Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nahme
Artikel davor:
Nahheitsrecht
nähig
Nähigkeit
(Nahkauf)
(nahlen)
(Nahling)
(Nahlingschaft)
(Nahmag)
(Nahmagschaft)
(Nahmann)
Nahme
, f., m., Nahm, f., m.
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I
offene Wegnahme einer Sache, vom kriegerischen Raub (I), der Erbeutung von Sachen in einer Fehde bis zur Wegnahme als Strafe oder Pfändung
vgl.
Nahmung
- [vinea] in nanno [lies: namio] capiantur pro forisfacto1090 Niermeyer 713
- ob in unseren zenten ... nom geschee, so sollen die selben armen lut nicht wider gebunden sin nachzufolgen und zu ilen, dan so ferre und die zent geet1290 (Hs. 16. Jh.) WirtUB. IX 340
- der [jarmarkete] scholen dre vri sin, also dat men nemande upholde umme schult eder umme nameum 1300 HildeshUB. I 294Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- wir haben auch globt, ob in unser eines lant ein name geschehe und wurd vor der anderen zweier herren veste gefuͤrt, so suln die amptleut das aus vorderen uf reht1316 MGConst. V 315Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- [Buße] umb unrecht nome1337 Böhmer-Ficker 523Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wer sie [Fässer] aber hinweg truge, das wollen vnser hern halten vor ein name1351 ErfurtZuchtbf. 125Faksimile (ca. 171 KB)
- dat wi [Hzg.] ... orlouen ... dat se [Pfandinhaber] moghen dat hertochdoͮm to L. antasten mid name, mid vordinghnisse1362 MecklUB. XV 233Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- umme allen scaden, ... itz si an venkenisse an brande an name, dat den ban anruren mach1363 MansfeldKlUB. 453Faksimile (ca. 81 KB)
- an ainem naͧmen wart uns 1400 houpt gehúrntes vihes1379 RottweilUB. 180Faksimile - in Google Books
- omme enygerhande naeme of voederinge wille, die her J. of die sijn gedaen hedden bynnen onsen orloge voirscr., dat wy dair af sijn hoefthere wesen soelen, ende willen1388 Nijhoff,Ged. III 144Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wer' ez auch sache daz wir ... eniche name tedin denihenen die widder diesin lantfriden getan hetten ..., daz soldin wir ... buͤten daz yn die bute gehoret ... unde andir name [Bed. II 1] die sullen wir under uns deylen noch marczal der reisiger gewapinder1398 RTA. III 40Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- konnen de stede H.K. vormogen, dat he vor minen heren kame vnd plege H.v.d.L. recht van der nhamen wegenn, vnnd bringe tho dat he pandinge gedahn hebbe, vmme sine erflike hure, vnnd dat binnen iii verteien nachte, deß mogen se sere genetenn1436 BremLGProt. 28Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- kawflewͤte, den der herzog von S. die nome getan hat1438 RTA. XIII 136
- vor dem [Baseler Bischof] unde einem glichen zůsatz wellen si umb alle sache ... recht geben und nemen, allein hindan gesetz toͤdsleg nem unde brand in der vintschaft1445 RTA. XVII 795
- [wir] beschedigten sie mit prant vnd name1470 UrkGeschBöhm. 635Faksimile - in Google Books
- [wir] wellen, das jr nu hin für an gegen denselben ächtern vnd aberächtern, ihren leiben, haben vnd gueter mit todschlag vnd name, ... handelt, als sich gegen offenbarn ächtern gebürt1515 UrkSchwäbBund. II 105Faksimile - in Google Books
- [wird die Strafe nicht entrichtet] werden wir [Kaiser] gegen denselben ungehorsamen iren leiben, haben und gutern mit prande, name und in ander wege handeln lassen1525 WürtGQ. I 347
- nemen wy edder de vnsen ock jennigerleye framen in namen, roue edder dingtale, dat scholen vnd willen wy na mantale der werhaftigen luͤde, de sodanen fromen erworuen, like delen1538 DithmUB. 108Faksimile (ca. 81 KB)
- sollenn die jenige [Kläger], welche biß in erndten mit jhrenn sachen warten, nicht gehortt werdenn biß nach dem erndten, es were dann das jhnen ahn jhren ackern, wiesen, früchtenn, graß etc. vngepürlicher infall oder nahme beschehenn, soll in dem fall dem rechtenn gemeß jegen die gewaltiger furgefahrenn ... werden1579 WittgensteinLR. 30
- [Übschr.:] wen man erue edder schulde durch gerichtlige midtel uthfurderen möth ... gifft he auerst den eiddt nicht entzwedder dadt he nicht schweren will, edder tho sinen eide nicht kamen kan, so is he schuldig dadt he bauen alle dath jennige darumb he bespraken is, dem bonden betert 3 mr. und 3 mr. dem konige, inmaten alse wen he midt den neffningen auer schoren were. und mach also vordt de cleger up nam midt dren lagedagen delen1595 Ekenberger,Eluc. 74
- gegen bezahlung [eines fälligen Zinses] soll gar nichts befriden, freyen, schützen, schürmen noch behelfen, nicht krieg, raub, nahm, brand, acht pön, reif, hagel, theure, mißwachs u. landschaden1596 SchrBodensee 18 (1889) Anh. I 61Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts Bodensee-Zeitschriften
- die straßen, leinpfädt, wege und stege [sollen] ... von plackereyen, raub, nahme, und andern gefahren, rein und sicher gehalten [werden]1678 Karst,Neustadt/H. 243
II
bei einer Nahme (I) weggenommenes Gut
- in dhes chiriihun ardot uuolf mit lambu, ioh dher chiuuon uuas fona dheru chiriihhun nama ardhinsan [in cuius ecclesia habitat lupus cum agno, ille utique qui solebat ab ea rapere praedam]um 800 AhdIsidor 41, 1
- ne níme nán man nane næme ne ... ær mann hæbbe þriwa on hundrede his rihtes gebeden [niemand nehme ein Pfand (für Urteilserfüllung dem Prozeßgegner fort), ... bevor er im Hundertschafts(gericht) sein Recht dreimal (vergeblich) gefordert hat]um 1027 Liebermann,AgsG. 320
- nec infra prescriptos terminos exercitus alicui licuit nammum capere1091 Niermeyer 713 [ebd.ö.]
- si uicecomes namium capiat, ad propinquiorem regis curiam dimittat, nec uendat ipsa diem1114/18 Liebermann,AgsG. 573 [ebd.ö.]
- wo man name weder dun salvor 1270 Ssp.(Eckh.2)LR. S. 64
- wer es auch, das der der krieg hette ein name genomen, von sinen feinden gedrenget wirdt, des in duechte, der mogte das entbieden in das Rinkgauw dem nechsten amptman, da er zuzueget, der sol gegen ihn ziehen vff die terminey an geferde vnd ime helfen, das die name herin kome1324 Rheingau/GrW. IV 574Faksimile (ca. 299 KB)
- van disser vorbescrevenen name esche ik minen del1333 HildeshUB. I 493Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- den fromen schal men delen na mantale der weraftigen lude, de den fromen vorworuen hadden, idt sy an vangenen, reiseren, haue oft an namen1401 LübUB. V 22Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [Bitte um königlichen Schutz und] das sy [Fürsten] ewrn clostere die namen widerkehren1431 DobrilugkUB. 199
- dede unser eyn dem anderen schaden an vangenen eder an name ... so scholde dejenne, de den schaden dan hedde, de name keren unde de vangenen los seggen1432 HildeshUB. IV 114Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- [Rechtstag] von eins nomen wegen, den etlich von Appenzell der von Costenz lütten genomen hatten1454 EidgAbsch. II 272Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- sy pranten den obgenanten herrn von M. ir land den mertail ab und hetten vil gevangen und tätten großen nam und vil großer schaden15. Jh. AugsbChr. I 121Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- nimpt nam ane doͤhm, d.i. nimmt oder pfaͤndet dem andern sein guth ab ohne ... erlaubniß des rechten1717 Blüting,Gl. II 133Faksimile (ca. 128 KB)
III
Einnahmen, Einkünfte
- wolden se wal ghonnen, dat wy ... unse voghede zetten op den sloten ... [nur daß sie nicht] de namen unde dat gherichte en hebben1381 HanseRez. II 291Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
raubende, beutemachende Schar
Artikel danach:
(Nahmer)
(Nahmstum)
(Nahmung)
(Nahneffe)
(Nahnichte)
Nahr
nähren
Nährsau
Nährschwein