Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): nennen
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, v.
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benennen, angeben, bezeichnen; jn. namentlich vorschlagen, ernennen oder auffordern (etwas zu tun); bestimmen, festsetzen, erwähnen
- se ðe yrfe befó, nemne him mon v men his neahgebura [wer Vieh (im Anefang) anschlägt, dem ernenne (der verklagte Gegner) fünf Männer unter seinen Nachbarn]925/35 (Hs. um 1120) Liebermann,AgsG. 154
- nemne man on ælces gerefan manunge swa fela manna swa man wite, þæt ungelygne syn, þæt hy beon to gewitnesse gehwylcere spræce [im Gerichtsbezirk jedes Vogts ernenne man so viele Männer, wie man als wahrhaft kennt, daß sie jedem Rechtsfalle als Zeugen dienen]927/37 Liebermann,AgsG. 168
- aldeer ma ene manne zijn goed ofstelt ende hi mey den frana komt toe sijns buurs huse ende hi deerjn seka wille, soe scel hi orloff bidda ende dat goed naemnia, deer hi deerjn seka wol [wenn man jemandem sein Gut stiehlt und dieser mit dem Frana zum Hause seines Nachbarn kommt und darin suchen will, so soll er um Erlaubnis bitten und das Gut nennen, das er darin suchen will]2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 114
- jef ma hit wyst, dat ic hia namna scel, ic namne se wel; dat eerwa heden mine ioldera an awerrum [wenn man es bestimmt, daß ich sie mit Namen nennen soll, so nenne ich sie sicherlich; das Erbe hatten meine Eltern in dauerndem Besitz]um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 164
- vrouwe, erst vür küneges künne erkant: / des sî mîn lîp genennet phantum 1210 Wolfram v. Eschenb.,Parzival 22, 18
- im was ze gúlte genant fúnf tusent marc jaͤreclichnach 1230 R.v.Ems,Willehalm V. 219
- sol d'r selbe mag bereden ze d'n heiligen, daz d'n vater ehaft not irret, daz er dar niht chomen moht, vnde sol die not nennen1235 MainzRLFr.(Corpus) 12
- die gizv̍ge die das sahen die nemme ich hie1273 Schweiz/CorpAltdtOrUrk. I 212
- si sol daz mensche nennen mit namen, dem si ez git ... vnd sol oh daz gvͦt nennenum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 20Faksimile (ca. 232 KB)
- jn den fronhof horet ovch ein teil gvͦtes, daz man nande selgvͦt1279 Breisgau/CorpAltdtOrUrk. I 355
- swer stille gewer bringen wil an einem gvͦt, der sol nennen, welich gwer er bringe1281 Regensburg/CorpAltdtOrUrk. I 411
- schwenne sie [die vreuelliche die brůder an gegriffen hant] von dem gardian dem rate genemet werdent1295 FürstenbUB. I 323
- sollen die burgen ... invarn zu M. swennen sie genannt wurden1296 FreibDiözArch. 25 (1896) 157
- daz su bi namen sollen sunderliche nennen waz ir iklich legeningis gutis habe in dem wichbildeum 1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 67Faksimile - in Google Books
- bitet der munzmeister einis urteilis, ab he [velscher] sich icht nennen sulleum 1300 FreibergStR. VII § 3
- sol ... der chuͤnich siben nennen, die zů dem land gehoͤren1317 MGConst. V 332Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- er sol auch dreistunt, der daz gericht tuot, an seinen chnien um di pâr gên und sol den tôten chussen und sol in nennen und sol diseu wart sprechen: ich ziuch an got und an dich, daz ich an deinem tôd unschuldich pinvor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 273
- welher von dem meren teil wirt erwellet und von dem meiger genemmet, der sol forster sin1338 HönggRQ. 16
- wart ... erteilt umb alle die, die in den ... getwingen und bennen gesezzen sint, das die ... gemeinlich umb alle die sachen, die ein getwing deheinswegs rürent, si sien genemet oder ungenemet, für ein keller ... ze gericht gan süllen1343 Aargau/GrW. V 87Faksimile (ca. 274 KB)
- uf minen dienst, den ich yme důn sal wider den herren der sich ... keyser nennet1346 MGConst. VIII 108Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- hwae soe clageth om en raef jn zijn ayna eerwa, soe schel hi dat land nanna, deer hi den scaeda oen deen habba [wenn jemand wegen eines Raubes auf seinem eigenen Erbe Klage erhebt, so soll er das Stück Land nennen, an dem er (der Angeschuldigte) den Schaden angerichtet hat]1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 258
- was geczugen eynes mannes vorsprech vor eynem gerichte nennet, mit demselben mus he voluarenvor 1360 IglauOberhof 64Faksimile (ca. 227 KB)
- auf ainen rechttag, den unser herr von S. nent1372 MittSalzbLk. 44 (1904) 174
- wer aber in der zeit sein gruͤntrecht nicht geit, wil der richter darauf fragen, so wirt im ertailt imer uͤber virtzehen tag lx den. als oft er darauf fragt; und schol auch die selben heuser als oft nennen1376 PettauStR. Art. 46Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- sal er [richter] sine dingstat nennen, wo er ding sizzin wilEnde 14. Jh. GlWeichb. 234Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- man sol auch den zewg nemmen zu dem dritten twang14. Jh.? RegensbStat. 46Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wir ... haben ... dem ... fursten J. ... die marken zu Brandemburg ... mit den rechten der kure, der stimme, nennunge und wale zu nennen und zu kiesen, einen romischen kunig einen zukumftigen keiser ... vorliehen1400 CDMorav. XIII 34Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- der burger sol zwen gezügen leiten eliche, oder er nemmet gezüge1410 FreiburgÜÜbers. Art. 14
- si haben ... ir búrgen darumb genant ze laisten oder nit1423 FreibDiözArch.2 3 (1902) 90
- wann er umbgefrogt hat, so stot der schultheis uff und nempt den ubeldeter und spricht: ich verkunde dich usser dem friden in den unfridenum 1430 SchlettstStR. 593Faksimile (ca. 67 KB)
- wir gepietten ... allen ... unsern ... undertanen ... daz sy den obgenanten Ulrichen, graven zu Norden ... nu hinfur graven ... zu Norden nennen und dafur hallten1463 OstfriesUB. I 686Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- [daß die Seiler] in keine bruderschaft komen sollen und das sie nennen die sich in die bruderschaft geben haben1469 Schoenlank,NürnbGesellenw. 365
- in gegenwart des brauer-aeltermanns und deßen beysitzern die dazu genennet und erwehlet worden1485 RevalStR. II 16Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so soll der richter mit seinem stab einem ytlichen schoppffen bey seinem tauffnamen vnd zu namen nennenEnde 15. Jh. Franken/MittGMus. 1901 S. 130
- wilch koufman ... wein verkaufen wulde und die anders werte ader nente, dann van den steden ..., dae sei gewassen ... weren, so sall man ... am foder vunf radermarck ... afslaenum 1500 QKölnHandel II 838
- wann vatter oder mueter ... die khind ... enterben, also das si die nicht als erben in solchem irem lezten willen ... nennen ... und mit namen nicht anzaigen1528 ZeigerLRb. 379Volltext - im Repertorium digitaler Quellen zur österreichischen Rechtsgeschichte in der Frühen Neuzeit
- alsdann die von W. sich vornaher burger genempt, sollend si sich furohin nimer mer burger nennen nach schelten lassen, sunders ouch lantlüt; ouch ir buch uf lantlüt gestellt soll werden1532 GasterLsch. 35Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- haben auch gericht, raht und ganze gemeindt ... beid vauthsherrn ... für ihr recht oberherren erkandt und genent1537 Neckarsteinach 377Faksimile (ca. 253 KB)
- das sie ... ihren ietzt habenden schlossen ... newe namen ... geben, sich auch nach denen ... nennen und schreiben ... mögen1544 AdelsheimStR. 641Faksimile (ca. 69 KB)
- dieweil auch in den zehen gebotten unsers herrn und sonsten im rechten verbotten, das der göttlicher nam durch keinen menschen vergebens, unnütz und uppiglich sol genent werdenWolfenbüttelKO.(1569) 251Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- der richter hett ein zeit gesetzt vnnd genennt, inn welcher der appelliert vollstrecken soll sein appellationTeutschForm. 1571 Bl. 81rFaksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- [bei der Taufe:] hie wirt nun das kind genennet, alsbald getaufet1593 Ostfriesland/Sehling,EvKO. VII 1 S. 709Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- daß hinführo jährlichen bei gewöhnlicher pergthättung in erwöhlungen der weingarthütter nach dem alten herkommen gemäß daß würdige stüft Mauerbach den ersten, die wohlermelte dorfherrschaft den anderten genent wird haben1667 NÖsterr./ÖW. VII 646Faksimile (ca. 42 KB)
- die sabbathschänder, wenn sie von der kanzel öffentlich genennet ... werden1727 ZBayrKG. 37 (1968) 183
- liege doch schon in den grundsteuerrollen das grundeigenthum offen da, und sey ein jeder besitzer darin genannt1818 Landsberg,Gutachten 228Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
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Nennung
Nepper
Nepperei
(Nesselnkranz)
Nessig
Nestel
(Nestelbruch)
Nestelknüpfen
Nestelverknüpfen