Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mörderei

Mörderei

, f.

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mnl. morderie (vgl. MnlWB. IV 1933f., dort weitere Belege)
Verbrechen des Mordens, auch unbeabsichtigte Tötung
  • wurde er aber vmb ein morderey bekumert, darvmb er verleymunt werre
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 49, 4
  • sol man kein fangen dan um dreierlei sach, das erste ist diebstal, das ander ist nothzwang, das dritt ist mörderei 
    1412 Bayern/GrW. III 629
  • als er geruͤgt wart, das er mit falschem spil und morderigen solte sin umbgangen
    1418 SchlettstStR. 635
  • wir wysen ... unserm gnedigen herrn ... deibery, mordery, nachtbrant etc. und anders, was den lieb neman mag und was busswirdig ist, zu verbüssen
    1430 ArchHessG.2 1 (1894) 201
  • roverige, brand, morderige und stratenschinderige afftowendene
    1431 BremUB. V 512
  • es hat auch niemant dar wider rechtleich ze reden, chain herschaft, ausgenommen von dreierlai sachen wegen nicht, das ist umb dief, umb mürdrei, umb notzogen
    1439 Bayern/GrW. VI 164
  • dieuerie, moorderie, moortbrandt, verraderie, salmen berechten, soe dat behoorlick is
    1444 Schwartzenberg I 525
  • wel den anderen betyet deuerye, ofte moerderie, ofte der ghelycken daet de an dat lyf moghen roren
    1448 (Hs. 1532) GroningenLR. 323
  • mörderei prant und dieprei, die gehörn dem landgericht zue
    Mitte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 460
  • ist er ein ubeltetter ... so taylt man yn durch urtayl ... umb morderey zum swert
    1483/1528 FalkenauStB. 33
  • haben vier rug: dieberei, morderei, notzwang, flissende wunden
    Ende 15. Jh. WürzbZ. I 1 S. 498
  • furgesetzte moͤrderey, die mit bosshafftiger vorbetrachtung vnd verwartung geschicht
    1507 BambHGO. Art. 250
  • so eyner auf warer that an morderey ergriffen würdt, ist das urthel: kopff umb kopff, aug umb aug, handt umb handt, aber gnadt durch die herrschaft ist besser dan das recht
    1543 WürzbDiözGBl. 25 (1963) 165
  • wo der gezeuge were vorfurt auff einen raub oder moͤrderey, vnd er bekendte, das er zu solchem raub vnd mord geholffen
    1561 Rotschitz 44v
  • [Übschr.:] van morderie 
    1572 NordstrandLR.(nd.) III 46
  • vngewonliche moͤrderische verbotne haimbliche woͤren, welche nit zur defension, sonder moͤrderey vnnd verrichtung alles v̆bels erdacht
    TirolLO. 1573 VII 3
  • wann aufruhr und mörderey under den gemainen pöfel entsteen
    1580 AktGegenref. 97
  • ob ainer aim am fenster zuehört bei nacht oder tag, wierdt der beschrieren, so ist ehr umb vj ß ij ₰, dan es ist zu schätzen für diept und mörderei 
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 58
  • dieperei, eheprecherei, zauberei, mörterei ist dem gericht leib und leben verfallen
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 388
  • weil ... sich zuegetragen daß auß gefährlicher nachlässigkait die weiber und ämlen die kinder nächtlicher weil zu sich nemen und erlegen, so wierdt hinfüro solches bei ernstlicher straff verbotten, damit solche unchristliche mörderei vermitten bleibe
    1608 Kärnten/ÖW. VI 495
  • so ist auch bey beschreyten land-dieben, beutelschneidern, strassenraubern und moͤrdern ... alle ... diebsstaͤll, rauberey, und alle moͤrdereyen zuerkundigen nicht vonnoͤthen, bevorab wann mans laͤnge der zeit halber nicht wohl erfahren kan und man sich ohne das der meisten und groͤsten thaten bereit erkundigt hat
    NÖLGO. 1656(CAustr.) I 24 § 4
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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