Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): natürlich
Artikel davor:
Nasteid
Natie
Nation
Nationalversammlung
Natter
Natur
Naturadel
Naturale
naturalisieren
Naturalitätsbrief
natürlich
, adj., adv.
automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
I
ursprünglich, der Natur (I) entsprechend, gottgewollt, vernunftgemäß; häufig im Anschluß an das römische und kanonische Recht
I 1
bezogen auf Recht, Gerechtigkeit, Gesetz, Billigkeit, in der Wendung natürlich sein: dem natürlichen Recht entsprechen
- war it gesat recht is jegen dat naturlike recht, dar hebben de keisere alle de list gevunden, de se mochtennach 1325 Buchsche Gl. zu Ssp. LR. I 44/ZRG.2 Germ. 25 (1904) 118Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- aber das decrête sunderlich spricht, das reht sî natuͤrlich, das man wider geben sol, das man ze behaltenne empfât1337 Ammenh. V. 14090
- heft de mensche dat naturlike recht ...; van dennen komet alle mangelinge vnde wandelinge vnder den luden, also sin kopen, verkopen, meden, vormeden1350/80 AegidRomanus(mnd.) 163
- ab das selbe land zcu D. von natuerlichim rechte czu der crone von Ungern gehoere1392 CDPruss. IV 152Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- zo heist ouch gotisrecht naturlich recht darumme, das is redelichkeit an eme hat; alz wer icht gelabt, daz ist naturlich unde redelich, daz er is leisteEnde 14. Jh. GlWeichb. 183Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- gotisrecht heisset naturlich recht durch vierley sache willen; wenn sin beghin ist von naturen, und die nature hat ir beghin von goteEnde 14. Jh. GlWeichb. 183Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- des spreche ich, das die gerechtikeit got ist, der allen creaturen auss seynir ewigen gotheit - iglichim sunderlichin noch seynem wezen - das seyne, das ist seyne nature, gegeben hat und das heist die naturliche gerechtikeit eynem vogil yn der lufft, dem fische yn dem wassir adir yn dem mere und den menschenum 1400 LiegnitzStRb. 19
- was ist naturlich recht, und worumme heist es naturlich recht? ... dorumme das es got der naturlichen vornumfft gegebin hat, nicht alleyne dem menschen, sunder eynir iglichin creaturen noch seynir nature zugebruchen. und dis heist man auch gotis rechtum 1400 LiegnitzStRb. 20 (Inst. 1,2,1)
- nadem dat dat wedder godes recht, naturlik recht, ghestlik recht vnde keyserrecht is1423 LübUB. VI 549Faksimile - in Google Books
- tueghen wij, schepenen van Cleve, apenbarlich, dat boven des naturlicken rechtes ghebaide, dat is, datmen eerlicke leve ind datmen nyemant en scade1426/40 KleveStR. Einl.
- als men schuldich wort, soe machmen ock los werden. ind dat is naturlick1426/40 KleveStR. Art. 148
- hoe manich riucht isser? twa, een godelick ende ene menschelick; dat aerste is dy oenebern, dat oer scheltu lera; een haet naturelic, dat oer is taulick [wie viele Rechte gibt es? Zwei, ein göttliches und ein menschliches; das erste ist Dir angeboren, das andere sollst Du lernen; das eine heißt natürlich, das andere ist herkömmlich]1464 (Hs.) WesterlauwersR. I 58
- von dem naturlichen gesecz hat den ursprung menschlichs gesecz, dasselb denn mer gerecht ist so es dem natürlichen gesecz mer geleichet, und das ist wandelpär nach gelegenhait und notdurfft des gemainen nüczes1466 Brinkhus,BayrFürstenspiegel. 158
- so der mensch das edlist ist auf erden, so haisst die ainpildung der vernunfft in im das naturlich recht oder gesecz1466 Brinkhus,BayrFürstenspiegel. 156
- nun haͧt ain ied mensch von dem almächtigen got zu seiner aigen natur das natürlich recht empfangen1488 NördlingenStR. 339Faksimile (ca. 103 KB)
- aber die burgerliche verbindung ist, wen einer mit loblichkait des rechtes ist angestreng etwas zu thuen oder zu geben, aber die naturlich billikait [lat. Text: naturalis equitas] last [nit] in haltenum 1500 Summa legum 409
- naturlich recht ist alsso gotis rechtt, wan got ist dye natur, dye do alle recht naturett und alle dingk1503/04 PurgoldtRb. V 5
- das naturlich recht ist das die natur alle thier gelernet hat1520 Murner,Inst. 3r (Inst. 1,2)Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- mit natürlichen rechten sindt gemein die der luft, regen vnd dz mere1520 Murner,Inst. 25v (Inst. 2,1,1)Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- man spricht rechtlich, das es mit aller voͤlcker recht, das ist mit natürlichem rechten geschicht1520 Murner,Inst. 32r (Inst. 2,1,41)Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- ach ist denn das natu̍rlich vnd recht, das sterben soll mein [Marien] su̍n fur daz menschlich gschlecht, der doch kain vbl nie hat gethan1529 SterzingSpielArch.(geistl.) V 205Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- das die natürlichen recht nit sollen ... geaͤndert werden1546 Perneder,Inst.(1546) 6r [vgl. Inst. 1,2,11]Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1544 - in DRQEdit
- sie wollten zugleich wider gottes gebot, die natürlichen und weltlichen recht, sonderlich aber die erbhuldigung handlen1580 AktGegenref. 110
- daß dieser bescheidt dem rechten und naturlicher pilligkeit gemeeß, bezeugen wir1619 WestfLR. 122Faksimile (ca. 57 KB)
- einem jeden landes-eingesessenen, der seines eigenen rechtens und vollkommenen verstandes oder vernunft ist, er sey krank oder gesund, ist der natuͤrlichen billigkeit nach vergoͤnnet ..., ein testament zu machen1650 EstRitterLR. 280Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- von denen umstaͤnden, welche die that selbsten mindern ... die gar grosse einfalt in denen faͤllen welche nicht durch das natuͤrliche gesatz selbsten verbotten seynd1707 SudetenHGO. Art. 17 § 4Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- dasjenige, welches niemand zustaͤndig, allein krafft natuͤrlichen rechtens dem ersten betretter oder occupanti gehoͤrig1712 Abele,Gerichtshändel I 112Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die natürlichen gesetze sind wie mathematische wahrheiten nach den regeln der vernunft aus unläugbaren grundsätzen hergeleitet worden; sie sind also mathematisch gewiß1799 ZNR. 6 (1984) 115
- das menschenrecht ... die jedem menschen als einem vernuͤnftigen und freien wesen zustehenden natuͤrlichen rechte. seine menschenrechte vertheidigen, zuruͤckfodern. fuͤr menschenrecht kaͤmpfen und bluten1809 Campe III 267
- das allgemeine oder natürliche staatsrecht (jus publicum universale s. naturale) findet ... dann subsidiarische anwendung, wenn ... die positiven quellen und das natürliche völkerrecht keine ... bestimmung geben1817 Klüber,ÖffRecht 107f.Volltext und Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Deutschen Textarchivs (DTA)
I 2
der Natur des Menschen angemessen, ihm zukommend
- die naturlich were, die man nennet notwere1461 Haltaus 1409Faksimile - in Google Books
- wo naturlich vernunft vnd zwyffal des rechten der billichen begyrden wider fechten, sol dz mit rechtlichen erkennen gemessiget werden1520 Murner,UtrJurTit. 108v
- das kein vnderscheydt syn soll zwischen den menli vnd wiblin, denn beyde personen in der schoͤppfung der menschen natürlichs ampts sich glich gebruchent1520 Murner,Inst. 38rVolltext (und Faksimile), Ausgabe von 1519 - in DRQEdit
- numallen ... der mensch sich und sein geschlecht selbst gephrengt und in gehorsam dem gesetz ergeben, hat er ime und anderen menschen die natturlich freihait selbst genumen1528 ZeigerLRb. 233Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- das haben wir ... gethan ... allein zu naturlichen erlichen vnd rechtmessigen schutz eynes ieden, wider vnbillig gewalt vnd bedrangnussz1530 Haltaus 1409Faksimile - in Google Books
- das sie [Blutsverwandte] götlicher, auch natürlicher zucht und erbarkeit ... halben keine rechte ... ehe miteinander besitzen mögenWolfenbüttelKO.(1569) 216Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- die ihnen ... nach der verfaßung zustehende natürliche freyheit1794 Krüger,PreußManufakt. 492
- das gewissen, diese natürliche, jedem menschen beygesellte jury1818 Landsberg,Gutachten 177Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
I 3
natürliche Schuld bezeichnet als Übs. des lat. naturalis obligatio eine Verpflichtung, die sich aus der natürlichen Ordnung der Dinge ergibt und nicht erst geschaffen werden muß
- so me bezalet ist dann man schuldig was, vnd würt doch kein teil erfunden den man wider forderen moͤchte, so ist es gantz on schuld gegeben vnd blipt die erst verbündung. das ist ein natürliche schuld, die mit aller voͤlcker recht sol bezalet werden, so man synen glauben vertrüwet hat1520 Murner,UtrJurTit. 108v
II 1
aus einer rechtmäßigen Ehe
- van eynnen naturlichen kende, dat ain elige gebort is, van eme velt alle guyt zo der swert syden1420/40 Loersch,AachRdm. 106Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB)
- W., seyner naturlichin swestir tochter1436 LübbStB. 40
- gutir ... die ... synem wibe von erem naturlichen ehevatir ... angeerbit sint1456 Bocksdorf 523Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- yre naturlichin, liplichin kinder1474 PössneckSchSpr. I 119
- twee natuerlijcke kinderen1490 MnlWB. IV 2205
- echte, rechte und naturlike kindere1498 RigaErbb. 152Faksimile - in Google Books
- die eyne [sippeschaft] ist eyn naturliche mageschafft und die gehit von eyme vater unnd von einer mutter. die ander ist ein magcschafft, die do komet von eyme geslechte in das ander umb zweyer elichin luthe willen. die derthe mageschafft ist geistlichen, die do komet von den cristenglouben in der touffe unnd in der fermelunge. und disße drie hindern alle die ee, aber nicht in glicher wieße1503/04 PurgoldtRb. I 19
- F.H. ... der gedachten frowen ... elicken und naturlicken zone1531 RigaErbb. 240Faksimile - in Google Books
- die erste erbfolgung gebürt den natürlichen ehelichen kindern, aus einem ehebette geborn1579 WittgensteinLR. 101
- natuͤrliche vnd rechte, oder durch vermaͤchtnuß angenommene, vnd gemachte elternFrkLGO. 1619 III 30 § 1Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- soviel die von natuͤrlicher bluts-verwandschaft allein abhangende rechten (jura sanguinis) betrift1756 CMax. I 5 § 10Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
II 2
unehelich, außerhalb der Ehe gezeugt (von Kindern) oder zeugend (von Eltern); natürliche Güter verkürzt für: Güter aus dem Besitz der natürlichen Kinder
- nu werden ouch kinder geborn naturlich, welche nu dy sin: wo eyn elich man adder eyn elich fruwe adder eyn dirne sich zcusammene mischen, so daz sy an alle gelobde von naturlicher libe mit enander kinder gewinnen, dy kinder heysszen naturliche kindernach 1358 Rb.n.Dist. I 5 Dist. 4Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- kijnder sijn twierleyde, naturlich ind echte, ende woe wael dat recht is, dat naturlike kijndere gheen erve nemen en moiten, doch soe blijven sij naturlike kijndere, want ghesat recht en mach naturlich recht nyet verlegghen1426/40 KleveStR. Art. 73
- gesetze von den panckharten vnd naturlichen kindenNürnbRef.(1479/84) XVIVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- dat natuerlike kynd mey neen eerffscip ontfaen fan aldfaer ner fen aldmoer1480/81 JurFris. II 88Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- dye fierde geborth die heisset eyn naturlich elich gebordt, unnd die ist, wo eyn ledig man unnd eyn ledig wip, adder eyn elich man und eyn elichs wip, sich zcusammen mischen, und so doch das geschiet an alle globede von naturlicher liebe, unnd die also kinder mit eynander gewinnen, die kinder heisßen naturliche kinder noch der geborth1503/04 PurgoldtRb. I 38
- natürliche kinder haissen auch "liebkinder" und sein die von zwayen ledigen personen, die nit eelich sitzen, sich zesamen halten, als wann ainer ain concubin und ledige diern, die sich an ime allain helt, in dem hawß bey ime hat1521 WindsheimRef. 172
- wann aber jemands ledige natürliche kind hat, die nit legitimirt noch geelicht sein, so mag er denselben ..., so er sonst ... kainen erben hat, ... all sein hab vnnd guͤtter bey lebendigen leib vbergeben1546 Perneder,Inst.(1546) 74rVolltext (und Faksimile), Ausgabe von 1544 - in DRQEdit
- soe oeck ennige naturlicke mansspersoonen bevonden werden van borgeren erweckt, sal dieselve een off meer die burgerschapp oick mogen gelden ende genieten, zonder een borgersdochter to trouwen1579/82 NijmegenStR. 177Faksimile (ca. 159 KB)
- uneheliche kinder, sonst natuͤrliche in rechten genannt, koͤnnen ihres vaters nachgelassen guͤter nicht erben1583 HadelnLR.(Pufendorf) III 16
- denen unehelichen in concubinat gebornen khindern solle durch ire nattürliche vätter uber daz heürathgueth ... merers nit testiert mügen werden1599 NÖLREntw. III 2 § 1
- hoe natuerlycxe goederen gaen sullen naer doot van man ende wyffoJ. (Hs. um 1600?) CoutLooz I 65Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- der vnehelichen kinder sein fuͤrnemblich dreyerley; etliche sein auß zwayen ledigen personen, die beede damaln, als sie die kinder erzeugt, einander zur ehe nemmen moͤgen, geboren worden, vnd die muetter in offner unzucht nit gelebt, oder sonsten gemain gewesen, welche gemainlich natuͤrliche vneheliche kinder genent werdenBairLR. 1616 S. 364Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- die so benambsete natuͤrliche oder ohneheliche elteren, welche nicht in der ehe leben1727 Leu,EidgR. I 426Faksimile - in Google Books
- natuͤrliche kinder (liberi naturales) sind außer der ehe von ledigen personen, jedoch nicht aus einem verdammten beyschlaf, erzeugte kinder1803 RepRecht XI 66
II 3
im Erbrecht: aus der natürlichen (II 1) Verwandtschaft herrührend
- von rechter naturlicher irfolgunge nach tod ... seyns eldervaters1408 SchlesDorfU. 42Faksimile - in Google Books
- auf dem gute ... das an sie naturlich derstorben ist von irem ehevater und ehemuter1420 SchlesDorfU. 46Faksimile - in Google Books
- want naturlijker is, erve nederwert te gaen dan opwert, soe neempt soens ende dochter kijnt erve voir vader ende voir moeder1426/40 KleveStR. Art. 44
- oren kinderen und naturlicken rechten erven1462 GöttingenStat. 201Faksimile (ca. 133 KB)
- in der legitima oder natuͤrlichen erbschaftNürnbRef.(1479/84) XII 2Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- ir recht naturlich erb1481 Indersdorf II 75Faksimile (ca. 379 KB)
- so einer einem der nit sein rechter natürlicher erbe were, sein freyguth umbsunst geben wolt1495 ErfurtFreizins 320Faksimile (ca. 75 KB)
- beiden gebrodern, als naturlicken und negesten erfnemern seligen G.B.s1527 RigaErbb. 247Faksimile - in Google Books
- vader vnd moider effte de eldern, wen ße gelick testamenth maken, ßo syn ße schuͤldich ohren kyndern oren natuͤrlicken deil ... fry to latende1532 BrschwStR. (1532) 315Faksimile - digitalisiert im Rahmen von LeoPARD - TU Braunschweig Publications And Research Data
- wo vnder inen ein frye person were, die kein natürlich vnd rechtgemeß erben hetteJaunLR. 1560 S. 52
- dat kleger alß ein naturliker erve to den hinderlatenen gudern ... de negste erve syn schole1566 HolstVierstUrt. 360
- naturliche erbgeburnus1573 Wesener,ErbrechtÖsterr. 175
- das ire gnaden von natürlichen erbfälen, so den nächsten blutsfründen zufallend kein lob abvordren werden1594 FreiburgÜGBl. 9 (1902) 32Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- ein ieder ... vatter ist ... schuldig seinen eheleiblichen khindern ... auf daz wenigist den natuͤrlichen guet pflichtigen und von gemainen rechten gemaßigten erbthail ... in seinem testament zu verlaßen1599 NÖLREntw. III 8 § 1
- an jhrem gebuͤhrlichen natuͤrlichen theil, legitima genandt1603/05 HambGO. III 4 Art. 2Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- weder rechtgesetzte, noch natürliche erben1615 BernStR. VII 2 S. 787Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- natuͤrliche erbschaft. der pflichttheil, welcher den rechtmaͤßigen erben gebuͤhret1803 RepRecht XI 66
III
bezogen auf eine übergeordnete Gewalt: rechtmäßig, naturgemäß zuständig und berechtigt
- man siht nu manigen eigen man, sîn natûrlîchen hêrren lân, und werden eines frömden kneht1325/50 Beringen,Schachged. V. 3088
- de ... natuerlycke minne die onse goede lieden ... hebben tonswaert, als tharen gherechten, vryen ende natuerlycken heere ende prince1348 CoutAudenaerde II 79
- sollen sy [Herzöge] ... uns [Karl IV.] verbunden sein als irem rechten naturlichen herrn1365 Wutke,SchlesBergb. I 53Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- hat de ... cleger den rath als sine naturlichen richter ... gebeden1381 MittOsterland 3 (1853) 515
- das die von Glarus die herrschaft Oesterrich für ir rechte natürliche herschaft halten ... söllend1388 EidgAbsch. I 78Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- daz wir ... vns ... an vnßern naturlichen erbehern ... halden1452 IlsenburgUB. I 263
- damit sie dem ... hertzog ... als irem rechten natuerlichen herren ... verbunden sin1452 Weinheim 392Faksimile (ca. 240 KB)
- dat wy by en wyllen ... doen ... ghelijck guede schiltbortighe mans schuldich synnen to done by oren rechten natuerlichen landesheren1481 OstfriesUB. II 142Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- wir als ir natuͤrlicher landsfuͤrst und regierender herr1487 Schwind-Dopsch 415Faksimile (ca. 284 KB)
- vnsen gnedighen leven heren vnde geordende naturlike richter15. Jh. Fidicin IV 157Faksimile des Originaldrucks - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wolten si by iren aignen naturlichen halßhern ... beliben15. Jh. ZFerd.2 2 (1836) 115
- oft de herschop vaget, knecht vnde dener buten siner naturliken herschoppes weten ... siner hern undersathen ethwes nhagegeven hadde1544 Dittmer,Sassenrecht 52Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- een vader ... blijft ... natuerlicke mombaer1570 UtrechtRBr. II 436Faksimile (ca. 162 KB)
- natuͤrlicher herr. der rechtmaͤßige herr, welcher eine rechtmaͤßige herrschaft hat1803 RepRecht XI 66
IV
der kreatürlichen Verfassung eines Menschen (auch: einer Sache) entsprechend; natürliches Band Schwangerschaft
vgl.
Natur (II)
- [einen Vormund verwirft man] umme alle naturliche sachen unde gebrechen; alz ab er toub were, blint, stumEnde 14. Jh. GlWeichb. 311Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [ich] spreche zu dem ersten von dem naturlichen tode. wenne worumme: der tot endit vil dinges und freyet das kintum 1400 LiegnitzStRb. 139
- die richter ind schepenen en soillen nyet op staen die tijt langh, then were dan omb naturliken saecken1426/40 KleveStR. Art. 219
- stirft oick een vrouwe, die myt den naturlijken bande ghebonden is, die en sallmen niet graeven noch ter eerden bestaeden, men en hevet dat kijnt irst uyt oer gesneden1426/40 KleveStR. Art. 407
- die natuerlic te doen hevet mit eenre beesten, hi moet den doot sterven1477 Exodus 22, 19/MnlWB. IV 2208
- da auch die gemeinen rechte eine wiederherstellung in den vorigen stand ... nur aus solchen ursachen zulassen, welche auf natürliche mängel und unvermeidliche ... behindernisse sich gründenum 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. 25 § 2
V
evident, auf der Hand liegend
- ist es natürlich, dass diese regeln es nicht sind, nach welchen das verfahren ... eingerichtet werden darf1800 Grolman,GerichtlVerf. 109Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- laͤßt sich ein rechtsfall weder aus den worten, noch aus dem natuͤrlichen sinne eines gesetzes entscheiden1811 ÖstABGB. § 7Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- natürlicher oder direkter, und künstlicher oder indirekter beweis1815 Gönner,EntwGesB. I 150Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
VII
tatsächlich
- hier suldij noteren ... dat interruptie van prescriptien oft possessien mach gescieden in ii manieren ... natuerlijc ende civilijc. natuerlijc gesciet zoe, wanneer iement zijn possessie ende gebruyc verliest bij onthoudingen oft bij uuytdrivene oft verjagene1496 CoutBrab. II 2 S. 78
- infans, ist der noch nicht siben jar alt ist, der mag sich weder natuͤrlich noch rechtlich oder sonst verpflichtenTeutschForm. 1571 Bl. 9vFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- natuͤrlicher besitzer, naturalis possessor, wird in denen rechten derjenige genannt, welcher eine sache bloß natuͤrlicher oder coͤrperlicher, nicht aber auch zugleich buͤrgerlicher weise, inne hat1740 Zedler 23 Sp. 978Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VIII
von der Natur gebildet oder hervorgebracht
- natuͤrliche grenzen ... von der natur gebildet ... berge, huͤgel, klingen, thaͤler1786 AbhFeldsteußler 52
- koͤnnen die grenzen seyn entweder natuͤrliche, als fluͤsse, felsen, berge, baͤume, oder kuͤnstliche, als saͤulenstangen, steine1801 RepRecht VIII 151Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die natuͤrlichen fruͤchte eines grundes, naͤhmlich solche nutzungen, die er, ohne bearbeitet zu werden, hervor bringt, als: kraͤuter, schwaͤmme und dergleichen, wachsen dem eigenthuͤmer des grundes ... zu1811 ÖstABGB. § 405Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
IX
natürliches Alter
- natuͤrliches alter, naturalis ætas, wird in denen rechten diejenige zeit genennet, da einer noch nicht 30 jahr ist; wie hingegen das rechtliche oder gesetzmaͤßige, (ætas legitima) die folgenden jahre nach dem dreyßigsten1740 Zedler 23 Sp. 973Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
X
natürliches Eigentum grundherrliches Obereigentum
- dem gruntherrn aber bleibet das naturlich aigenthumb das man directum dominium haist1573 NÖLTfl. I 5
XI
natürliche Minne die dem Herrn geschuldete Zuneigung
- de ... natuerlycke minne die onse goede lieden ... hebben tonswaert, als tharen gherechten, vryen ende natuerlycken heere ende prince1348 CoutAudenaerde II 79
XII
natürlicher Tag Tag von 24 Stunden (als Frist)
- behoudelijck datmen den ... dooden menschen toonen sal ... onsen bailliu ... om te beschouwen ... eermen hem begraven sal ende daer naer binnen eenen natuyrlijcken dage daer mede gedaen worden tgeen dat van reden wege behooren sal1455 MnlWB. IV 2204
Artikel danach:
(Natürliche)
Naturmäßigkeit
Naturrecht
nau
Näudel
nauen
Naufahrt
Nauferge
Nauflötzer