Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): nachsprechen

nachsprechen

, v.


I etwas (insb. vor Gericht) wort-wörtlich wiederholen
  • wende sie [Eideshelfer] mit einander sweren sullen, ab si mit einander nachsprechen iklicher sine sprache, alse man den eit vorsprichet, ab si zu rechte icht volkumen sin
    um 1300 FreibergStR. XIX § 14
  • schol auch der richter danne sein berednuͤs aufnêmen und schol sich dann ausreden an alle vell und als lange nachsprechen, uncz er recht nachsprichet 
    1408 FRAustr. 59 S. 189
  • diewile er die worte dem fursprechen selber nachgesprochen habe anders dan die scheffin ... usgesprochen haben, so habe er sich gesumet unde moge czu sime rechten nit wieder kommen
    1418 Erler,Ingelh. III 19
  • habe da H.B. sinem fursprechen die worte, die er im vorgesprochen habe, nachgesprochen 
    1430/31 Erler,Ingelh. III 282
II einen Anspruch weiter verfolgen
  • was ainem menschen anerstirbt ..., das schol der mensch, dem es anerstarben ist, nachsprechen ynner iars vrist, oder ez verieret sich
    Ende 14. Jh.? SteirLl. Art. 36
  • 1420 UlmRotB. Art. 471
  • ob iemands soͤllichen aigenlúten ... oder nachiagenden vogtlúten nachspraͤch vnd die zuͤbesetzen begerte
    1475 SchrBodensee 38 (1909) 92
  • welher ainer schuld in unser stat uf ainen toten man nachspricht, das wir den selben solichs nit anders behalten lassen, dan das der cleger sin vordrung selb sibend unversprochen man wisen muss
    1500 LeutkirchStR. 124
  • da er [Pfandgläubiger] sein ... phandverschreibung oder das phandstuekh selbst dem schuldner ône ... vorbehalt hinausgibt, hat er ... solichem phand weiter nit nachzusprechen 
    1599 NÖLREntw. II 10 § 30
III wie nachreden (II) 
  • desse stucke de gi mi naspreken, de leyge gi, als eyn erlos man, de aller eren nu van rechtes weghene scholde vorwunnen wesen
    1335 ZHambG. 49/50 (1964) 38
  • ende dem nae indien ijmant onsen burger ... naredede ende doch denseluen niet mit recht vorderde, so mach die, als sulcx naegesproecken ende beruchtich were, in personael vorderinge van onsen gericht begeren, dat dem, die hem beruchticht hedde, bot gedaen ... worde, om ... sijne vorderinge ... op dem beruchtichten te doen
    3. Viertel 16. Jh. KampenStROntw. 434
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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