Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nack

Nack

, m., Nacken, m.

Nacken, Hals; rechtlich insb. in der spiegelnden Strafe der Verstümmelung der Zunge durch Herausziehen aus dem Hals bzw. durch rückwärtiges Herausziehen aus dem gespaltenen Genick für die mit der Zunge begangenen Straftaten wie Gotteslästerung, Meineid, Verleumdung usw., häufig durch eine Geldzahlung ablösbar
  • welk man den anderen wůndet vp den kop bouen den ogen want in den nacken, schal dy wunde kampverdich syn, sy můt dorch den knoke wesen
    um 1300 BurgLR. 169
  • in keyserwichbilde swert eyner meineid, ... deme sal man dy czungen hinden czu deme nacken uszczin
    nach 1358 Rb.n.Dist. V 27 Dist. 1
  • wer der ist der nicht sagt in dem nachthäding was des aigens recht ist, und doch wol wais ..., und wil das hinfür reden ... der ist wandelpflichtig dem burggraven zehen pfunt pfenning oder sol im die zungen zu dem nacke außziehen
    1409 (Hs. 19. Jh.) NÖsterr./ÖW. VIII 388
  • solt ich die valschen zungen aus dem nacke manigen reissen
    1. Hälfte 15. Jh. Vintler V. 2394
  • urthel über grausame gotteslesterung, schwerer und flucher: man soll ihn als ein schandlicher übeltäter ausführen an die gewohnte richtstatt neben dem galgen und ihm allda sei genick aufspalten und sein gotteslesternde zungen hinden zum nacken ausziehen und aus dem hals schneiden ... und dieselben heften and [!] den galgen und ihn also vom leben zum tod richten
    1517 Rickenbacher,StrRSchwyz 59
  • wer ainem zuerödet ... das ainem auf sein treu und ere beträffe und mag desselben nicht erweisen, zu wandl fünf pfunt pfenning oder im werd die zungen in dem nack heraus gezogen
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 721
  • [Strafverschärfung:] viertens, zungen abschneiden, oder zum nacken außreissen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 48 § 8
  • [auf üble Nachrede steht eine Geldstrafe] oder die zungen werde ihm auß zu dem näcken gezogen
    1666 NÖsterr./ÖW. VII 643
  • ain iedes verboth trägt daß recht auf dem nack 
    um 1667 NÖsterr./ÖW. IX 150
  • man sol einen gotscheltter oder einen, der einen valschen ayd swirt, dy zung an einen haken datz den nakch ausziehen
    oJ. RegensbStat. 55
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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