Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): miselsüchtig

miselsüchtig

, adj.

auch in den Umdeutungen maselsüchtig (zu mhd. masel "Blutgeschwulst") und muselsüchtig (zu mhd. bemüseln "beschmieren")
aussätzig, was zu eingeschränkter Recht- und Erbfähigkeit führt
vgl. malaz
  • die misilsuhtigen, die man vone dere menigi sunderot
    12. Jh. SchweizId. VII 292
  • lamen man unde meselsuchtigen man, noch den de in des paveses ban mit rechte komen is, den ne mut men nicht to koninge kiesen
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 54 § 3
  • de eldeste sone nimt sines vader herwede unde is siner brodere unde sustere vormunde, wente se to iren iaren komen. is he aver en kropel oder stum oder blint oder maselsuchtech, so nimt it de, de neyst eme de eldeste is
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 15
  • 1378 SilleinStRB. 49
  • vf dem miselsuchtigen man erstirbet weder lehen noch erbe hot er iz e enphangen so verleuset er iz nicht do mit
    1378 SilleinStRB. 152
  • ainen lamen man oder ainen muselsuchtigen man ... den sullen die fursten nicht [zum König] chiesen
    15. Jh. Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) LR. Art. 122 b (Kb)
  • 1537 SammlLivlLR. I 21
  • die moselsüchtigen örter [Körperstellen]
    1608 SchweizId. VII 292
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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