Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Napf

Napf

, m.


I ein Gefäß, vielfach Trinkschale; von dem Napf dienen das Schenkenamt bekleiden
  • swelch herre einen man hat der in ze lehenrehte anhoeret, der ist sinem herren niht mer schuldic hinuz ze dienen wan elliu iar einen naph vollen maets der sehser waert ist
    1276 AugsbStR. Art. 102 § 2
  • leicht ein man dem andern einen silbereinen naph oder ander guot, der sol des pas huetten dann sein selber guots
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 89
  • ich ... schaff ... meiner hausfrawn ... von meiner varenten hab 60 ℔ und den chopf, da mit ich si beschaut, und den napf, da mit ich si enpfie in daz haus
    1345 RegensbUB. I 604
  • den scinkere die voor minen heere den canchellier dient van den nappe 
    1393 InvBruges III 261
  • wann der margmann die loube also gewinnet an den margknechten, so sol er inen geben einen napf mit win
    1432 Schwarzwald/GrW. IV 509
II ein Meßgefäß
  • ob ein thauerner oder beinschenk hat einen napff, kopff oder angster, der da clainer ist wan die recht mas, der sol gepeinigt werden
    vor 1307? Tomaschek,Trient 128
  • man sol auch den selben wein pey aymern, pey viertail, pey naepfen noch pei anderm geschirr nicht verchauffen
    1346 MünchenStR.(Dirr) 474
III
ein Hohlmaß
  • [Abgabe:] achtehalben kese und drye neppfe man
    1409 KahlaUB. 13
  • das stat by einem n[apf] anken ze buoss an das gotshus
    1488 SchweizId. IV 774
  • vorzeichnuß der zinns, scharwerk und andres einkomens: ... 1 napf mahen
    1525 ElbogenUrb. 76
  • [für Mehl] gilt dermalen das kleine napfel, deren 8 einen napf ... ausmachet
    1755 Siegl,Eger 161
IV Domnapf, steinernes Gefäß vor dem Speyerer Dom auf der Grenze zwischen dem bischöflichen Dombezirk und der Stadt
  • ist der mißthätige von dem scharpf-richter angenommen, gebunden und ... bis an den napf und um denselben 3 mahl herumb geführet
    oJ. Speyer/Becker,Pfalz 304
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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