Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nachtbrand

Nachtbrand

, m.

nächtliche Brandstiftung, die als schweres Verbrechen bestraft wurde
  • haet hi aec haeddeda deen, nachtbrand iefta oer moerddeda ... ief hi aec fia nabbe, deer hij mey bete, soe ieldert mey sijn halse, ief hij oenriochta ne mey [hat er jedoch Haupttaten begangen, Nachtbrand oder sonstige Mordtaten, so soll er, wenn er nämlich das Geld nicht hat, womit er zahlen könnte, mit dem Leben dafür büßen, falls er sich nicht freischwören kann] 
    um 1080 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 144
  • quinque uero solummodo cause ad eius examen spectant, id est, vehtat, notnunft, nahtprant, heimsouechunge et furta
    1172 MBoica XII 346
  • qui vero de nachtbrand acclamatus fuerit, per quinque coratores purgare se poterit
    1240 CoutFurnes III 30
  • tôtslege, nôtnumft, nahtbrant, / diebe, roubær, valschen gwin / gebent nû die rihter hin
    Ende 13. Jh. Helbl. II V. 1034
  • umme dube adir umme mortbrant. wer den andern schuldiget vmme dube odir nachtbrannt adir roub. daz vorrichtit her selbe sibende
    13. Jh. Walch,Beitr. I 15
  • daz man hette ... zu ryechtene ůmbe mort duͤpstole noytzog nachtbrant raup unde wayffingeschreye
    1329 HohenloheUB. II 284
  • dú grôssen gericht richt driier handen gericht: blůtigen slag, dúpstal und nachtbrant 
    um 1330 FRBern. V 775
  • daz der ... vogt umb nachtbrant, umb totslag, umb ... semlichen sachen, die lip und gůt angant, richten sol
    1354 FRBern. VIII 35
  • were, das deheiner ... beruͤffet wurde umb solich misstat, die an das plůt růrtin, namhaft umb roͧb, umb nachtbrant, umb mort, notzog, ketzerye und duipstal
    1392 BernStR. III 298
  • die beroupen, beclaecht, of beniemaerd wort, van nachts brande, hi zal hem moeten purgieren bi v ceuriers
    1397 CoutFurnes III 44
  • wer den andern schultigit vme raup oder vme dübe oder vme nachtbrant, der sal syn engee selbedritt
    1404 RudolstadtStR. 209
  • wir wysen auch ... unserm gnedigen herrn ... deibery, mordery, nachtbrant etc. und anders, was den lieb neman mag
    1430 ArchHessG.2 1 (1894) 201
  • gehoeren an das landgericht ... nachtbrand ... heller oder mordgeschrei
    1455 Hessen/GrW. V 238
  • das jhene, das an das landtgericht gehoret ... nemblich diepstall, mordt, heylgeschrei vnd nachtbrandt 
    1481 Hessen/GrW. IV 541
  • die vier rueg ... als nemblich ein ligenden mord, ein dieb an einem sail, einen nachbrand, und welcher frauen oder jungfrauen notzüchtigen wöllen
    1508 Franken/GrW. VI 42
  • mord, diebstal, notzucht, nachtbrand, fließende wunden und scheltwort, so ehr und glimpf antreffen
    um 1576 WürzbZ. I 1 S. 381
  • geen dynckkampene to latene, anders so omme diefte, en omme nachtbrande en omme leggende landt en erve
    16. Jh. (Hs.) Richth. 360
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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