Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mezibann

Mezibann

, m.

die Etym. des Bestw.s ist ungeklärt: zu 2Maß als "Nahrungsbann" (Brunner,RG.2 II 610, F. Frensdorff in: HistAufs.f.Waitz 486ff.) zu 1messen (J.Grimm,KlSchr. VIII 237) oder zu ital. mezzo als "Halbbann" (Waitz,VG. VI 610 Anm.); möglicherweise ausdrucksseitige Verschmelzung verschiedener Wörter bzw. auch etymologische Umdeutung im späteren Sprachgebrauch
gegen einen säumigen Schuldner ausgesprochener weltlicher Bann, auch in Bezug auf eine Mehrheit von Schuldnern (dann Mitbann?)
  • de meziban, ut unusquisque comis alio mandet ut nullus eum recipere audeat
    809 Cap. I 1 S. 150
  • eundem ad synodum canonice vocavi et venire nolentem et ea que justitie erant subterfugientem mezebanno ligavi
    1074 Hildesheim/Niermeyer 676
  • 1244 LübBistumUB. I 86
  • post dictum vero temporis spatium et latum mettebannum dominus temporalis, si rei contumaces extiterint, bona eorum dictus dominus confiscabit
    1286 MecklUB. III 215
  • H.B. quam in geheget dingh vnde het irclaget vppe S. vnde C.B. also langhe, dat man sie het gedan in eynen medeban vmme vierevndevoftich grossen
    13. Jh. HalleSchB. I 137
  • hat her der gewere nicht, her tut en zu mitebanne, so muz man en wol ufhalden, swar man en ankomet, vor daz gelt u. vor daz gewette
    1304 HistAufs.f.Waitz 487 Anm. 2
  • sal man en tun yn eynyn meteban bis das her beczalt
    Mitte 14. Jh. MagdebBresl. 33
  • so clage man czu in [Erben, die eine Vertragsabsprache nicht einhalten wollen] von dinge czu dinge als umme andir schult als lange, daz man ire gewere vroͤnit und eygenit adir daz man syͤ tu in eynen mideban 
    1363 MagdebR. II 1 S. 73
  • ist her [Beklagter] ... nicht jegenwortik, so sal men yne tůn in eynen myͤteban, went das her beczale
    1363/86 MagdebR. II 1 S. 91
  • hette her des eygens nicht in deme gerichte, so sulde man yn tun in eynen mytte ban 
    um 1394 KulmR. 75
  • 14. Jh. HalleSchB. I 408
  • thun sy denne des nicht, man vronit ir gewere, adir man antwerttet sy selbir mit der hant deme cleger, ab sy keginwortig sint, adir man thu sy in eynen meteban [aL.: bann, nyderbann]
    um 1400 MagdebFr. 92
  • 15. Jh. HalleSchB. II 511
  • so thut ihn der richter in den meydebann und erkendt das niemand ihn in dem gerichte hausen noch hegen soll
    Ende 16. Jh. J.Grimm,KlSchr. VIII 237
unter Ausschluss der Schreibform(en):