Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): misten

misten

, v.

Feld- und Gartenland mit Mist (I) düngen

I für das eigene Land oder als Fron- oder freiwilliger Dienst
  • denselben chrautgarten sullen die zwen mair zu H. misten 
    Anf. 15. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 827
  • [die Pächter sollen das Rebland] in gudem gewonlichem bouwe halden mit misten, proffen [usw.]
    1487 SPantaleonUrb. 315
  • sall ein ichlich erue ... einen haluen dach misten 
    1573 Hausmann,HofgElberf. 17
  • die gemeine auf den dörfern sollen ... die ... [kirchlichen] ecker, so nicht um pacht ausgethan sein, pflügen, misten und einerden helfen
    1573 Brandenburg/Sehling,EvKO. III 118
  • den gewoͤhnlichen dienst, so sie unserm canzler zu thun schuldig seyn, als ... zween tage zu misten 
    1584 Lauenburg/StaatsbMag. VI 38
  • fraget der dinkvagt: wie es mit der mistung der lehenguiter gehalten werden sol? antwordt der lehnman: wan ein lehen mistens nötig hat, so sal der lehnman dem hofman erlaubnus heissen, und was er im winter mistet, sal vor dem ostern geschehen
    Anf. 17. Jh. SPantaleonUrb. 365
II als Gegenstand ordnungspolizeilicher Regelungen
  • sal ein iglicher in sinem deilgute mesten 
    1370/72 ZGO. 3 (1852) 296
  • die goede niet ghewonnen noch ghemest en waren ghelijc datse sculdech hadden gheweest te sine
    1389 GlossBrab. 706
  • welche man als recht mistet der sall das eirste jare die mistong lesen vort abe imans misten wulte der sall zum eirsten im hobe orlauff heischen als danne ende vnnd pletz wisen dae er denckt zo misten 
    1488 Lager,Mettlach 237
  • wann einer eines andern gut mit seiner eigenen c.v. besserung mistet und der eigenthümer des guts nicht zeigen kan, daß es ihme zu schaden geschehen, soll er dem anderen die kösten der düngung nach billichkeit verguten
    1770 BaselRQ. I 2 S. 1053
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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