Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mühlenherr

Mühlenherr

, m.

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I der Eigentümer einer Mühle (I), auch der Besitzer, Pächter, Müller 
  • das dü gelübde, die müliherren und mülner getan hatten, solen absin
    um 1300/1402 LuzernRatsbüchlein 35
  • keyn molner sal keyn malcz beide groz noch kleyn furkauffin an der molherren wissin
    1362 ZSchles. 2 (1858) 358
  • war och, das wir gebresten fundent an mulherrn als an mullern ald an bekkan ald von welhen sachen das war, so haben wir gewalt, daz ze mindrent ald ze merrent
    1373 KemptenStB.(Beck) p. 19
  • [Walkmühlenordnung] geschee abir ... ungelucke von dyberye adir umbe rysse der tuche, so sollencz die molherren geldin
    1390 Rothenbücher,Werkv. 78
  • ob ain mulner dem mulhern nit fugt oder den pecken und andern leuten nicht gefelt, so soll der mulher mit ime austailn und ime seinen lon geben und ainen andern an sein stat nemen
    1430 NÖsterr./ÖW. VII 690
  • ein gebietshere, der sal sie ein molhere von den erlichesten vnd redelichesten, szo man den von den dritzen moln gehaben kan, her sie vom adel ader gefrünt ader von der gemeine, also dasz her ein borger sie vnd ein eygene mol habe
    um 1500 ErfurtWasserO. 111
  • deweile de hölte und inbesonderheit de tor molenbuwete edder -betteringe nütte und behuef up R. ... geringe sind ... so hieldent de olden also: wo dem mölenhern etzliche hölte feileden, und weren sie in eines andern holte edder hege ... de neine molen hedden edder sonsten holtes to vorkopende hedden, ane eren mölenbehuef, de mosten ereme naber umme des gemeinen besten und nottruft willen vorköpen, wen se ok nicht gerne wolden
    vor 1531 RügenLR. Kap. 97 § 6
  • auch soll kein muͤller oder muͤhlherr, des die muͤhl eigen ist, einen neuen fachbaum legen, ohne beyseyn vnd zuthun der geschwornen muͤller
    1568 CAug. II 717
  • das ... ainem ieden mülherrn oder müllner anstat des hie obbestimbten gelts - es sei von waiz, korn, habern ... ain gwisse maß ... zu lon ... geraicht werden [soll]
    1587 OÖsterr./ÖW. XIII 118
  • also ist ein halfscheit [an der Mühle] an den bischof komen ... die ander halfscheit den mullen-herren und -erben bis uff heutigen tag verpliben
    2. Hälfte 16. Jh. BuchWeinsberg II 232
  • [die Müllersknechte sind verpflichtet] die geloͤsete ziesezettel ... in beysein des muͤhellherrn, oder dessen muͤller, in beruͤerte buͤchse, oder lahde zustecken
    1602 CCMarch. IV 4 Sp. 49
  • weiln auch bey der muͤhlen-einkunfft und accise großer mangel gespuͤret, und deshalben die muͤhlen- und accise-herren um aenderung solchen unterschleifs angehalten
    1609 RevalStR. I 335
  • es soll keinen mietmüller, der seinem herrn aus der pacht oder dienste entgangen, ein anderer mühlherr in dienste annehmen
    1666 Sachsen-Gotha/QNPrivatR. II 1 S. 647
  • ein muͤhl-herr, muͤhlner, oder muͤhl-inhaber
    1672 CAustr. II 23
  • es haben aber die dort benachbarten muͤhlenherrn ... solchem vorhaben [eine weitere Mühle zu bauen] widersprochen
    1735 StaatsbMag. VI 323
  • matte. ist ein gewisses maas am getrayde, welches der muͤhlherr gleichsam als den lohn fuͤr das gemahlene abziehet
    1762 Wiesand 725
II wie Mühlenmeister (I) 
  • ok enschulle gi [Müller] des rades kost unde gedrenke neymande geven noch jergen schicken ane witschup unde vulbord der molenheren 
    1438 HildeshUB. IV 230
  • damit jeder für seine frucht von dem müller das ihme gebührende mehl bekomme, auch die daher etwann entspringende streitigkeiten geschlichtet werden, sollen die mühlinherren ihrem amt geflissen warten
    18. Jh. SchweizId. II 1536
III im Bergbau: wie Mühlenmeister (IV) 
  • so ein muͤhlsteiger eine ledige schicht vor der muͤhlen oder huͤtten fahren wuͤrde (welchers er mit den muͤhl-arbeitern, so offt es den muͤhl-herren vonnoͤhten, zu thun verpflicht und schuldig ist,) sol man ihm nicht mehr dann vier kleine groschen darvon zu lohn geben
    1548 ZinnbgwO. 109
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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