Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Narbe

Narbe

, f. u. m., auch n.?

ahd. narawa, mnd. afries. nare, ae. nearu; Grundbed. "Enge, Klammer"

I verändertes Gewebe an einer verheilten Wunde, nachgebliebenes Wundmal
  • so sculdiche her in aber daz her in gewundet habe. vnd die nôt an ime getan habe. ... so sal her wisen die wunden. oder den naren. of her heil ist
    1261 Magdeburg/CorpAltdtOrUrk. I 83
  • mit deme naren der wunde ... mach en man den anderen to kampe van
    vor 1270 Ssp.(Eckh.2)LR. I 68 § 3
  • ab si mit den narewen glicherwis icht ... vorderen mugen alse mit den offenen wunden
    um 1300 FreibergStR. 27 § 4
  • daz iz wol campis werdich si, unde sol wisen eine nare der wundin die er ime getan habe
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. 211
  • bliued eme danne en nare. so wanne de wunde ghehelet is. de man seen mach dwers ouer de strate so botemen auer deme cleghere .iii. marc
    1341/44 WisbyStR. 34
  • daz P.W. schal syne wunden odir synen naren bewisen vor gerichte, daz sie kampwerdich sie, vor he clagin vil an wichbeldes rechte
    um 1380 SchweidnitzRdm. 126
  • schal man eyne starken wunden boithen, dat nicht eyn nare is vnde ane lemede, dy boite man ... mit penninghen deme clegere hogher wen deme richtere
    Mitte 15. Jh. Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 98(Kz3)
  • mochte er met den narwen unde met den lemeden dyselbin wunden unde lemde ... zcubrengen
    1474 PössneckSchSpr. I 163
  • obwohl ein solcher ... ausser der ersetzung alles beweislich gelittenen schadens, nach den vorschriften des roͤmischen rechts seine verunstaltung, oder erhaltenen narben nicht mit in anrechnung bringen ... darf, so pfleget gleichwohl nach dem heutigen gerichtsgebrauch einem verwundeten ohne unterschied des geschlechts wegen der erlittenen verunstaltung ... eine verguͤtung zugesprochen zu werden
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 637
II Bündel (von Strauchwerk) als Maß
  • ein thun, scho na lantrechte vullen kamen sin soll, schall wesen van vii naren busches, viff rode in jder hantvull und jder rode dumen dicke
    2. Hälfte 16. Jh. ArchBremen 3 (1869) 309
III Haft, Gefängnis
  • hio bebead hraðe / þæt hine man of nearwe ond of nydcleofan, / fram þam engan hofe up forlete
    1. Hälfte 9. Jh. (Hs. 2. Hälfte 10. Jh.) Elene V. 711
  • hwersa ma thene mon en nara end en nede vnthonkes helt [wenn man einen Mann zwangsweise in Haft und Banden hält] 
    um 1300 HunsingoR. 104
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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