Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): mieten
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mieten
, v.
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Glosse zu conduco, redimo
I 1
aus Zuneigung oder Dankbarkeit
- sô gi sie ni thurbun mid ênigo feho côpon, mêdean mid ênigun mêðmun1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 1848
- wir wellen iuch mit rîchem lande mietenMitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 956 V. 4
I 2
jn. bestechen, sich bestechen lassen
- er [Wächter] sprach: ich bin gemietet13. Jh. HMS. I 10
- daz reht wil niht gemietet sînum 1300 Frauenlob 95, 14
- sollent ouch, die an den örter sitzent, die württe noch ir gesinde nit mieten, umb das ir brudere dargewisen werdent1320/30 StraßbMünzg. 188Faksimile - in Google Books
- welk man enne medet umme lon to tughende ... mot deme richter wedden1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. IV 1 § 45
- [man glaubt] daz die an den der gewalt stůnt zů St., gemittet würdent von dem marggrofen von B.1362 Closener 98
- ab man das einem mülherren überquem, das er leute in die mül mitete, ader gelt lihe, der bestet an des landes busze1370 Zips Art. 74Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die segser süllen gar treulichen merken und sich darumb nicht mieten lassen15. Jh. Steiermark/ÖW. VI 19Faksimile (ca. 33 KB)
- dass man einen landvogt mit einer zimlichen besoldung versechen sölle, damit er eerlich sin ufenthalt han [könne] und nit ... gemietet werden müesse1530 SchweizId. IV 567Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
II
jn. gegen Bezahlung für sich arbeiten lassen, dingen (B II 4), anwerben (II), auch passiv: sich in Dienst nehmen, dingen, anheuern, anwerben lassen
- ni dúemes, so thie ríetun, thie thie knéhta míattunum 868 Otfrid(Kelle) 37, 25
- stirft ok de gemedede man, er he sin lon verdenet hevet ... men n'is sinen erven nicht mer lones plichtig to gevene, wan alse he verdenet hadde1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. I 22 § 2
- verkoft en medet knecht sines herren gvt1282 RevalStR. I 55Faksimile (ca. 136 KB)
- medet ienech minsche dhen anderen dat he eme dhene tho ener beschenen thit, dhe tit schal he eme al vth dhenenEnde 13. Jh. LübMndStR. Art. 190
- medet aver en man enen kempen uppe den anderen, die unbesculden is an sineme rechte, und mach jene dat getügen mit rechte dat jene en merceman is, he weigeret yme kampes mit rechteum 1300 Weichb.(nd.) 34
- were ouch, daz ein man vechten solde, der jens genoz wol were, zo cranc were, daz her nicht vechten mochte, der mochte ouch wol einen andern man myten, der vor in vechtevor 1320 ÄltpolnRdm.(Mat.) Art. 23 § 13
- scal ... nen here eynen verlopenen knecht buthen der rechten tijd meden to sineme denste1321 HanseRez. I 59Faksimile - in Google Books
- so vraget des clegers vorspreke, na deme dat de dode nenen vrunt heft, de dorch em in kampe sinen lif wagen wille, oft he icht enen meden muchteum 1335 RichtstLR. 32 § 3Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- waer ... daz ainer einen vorsprechen ... wurb und im sein geheim ze erchennen gaeb und in dar umb miettBairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 12
- enen leydsman (krijgsoverste) te miedene1353 MnlWB. IV 1579
- dat nement in unseme ampte knechte holden schal umme wekenloen, he schole se meden to eme halven jare1382 Stieda-Mettig 459Faksimile (ca. 36 KB)
- den, dy gemitit weren czu belesene dy altaria [sal man] iclicheme geben einen schilling guter phenge1387 ArnstadtUB. 153Faksimile (ca. 148 KB)
- ein richter einen notigen manne des rechtens helfen sal, so sal er eynen ellenden menschen, der vmb grosse sache zu teidingen hat vnd nicht stathaft ist, das er einen fursprechen hat zu mieten, einen fursprechen schaffen oder selber sein wort reden2. Hälfte 14. Jh. IglauOberhof 356Faksimile (ca. 260 KB)
- ab eyn man mit gemitten luthen umb pfenninge vor totslag, wunden, vor gelt ... gesweren mag, adir ab dy selbin mittelinge vor gerichte an irem geczugnisze unde eyde in sulchen sachen zcu vorwerffen synum 1400 MagdebFr. I 15, 2Faksimile (ca. 120 KB)
- welk schoͤmaker wil meͤden enen knecht, de schal ene meden to rechter tyd1437 Nyrop,Saml. II 89
- das R. sal tun eine romefahrt mit seiner eigenen personen, es were denn das in treffliche not daran hinderte so mag er einen uff sein gelt mieten, der die romfart ausrichtet1474 Frauenstädt,Blutr. 205
- sol nymands dem andern sein ungeurlaubt gesinde abspannen, mitten oder auffnemen1499 ErnestLTA. 46Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- sol kein taglöner, so zur mite wonet, einen knecht mieten oder halten1577 Preußen/QNPrivatR. II 1 S. 396
- disse alle [zu alte oder zu junge Männer, Frauen, Gelehrte] moͤgen andere menne, de tho der herrefart duͤchtich syn, in ere stede meeden1593 JütLow.3 III 1 § 2Faksimile (ca. 120 KB)
- schall sick ock kein werdt understaen einen knecht ... buten dem kroge ... tho medende1620/50 HambHandw. 528Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Hamburger Kulturgut Digital
- hat der hufen-richter und beysitzer macht, einen keiler ins feld zu mieten, dem sie seinen versprochenen lohn von der nachbarschafft zu verschaffen schuldig, und ist der keiler ... der hofe-dienste frey1649 Klingner I 583Faksimile (ca. 80 KB)
- wann vor noͤthig erachtet wird, die voͤlcker zu mustern, soll keiner ... unterschleiff und betrug gebrauchen, keine reuter oder knechte ... entleihen, miethen1672 Emminghaus,CJGerm. II 403Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III
eine fremde Sache, ein Recht, ein Amt gegen Entgelt für eine bestimmte Zeit selbst nutzen, in Anspruch nehmen bzw. ausüben
- swelich man medet enen wagen inder stat. ove buten der stat. sin gvͦt vth vnde in to dragende. he ne gift nenen toln weder borgere noch de wagen man1227 BrschwStR. § 46
- ouch wil man keinem manne mytunge [des Bierschanks] bekennen ader vor einen wirt haben, er hab gemitt ader sulle is noch tun, er in rede sy denne vornemlichen vor dem rate vnd vorbürge, daz er recht tu ein gancz jar1340 LiegnitzUB. 85Faksimile - in Google Books
- daz keine zwêne becken eine bank sullen mietenum 1348 ZwickauRb. I 3 § 6
- wer in den walt vert, vnd den walt stilt by naht, der hat den groͤsten freuel begangen ... der niht gemyͤt hat1353 MWirzib. VI 43Faksimile - in Google Books
- F.v.D. hat dyͤ voyttye gemyͤt eyn iar1382 FreibergUB. III 460Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- mitit eyner eyn hucz ... den zcins sal er gebin zcu rechtin zcinstagenEnde 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 27
- welch man kein einem herren koufte ader mîte zolle, monze ader gerichte, daz denn der keiser dornach nedirleite ... der herre hat dem kouffere ader dem mîtere keins zu ergezenEnde 14. Jh. GlWeichb. 219Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- sal nymand salcz feil haben denne uf dem salczmargkte an gemyeten stetennach 1413 FreibergUB. I 125Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- hat mein herre ein czol ..., den hat der czolner gemyt1425 BrüxStB. 90Faksimile - in Google Books
- gemyedt guet is, wan ick eenen verhuir miin eygen off miin leen om bescheide, dat moigen sii onder sich bescheiden, woe dat sii willen1430 KleveÄltStRHs. 98
- was aber schadens auß verschuldung des, der die [schaff, hemel vnd lemmer] bestanden hett ... beschehen were, den solte der, die die gemiettet, oder bestanden hett, außrichten vnd bezalenNürnbRef.(1479/84) 25, 9Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- soll kein stattscheffer uber funfzig schaffe mieden1492 Walldürn 263Faksimile (ca. 235 KB)
- tom schaden ... des ... mededen gudes, den de huerman nicht kan weren ... dar darf he nicht to antwerden, lecht sine hure up de stede und tut darvan mit dem sinenvor 1531 RügenLR. Kap. 37 § 5
- hat einer ein hauß geheuret oder gemietet, und hat dasselbe befahren, brennet das hauß darnach ab, ohn seine schuldt, so ist der mieter schuldig, eines halben jahrs heur- oder mietgeld zu geben1586 LübStR. III 8 § 1Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1586 - in DRQEdit
- den ... glastraͤgern ... verbotten ... ausser den dult- und marktszeiten glasniederlagen ... zu miethen1786 KurpfSamml. IV 707Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
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