Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Menge
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, f.
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formenreiches Adjektivabstraktum zu manag, nichtrechtl. bereits ae. belegt
I 1
von Personen, Gruppe, Gemeinschaft
- [bereits westgotisch:] managei auk alakjo hahaida du hausjan immavor 384 (Hs. um 500) Ulfilas Luk. 9, 48
- alder ... hira menie aken werthe [wenn ihre Angehörigenzahl wächst]um 1300 HunsingoR. 32
- wo die mennige ist, da ist virsinnunge1372 (Hs.) KlKaiserr. I 10
- was der ganzen menige zů S. ... nütz ... were1484 Schmoller,StraßbTucherZft. 96Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- [Widerruf einer Beleidigung:] auf offen markt, vor der menig des volks, vor gericht oder anderen orten1521 WindsheimRef. 179
- herr richter, ir, eur beisizer und alle menig hat gehörd verlesen die brieflich urkund16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 64Faksimile (ca. 51 KB)
- [das Recht mußte] durch die unverstaͤndlichkeit der gesetzessprache der menge fremd werden1827 Rudhart,Finanzverw. 188Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
I 2
von Sachen; mit der menge kaufen im Großen kaufen
- den kremern ... die mit der menig holtzschue kauffen1478 MannhGBl. 2 (1901) 137
- soll der cammer-richter nach mennige ... und groͤsse der sachen macht haben, die personen der beysitzer ... zu theilen1521 RAbsch. I 180Faksimile (ca. 92 KB)
- [wöchentlicher Gerichtstag,] doch ye nach gelegenheyt und maͤnig der sachen1530 DRWArch.
- die menge der processe ... machen die strenge erfuͤllung jener vorschriften zur unmoͤglichkeit1791 Malblank,Kanzleiverf. I 451Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- bey darleihen [bei denen] ... die zuruͤckstellung in der naͤhmlichen gattung, guͤte und menge bedungen worden1811 ÖstABGB. § 992Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
II
rechtlich abgegrenzter Personenverband (zB. Stadtbürger, Handwerker uä.)
- congregationem menigi11. Jh. AhdGl. I 690, 60Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- der rát vnd dv́ menigi der burger von Lvcerren1252 CorpAltdtOrUrk. I 47
- swer der ist, der wider der meren urteilde, dü mit dem rate und mit der mengi gesamnot wirt, ützet widerredet, der muos es bessernum 1300/1402 LuzernRatsbüchlein Art. 146
- die rete beidu nuwe vnd alte ..., vnd dar zuo ein mengi richer vnd armer ze L., sint vber ein komen1343 Geschfrd. der 5 Orte 3 (1846) 74
- we ok desser broke ane nod dar vorbreke, de nescolde to user menighe nicht komen1389 HildeshUB. III 713Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- derselb juncker D. ... begert domit an die gemelten menyen vnnd gerichtslude ..., daß sie1452 Oberrhein/GrW. I 409Faksimile (ca. 243 KB)
- [Zunftgenossen] sollen keinen andern gezog nemen oder witer für andere geriht ziehen anders dann für die mennige des gantzen antwergs1472 Schmidt,ElsWB. 239
- [man soll] die menge des antwerckes besameln1484 Schmoller,StraßbTucherZft. 46Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- eine gemeinde ist eine menge unter gewisser einrichtung zu gemeinem nutzen vereinigter personen1738 Hayme 225Faksimile - in Google Books
III
in Verbindung mit mehr (I), meist (I) die Mehrheit aus einer Gesamtheit
- swat so der burmester scepet des dorpes vromen mit willekore der merren menie der bure, dat ne mach de minre del nicht weder reden1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 55
- scilt ok en sasse en ordel unde tut he des an sine vorderen hand unde an de merren menien, he mut dar umme vechten1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 12 § 8
- in manieren waer dat die meeste meneghe seide dat dat staende bleue1280 Flandern/CorpAltdtOrUrk. I 376
- sal gheenen anderen [1Ballei] setten, het en waer bi der meester meninge der ghesworen ende bi des graeven wille1290 Bergh II 330Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- daz sol auch also geschehen, swen deu maist menige mit rechter chůr zu dem rat erwelt1296 Wien/Keutgen,Urk. 216Faksimile (ca. 103 KB)
- ist ouch, daz di boten crigen miteinander, wo die meiste menie hin wil, daz volgetum 1300 FreibergStR. I § 33
- an swen die merer menig gesleht, den suͤlen wir ze purchman nemen1315 MGConst. V 231Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- swer under den allen mit rechter wal di merern menig hab, der sei ie daz selb iar meister1334 RegensbStat. 120Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ist in diser prief gesprochen mit urtail der mereren menige des ringes1352 NeustiftUB. 263Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wo denne dy meyste menninge volbort in deme rate, do sal der mynner teyl nochfulgennach 1358 Rb.n.Dist. V 1 Dist. 11Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- man sol oͧch nieman zů gesellen enpfohen, es gevalle denne der meisten menye under uns wol1360 Straßburg/Keutgen,Urk. 403Faksimile (ca. 100 KB)
- 1401 MühlhsnGBl. 9 (1908) 23
- [Gesetzesgeltung,] biß das es gewandelt wirt, sametschafft oder ein teil, das ist die meiste menige des rats gemeinlichen1422 Miltenberg 321Faksimile (ca. 230 KB)
- das yn die meyste meninge unde merer teyl gestehet des1474 PössneckSchSpr. I 280
- wenn ain lantrichter uber ainen schedlichen man oder weib richten wil in dem purgfrid, so sol di schrann besetzt werden mit der merern menig von den burgern in der statum 1500 NÖsterr./ÖW. IX 687Faksimile (ca. 50 KB)
- das man hüeter und halter nicht setzen soll durch ains oder zwaier manns willen noch durch aines oder zwaier mannen willen laßen, nuer was der maisten menig will1514 NÖsterr./ÖW. VIII 139Faksimile (ca. 46 KB)