Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Notbede

Notbede

, f.

I vom Landesherrn in Notfällen erhobene direkte Steuer
  • her beschatzot ouch die gemeinde unn die juden zu A. mit alzugrozer notbehte. damite bricht her sinen eyd
    nach 1273 ArnstadtUB. 20
  • die abbrecher, die ... schône lebent mit dem roube, den sie an iu begênt mit unrehter stiure, mit unrehter vogtîe ... mit nôtbete 
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 58
  • den hof unde die halbin huve habe wi mit alleme rechte, mit allem nutze, ane alle notbethe gelazin ... zu eime rechtin erbe
    1300 ErfurtUB. I 339
  • daz wir des gotshaus levt vnd guͤt bevriden ... vnd schuln si an nihtev beswern weder mit gewalt oder mit noͤtpet 
    1309 BrixenUrk. I 133
  • dat se [joden] ... scolen besitten in user stat vry van scotes weghene, ... van lenende, van allerleyge notbede unde van allerleyge plicht
    1340 HamelnUB. I 273
  • wir ... bekennen ... das wir ... noch keyner vnsir ampleut vff das selbe guet keynerley gebot, notbete, stewer noch andirs keynerley gedrencknis setze sollen
    1348 WasungenUB. 24
  • nothbede, precaria inconsueta, gemeine d.i. allgemeine bede ... weil denn im damaligen schlechten latein vis keine gewalt, sondern eine noth andeutete, so heißen auch die im kanzleistil mittlerer zeit haͤufig erwaͤhnte petitiones violentiae nicht gewaltsam erpreßte beden, sondern nothbeden 
    1793 Lang,Steuerverf. 104
II meton.: Zwang, Drohung
vgl. Notbrief
  • were oc en scelinge tuischen vnsen börgheren, de sollen hir ere claghe irvolghen na vnser stad rechte, mer töghe ienich börghere sine sake an herren vnde vörsten, also dat vp vnse stad nod breue oder nod bede quemen ..., de heft sin lif ... vorbörd
    1341/44 WisbyStR. 89
  • enich onse burgher, man of vrouwe, die noetbede op scepene brochte, die uerloer teghen die stad hondert scill.
    1399 ZwolleStB. 135
  • wisten de stede wol, wo sik her Q. ute dem rade gebeden hadde mit nodbede 
    1417 HanseRez. VI 501
  • dat binnen onsen lande ... gheweltelike saken gheschien van moerde, moertbrand ... ende oick alrehande dreyghinghe ende noetbeyden 
    1450 Nijhoff,Ged. IV 250
unter Ausschluss der Schreibform(en):