Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): (nahlen)

(nahlen)

, v., (nählen), v.

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(sich) nähern
vgl. genalen
zu nah

I räumlich nahe kommen, sich nähern
  • welk borgher sich nelet tu der gesthe gut, so wanne men dat in di stad dreghet, also dat he dat gůt růret met der hant ... also dat he wil negher dat gud sin tu kopene, wan en ander, di weddet dri mark suluers
    um 1350 LübUB. II 921
  • leep averst ein öveldeder, de den hals vorbraken hedde, in eines andern hus edder hof, men möchte ene upme vote edder up dem schlage nailen [aL.: folgen], ene dar beholden, to rechte upbieden edder tom weinigsten borgen nalaten und em doen, wat recht was
    vor 1531 RügenLR. Kap. 103 § 3
II aneignen, eine Sache an sich bringen; sich seines Schadens nahlen sich Wiedergutmachung für seinen Schaden verschaffen
  • dar eyneme gherede vorkoft edder vorsat wurde, dem gherede mochte sek de man wol nalen, des dat gherede west hedde
    1353 OsterwieckStB. 16
  • were ok dat der schep welk grundroringhe dede, dar mede en scolde dat gud dar inne nicht ... verloren wesen, sunder wes dat gud were, de mochte sek sines gudes anewinden unde deme nalen ane jenegerhande vare
    1370 Schiller-Lübben III 155
  • unde der open schynbaren daet volgheden use denre, unde nalden sik eres roves, de en bynnen vredes ... afgherovet was
    1373 HanseRez. II 58
  • tů deme anderen dinge quam H.L. vnd H. ... wedder vor gerichte vnd vrageden dar na mit eyme ordele, wů sie siek den dren hundert schocken nalen scholden, die oͤn tůgedielet weren
    1376 HalleSchB. I 331
  • wor wi vs vser scaden vnd rechtes mit rechte ane nalen mogen
    1379 MecklUB. XIX 420
  • H.W. ys mit rechte gevunden dat hy sik dem erve weder nalen mach, dat hy H.H. vorkofft hadde
    1401/20 BernburgStB. 320
  • dat ome [Gläubiger] van der gulde noch ute sta xxxiii sol. unde iiii den., de ome noch umbetaled syn, den he sik wolde genaled hebben alse an deme vorscreven huse
    1413 HildeshUB. III 250
III
zuwenden, zu eigen machen, testamentarisch vermachen
  • heuet oc he [der Kranke] an siner svke iemende icht genalet hemlike oder openbare, men schalet weder bringen to deme anderen gude
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 151
  • godeshusen ne schal neman wicbelde an sime erue geuen oder vor kopen. nen man ne schal oc wicbelde oder erue geuen godeshusen. mer dat erue schal men geuen vmme penninge vnde nalent [aL.: geuent] den godeshusen den men wil
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 155
IV (sich) jm. mit Recht oder Gericht nahlen jn. gerichtlich belangen, verklagen
  • were eyn man mit uns vorvestet ..., de behelde alzo vele rechtes uppe sineme eghen edder up siner medinghe, alze oft dat eyn ander slicht veste were, unde me mochte eme vorder nicht nalen mit rechte na user stat rechte
    1353 OsterwieckStB. 15
  • do vel id sek, dat C. quam in unse stad, des naleden se sek ome mit ... gherichte unde irworven mit ordelen ..., dat he one von gherichtes weghen gheantwordet wart
    1414 HildeshUB. III 271
V sich zu seiner Frau nahlen "die eheliche Gemeinschaft mit seiner Frau wieder aufnehmen" HolstVierstUrt. 606
  • wat sunsten van den guderen mehr averig, soll de heimgelatene H.H. husfrouwe de tid eres levendes sick to billicher notturft to erfrouwende hebben, bet ... de kleger sick to siner fruwen werdet nalen, sick mit dersulvigen, in maten framen eheluden woll ahnstendig, vordragen
    1572 HolstVierstUrt. 486
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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