Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): münzen

münzen

, v.

ahd. munizzōn, as. munitōn, mnd. münten, mnl. munten, afries. muntia, ae. mynetian 
die Münzgerechtigkeit (I) ausüben, insb. Münzen (I 1) als Zahlungsmittel herstellen; auch in Partizipialwendungen mit Bez. für Zahlungsmittel: gemünztes Geld, Gold, Pfennig, Silber, Papier (= Papiergeld)
  • sâhun manage tô, huô he [die Münze] uuas gemunitod 
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 3823
  • thie thar stúantun, thar sie tho múnizotun 
    um 868 Otfrid(Kelle) II 11, 13
  • man mon ne mynetige buton (on) port [niemand münze ausser in einer Stadt] 
    925/935 (Hs. um 1120) Liebermann,AgsG. 158
  • hwant hine montia hiet [da er ihn (Pfennig) prägen hieß] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 358
  • [sie] sullen von eyner marg pregisches gewichtes lxx gr. in sulcher lote unde gute, als vormals her getan ist, munczen unde slahen
    1360 FreibergUB. II 14
  • na dessen daghe schal men anders nyne penninghe in dessen dren steden [Hamburg, Wismar, Lübeck] maken edder munten 
    1379 HanseRez. II 188
  • haben wir ... in unsern und dez reichs landen ... ein neewe haller muͤntze ... heissen slahen und muͤntzen 
    1385 NürnbChr. I 240
  • daz alle ... unsere muͤnzmeistere ... sweren sollen, daz sie ... golt und silber uf die vorgschriben assay und nit darundir ... also muͤnzen und halden ... wie vor geschriben stet
    vor 1407 RTA. VI 141
  • wollen wir dri herren [von Kurpfalz, Baden u. Bistum Speyer] gemeyn gute pfennige munczen und slahen laßen jeglicher off syn schild und zeichen
    1409 Wielandt,BadMünzG. 336
  • hebbe wij de ... gnade gegeuen ... dem rade vnde den borgeren vnser stad ... dat se pennige mogen munten, maken unde smeden laten
    1412 BrschwUB. I 185
  • wir dem ... monzmeister ... gebotten nimme zu monzen mit den isen, damit man ... bißher gemonzt hat
    1438 RTA. XIII 51
  • dass sie [Münzmeister u. seine Helfer] solch zeit, dieweil sie ... unser münz inhaben und münzen ... nicht gezwungen sollen werden, zu keinen dinsten
    1443 ArchUFrk. 22 (1874) 113
  • vyffteynhundert guder rinsscher gulden, de gemuntet syn vor datum desses breves
    1446 MeppenUB. 213
  • sezen wuͤr ... daß die gulden muͤnz, bey den neunzehen graden feines goldes zu gemeiner landts wehrung bleibe ... und soll auch die nit geringert noch hoͤcher gemuͤnzet werden
    1451 Biberach 194
  • vnser hawsgenossen hie ze W. die das münnssen angehoret
    1453 FRAustr. II 39
  • rynsche gulden ... guet van golde ind recht van gewychte, die vur datum dis brieffs gemontet ind geslagen sijn
    1456 BreckerfeldUB. II 173
  • achteynhundirt ... reinsche ... gulden ... an gueden gemunteden golde
    1456 RevalStR. II 125
  • hat ... der kaiser voran macht im reich zumuͤnssen 
    1463 UrkGeschBöhm. 317
  • wede müntet eyn lod ... breckt eynen ferding
    um 1468 MoringenStR. 310
  • agt styge stukke gemuntedes goldes
    1486 OstfriesUB. II 237
  • das er [Münzmeister] die thaler vnder 14 loth 5 gren nicht muntzen soll
    1491 NdMitt. 19/21 (1963/65) 269
  • offt imandt van den goldschmede ... bequeme einige valscke gemunte penninge ... die zal solich valsck goldt- offt sulvergeldt entwe sniden
    1491 OstfriesUB. II 339
  • [Ratserlaß] das ... nyemantz, er sey burger oder gast einich gemüntzt geldt, es sey hie gannckhafft oder nit, nicht beschneiden, erseigen, oder ... vermyndern solle
    15. Jh. NürnbPolO. 145
  • das den jhenen, die gerechtigkait haben, zu müntzen, yedem ain ... nadel mit der churfürsten signat bezaichnet gegebn ... werd
    1501 Ulm/UrkSchwäbBund. I 425
  • die staͤnde, so ... zu muͤntzen gefreyet seyn
    1510 RAbsch. II 134
  • hey wart in dey galgen gehenget, umme syner undat wyllen ... hevet hey gemaket muntiseren unde wolde dar mede munten 
    1516/36? KielVarb. 73
  • [Bestätigung,] daz die obgemelten burgermaister und rat der stat Zurich mügen müntzen, gold und silber, klein und groß, an meniglichs hindernuß mit al korn und zusatz, als daz von alter herkomen ist
    1521 C. Schott, Zürcher Münzstreit .../Recht, Gericht ... Symposion für A. Erler (Berlin 1986) 43
  • straff der muntzfalscher vnnd ... deren, so one habend freiheit muntzen 
    1532 CCC. Art. 111
  • deutgens, die ... by de stadt van U. gemunt ende geslagen sijn
    1538 Amersfoort 292
  • der muͤntz- und probier-ordnung nicht ... nachgegangen ... in deme, welcher stand die muͤntzet, daß er seine muͤntz-meister und wardein dahin bringen ... sollte ... pflicht zu thun
    1566 Moser,KreisAbsch. I 408
  • gib ich auch zu trewen haͤnden seckel mit gelt oder gemuͤntzet sylber
    1583 SiebbLR. III 5 § 6
  • falsch js dat, de dar ... müntet geldt, ane des köninges orloff, effte befehlinge
    JütLow. 1590 III 65 § 1
  • es gilt aber der pfenning nirgends mehr als da er gemuͤnzt ist
    1631 Zinkgref II 223
  • wurde ... werckzeug ... oder andere zum muͤntzen gehoͤrige sachen ... gefunden ... solle er [der verdachte] ... auff ... nachfolgende fragen peinlich angestrengt werden
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 87 § 3
  • einige [Goldschmiede] ... das ... gemünzte gold und silber verschmeltzen
    1667 Rummer,Pforzheim 84 Anm. 67
  • wo sich ein privatus ... unternimmet zu muͤntzen, der begehet ein crimen læsæ majestatis
    1705 KlugeBeamte I2 509
  • geld zu muͤntzen, ist niemanden, als einer hohen landes-obrigkeit ... erlaubet
    1742 Siegel,CJCamb. II 228
  • ueber die muͤntze haben zwey rathsherren die aufsicht, die darauf sehen muͤssen, daß, wenn gemuͤntzt wird, vorschriftsmaͤssig dabei verfahren werde
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 96
  • unter baarem vermögen wird nur geprägtes geld, außer seltnen münzen und medaillen, ingleichen gemünztes papier, verstanden
    1794 PreußALR. I 2 § 11
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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Münzen

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