
    14./15. Jh. ZürichOffn. II 151
XI eine aus der Ladung mehrerer Schiffe bestehende große Salzmenge (auch Meistersalz)
  • daß sie ... so oft sie solches salz auf einem meister ausfuͤhren wollen, die anzahl zuvor durch die ihrigen in unserm pflegamt zum Haͤllein anmelden
    1594 Lori,BairBergr. 360
  • drey straich sey bey dem salzausgang zu Hallein eine redensart, andeutend, daß allemal in 3 tagen 27 schiffe ausgehen, aus welchen sodann zu Lauffen ein ganzer maister, oder ein ganzes maistersalz besteht
    1761 Schmeller2 I 1683
XII Rsprw.
  • de synen meister nicht horen wil, de mot den bodel horen
    1514 Tunnicius, hg. Hoffmann v. Fallersleben (Berlin 1870) 22
  • der seinem meyster nit wil volgenn, der volge dem hencker
    1541 Franck,Sprw. II 159r
  • het is een slecht pandt dat sijn meester laet verlegen
    1635 NlWB. IX 426
  • het quaet loont sijn meester 
    1635 NlWB. IX 427
  • meisters sohn bringt das recht mit sich
    1724 Pistorius,Thes. VIII 749
  • jeder ist meister in seinem haus
    oJ. Hillebrand,RSprichw. 195
  • dem meister vom handwerk soll man glauben
    oJ. Wander,Sprw. III 579
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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