Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Muntat

Muntat

, f.

aus lat. immunitas 
Sachhinweis: HRG.1 III 761f.

I ein von der gemeinen Gerichtsbarkeit eximierter Ort
  • si hoven sich zo der selber stunt snellich in die mutate ligen, zo den canonigen wert si krigen, da si in wale seis wechen lagen beide mit vrunden und mit magen
    1270 (1. Drittel 15. Jh.) Hagen,RChr.(Groote) V. 4521 u. 5171
  • questiones etiam, quas ab hiis, qui extra civitatem in locis tamen ad emunitatem, quae vulgo dicitur montat, spectantibus, habitant, ante cameram prenotati abbatis deduci contigerit, per predictos ... decernimus terminandas
    1275 Unterelsass/GrW. I 764
  • familia vero s. Petri, que habitat infra spacium istius loci qui dicitur muntat 
    13. Jh. Mittelbaden/GrW. V 230
  • wer geseßen were in der montdat und wuͤnte, dem sal man nit gebieden in synem huͤse, doch mag man ym gebieden an der uffen straße eynes muͤnt weder muͤnt und dri stunt bit gezugnisse
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 22
  • also daz vor dem selben mûnster hie ze S. in der muntdate oder in dem frithove da bi niemer me dekeiner hande vihe ... sol veil sin
    1324 SpeyerUB. 286
  • of ... die vursprochin gesworin gemaint wurden up eren eyt inde inquemen binnen die mantate zu sente Mariengreden
    1334 Köln/Lacomblet,UB. III 233
  • de den andren slaet binnen der kerke of in eenre montade oft anders misdoet, dien en mach de heylighe kerke nyet bescudden
    nach 1340 UtrechtRBr. I 10
  • [Einlager:] ind buissen ind binnen mathaten, mit dem underscheide as her vurschreuen is, niet van danne noch darus zu komen
    1346 Köln/Lacomblet,UB. III 346
  • vorleihen yn mit crafft dicz brieffs ... das sie in dem dorffe zu F., das von uns und dem reiche zu lehne ruͤret und bisher muͤntet gewezen ist, stok, galgen und gericht haben ... sullen
    1374 HeilbronnUB. I 544
  • wer einen schlecht in der mundat, der ist dem richter verfallen funfzig pfund heller, hett er des gelts nit, soll man ihm ein hand abhauen
    1385 NürnbSatzB. 327
  • ende daer sullen alle besittinghen ende erve binnen U., oec wes sy sijn, toe ghelden, wtghenomen montaden 
    1395 UtrechtRBr. II 101
  • welick mensche vluit uppe dey muntate ande to gherichte nicht komen weyl, deme sal man to dren stunden kundighen, dat hey to gherichte kome ande pleghe rechtes; duit hey dan des nicht, so sal man eme vordernusse vorbeden
    14. Jh. SoesterR. 59
  • so mogen dan alle der stat lege knapen dien persoen ... legen in der stat vangenisse, wair men vijnt, in husen off buten husen, gesondert in der mondaten ofte goedshusen off op kerchoven
    1456 UtrechtRBr. II 239
  • wer auch hinfür in der muntat den anndern verdechtlich und frevelich verhuͤtet und doch nit hanndt an ine leget ... der sol darumb gemeiner stat zu puss verfallen sein
    1480 NürnbPolO. 49 [ebd.ö.]
  • an der montagiën 
    1523 MnlWB. IV 1909
  • die straffe in der mundtaue soll dem rhate auch gefolgen, doch das sich dieselbig weiter nit erstreckhen, als vf dem rhathause, marckht, trinckhstuben
    1553 AmbergUB. 80
  • mundaten sunt loca priuileglata [!] vel exempta à iurisdictione ordinaria: dicta, vt puto, ab immunitate, quia immunia sunt ab aliis oneribus ciuilibus
    1624 Wehner,Obs. 512
  • mundat, munitat, munitate, immunitas, locus vel districtus exemtus à jurisdictione civili ordinaria, die freyheit, in stifftern
    1728 Schilter,Gl. 603
II die Gesamtheit der Bewohner einer Muntat (I) 
unter Ausschluss der Schreibform(en):